Mitgründer der Katholischen Akademie Berlin -
Der letzte Bildungsminister der DDR, Hans Joachim Meyer, ist tot. Der langjährige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) starb am Freitag im Alter von 87 Jahren, wie seine Familie am Samstag mitteilte. Er lebte zuletzt in Potsdam.
Meyer wurde in Rostock geboren. Von April bis Oktober 1990 war er letzter Minister für Bildung und Wissenschaft der DDR unter Lothar de Maiziere (CDU) und nach der Wiedervereinigung von 1990 bis 2002 Sächsischer Minister für Wissenschaft und Kunst.
Leitung des ZdK
Schon früh engagierte sich Meyer zu DDR-Zeiten in der katholischen Kirche. In den 1970er Jahren gehörte der Professor für Sprachwissenschaft der Dresdner Pastoralsynode an. Nach der Wende wurde er Vorsitzender des "Gemeinsamen Aktionsausschusses katholischer Christen in der DDR" und ins ZdK berufen.
Das ZdK führte Meyer von 1997 bis 2009. Er war der erste Ostdeutsche in dieser Position. Zudem gehörte Meyer zu den Gründern der Katholischen Akademie in Berlin.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, würdigte Meyer als engagierten Katholiken und aufrichtigen Politiker. "Für ihn galt es immer, den Dialog zwischen Kirche und Politik zu suchen. Die Deutsche Bischofskonferenz hat er kritisch-konstruktiv begleitet", sagte der Limburger Bischof. "Mutig und engagiert war er Mitglied der Pastoralsynode der katholischen Kirche in der DDR. Unvergessen ist seine Zeit als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken von 1997 bis 2009."
Sendung: rbb24 Inforadio, 30.03.2024, 20:00 Uhr