Mitgründer der Katholischen Akademie Berlin - Letzter DDR-Bildungsminister Hans Joachim Meyer gestorben

Sa 30.03.24 | 20:26 Uhr
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Hans Joachim Meyer, Sachsens ehemaliger Kulturminister und Sprecher der Freunde der St. Hedwigs-Kathedrale, nimmt an einer Protestwache vor der St. Hedwigs-Kathedrale teil. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.03.2024 | Miriam Berger | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Der letzte Bildungsminister der DDR, Hans Joachim Meyer, ist tot. Der langjährige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) starb am Freitag im Alter von 87 Jahren, wie seine Familie am Samstag mitteilte. Er lebte zuletzt in Potsdam.

Meyer wurde in Rostock geboren. Von April bis Oktober 1990 war er letzter Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR unter Lothar de Maiziere (CDU) und nach der Wiedervereinigung von 1990 bis 2002 Sächsischer Minister für Wissenschaft und Kunst.

Leitung des ZdK

Schon früh engagierte sich Meyer zu DDR-Zeiten in der katholischen Kirche. In den 1970er Jahren gehörte der Professor für Sprachwissenschaft der Dresdner Pastoralsynode an. Nach der Wende wurde er Vorsitzender des "Gemeinsamen Aktionsausschusses katholischer Christen in der DDR" und ins ZdK berufen.

Das ZdK führte Meyer von 1997 bis 2009. Er war der erste Ostdeutsche in dieser Position. Zudem gehörte Meyer zu den Gründern der Katholischen Akademie in Berlin.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, würdigte Meyer als engagierten Katholiken und aufrichtigen Politiker. "Für ihn galt es immer, den Dialog zwischen Kirche und Politik zu suchen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat er kritisch-konstruktiv begleitet", sagte der Limburger Bischof. "Mutig und engagiert war er Mitglied der Pastoralsynode der katholischen Kirche in der DDR. Unvergessen ist seine Zeit als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken von 1997 bis 2009."

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.03.2024, 20:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Auf eine ideologiefreie Bildung in der DDR wartete man vergebens.

  2. 2.

    "Ich musste Herrn de Maiziere immer wieder darauf hinweisen, dass es sich um einen Anschluss der DDR und nicht um die Vereinigung von zwei Staaten handelt.“

    (Aus: Wolfgang Schäuble, „Der Vertrag“)

  3. 1.

    Ein Professor für Sprachwissenschaft wäre heute als Minister in der Lage, die Diskussion um den falschen Plural ganz schnell zu beenden und zu erklären was eine Weiterentwicklung eigentlich ist: Das einfacherer Verständigen statt spalten.

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