Königs Wusterhausen -
Im Streit um die Traditionsgaststätte "Riedels Gasthof" in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) hat sich nun das Landesamt für Denkmalpflege zu Wort gemeldet. Obwohl das Gebäudeensemble keinen Denkmalwert mehr besitze, sollte es nach Ansicht des Landesamts und des Archäologischen Landesmuseums erhalten bleiben, teilte das Amt rbb|24 mit.
"Der drohende Abriss des traditionsreichen Gasthofs in Königs Wusterhausen trifft nicht nur bei der Stadtgesellschaft auf Ablehnung. Obwohl das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege bei zweimaliger Begutachtung seit 1995 keinen Denkmalwert der Gebäude mehr erkennen konnte, hat es darauf hingewiesen, dass es sich um erhaltenswerte Bausubstanz handelt", so das Landesamt für Denkmalschutz in einer Pressemitteilung.
Nun sei es an Eigentümern, Betreibern und der Stadt, auf den dringenden Wunsch der Stadtgesellschaft einzugehen und eine Zukunft für das Gebäudeensemble möglich zu machen.
Das älteste Ausflugslokal der Region soll schließen
Die Ursprünge des Gasthofs in Neue Mühle, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen, reichen laut der Website von "Riedels Gasthof" bis ins Jahr 1720 zum Bauern-Lokal "Krug" zurück. Zum erfolgreichen Ausflugslokal – vor allem für Berliner – wurde das "Riedels" unter dem gleichnamigen Pächter ab dem Jahr 1901. In der Folge entstanden ein Musikpavillon, eine Glasveranda, ein Bootshaus, Uferanlagen für Schiffsanleger und Platz für mehrere Tausend Gäste in den Räumen und im Biergarten.
Weil der Gasthof mehrfach umgebaut wurde, steht er trotz seiner langen Geschichte nicht unter Denkmalschutz. Vor zwei Jahren hat die PSD Bank Berlin-Brandenburg das Grundstück gekauft. Sie will den Gasthof abreißen und auf dem Gelände mehrere Mehrfamilienhäuser bauen. Deshalb hat sie den aktuellen Pächtern zum Ende des Jahres 2024 gekündigt.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 05.08.2024, 19:30 Uhr