Königs Wusterhausen - Landesdenkmalamt schaltet sich wegen Abrissplänen von "Riedels Gasthof" ein

Di 06.08.24 | 12:08 Uhr
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Riedels Gasthof in Königs Wusterhausen im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 05.08.2024 | Britta Nothnagel | Bild: rbb

Im Streit um die Traditionsgaststätte "Riedels Gasthof" in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) hat sich nun das Landesamt für Denkmalpflege zu Wort gemeldet. Obwohl das Gebäudeensemble keinen Denkmalwert mehr besitze, sollte es nach Ansicht des Landesamts und des Archäologischen Landesmuseums erhalten bleiben, teilte das Amt rbb|24 mit.

"Der drohende Abriss des traditionsreichen Gasthofs in Königs Wusterhausen trifft nicht nur bei der Stadtgesellschaft auf Ablehnung. Obwohl das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege bei zweimaliger Begutachtung seit 1995 keinen Denkmalwert der Gebäude mehr erkennen konnte, hat es darauf hingewiesen, dass es sich um erhaltenswerte Bausubstanz handelt", so das Landesamt für Denkmalschutz in einer Pressemitteilung.

Nun sei es an Eigentümern, Betreibern und der Stadt, auf den dringenden Wunsch der Stadtgesellschaft einzugehen und eine Zukunft für das Gebäudeensemble möglich zu machen.

Das älteste Ausflugslokal der Region soll schließen

Die Ursprünge des Gasthofs in Neue Mühle, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen, reichen laut der Website von "Riedels Gasthof" bis ins Jahr 1720 zum Bauern-Lokal "Krug" zurück. Zum erfolgreichen Ausflugslokal – vor allem für Berliner – wurde das "Riedels" unter dem gleichnamigen Pächter ab dem Jahr 1901. In der Folge entstanden ein Musikpavillon, eine Glasveranda, ein Bootshaus, Uferanlagen für Schiffsanleger und Platz für mehrere Tausend Gäste in den Räumen und im Biergarten.

Weil der Gasthof mehrfach umgebaut wurde, steht er trotz seiner langen Geschichte nicht unter Denkmalschutz. Vor zwei Jahren hat die PSD Bank Berlin-Brandenburg das Grundstück gekauft. Sie will den Gasthof abreißen und auf dem Gelände mehrere Mehrfamilienhäuser bauen. Deshalb hat sie den aktuellen Pächtern zum Ende des Jahres 2024 gekündigt.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 05.08.2024, 19:30 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Egal, wie oft umgebaut, bleibt es doch gelebte Geschichte der KWer, der Bürger der umliegenden Gemeinden und all der Ausflügler, die hier rasten und sich erholen, essen und trinken konnten, egal ob mit Fahrrad, Boot, Auto, Motorrad oder als Wanderer hierhergelangt. Diese Ausflugstelle sollte unbedingt erhalten bleiben und gefördert werden und gehört zu unserer Heimat. Es ist auch dieses Heimatgefühl, das wachgehalten werden muss, um sich zu Hause zu fühlen.

  2. 15.

    Naja, laut der Eigentümerin, der PSD Bank Berlin-Brandenburg, betrug die Miete für die Pächter zumindest für einen Teil der Innenflächen weniger als einen €/ m²; die Pachtdauer war auf voraussichtlich zwischen 1,5 und 3 Jahren und die Kündigungsfrist auf 3 Monate angesetzt, da es sich um ein Entwicklungsgrundstück handelt. Und damit haben die Pächter sich einverstanden erklärt. Zudem hat die Eigentümerin der Stadt KW das Gasthof Areal im Tausch gegen ein gleichwertiges Grundstück angeboten. Also ganz so "schwarz/weiss", wie einige es hier beurteilen, scheint die Angelegenheit nicht zu sein.

  3. 14.

    Dann wird es demnächst wohl brennen. Warmer Abriss sozusagen. Schade drum, ich habe da ein Teil meiner Kindheit verbracht.

  4. 13.

    Woher nehmen Sie denn die Weisheit, dass die bisherige Gaststätte nicht wirtschaftlich geführt worden wäre? Ich lese da nur, dass den Pächtern gekündigt worden ist, weil der neue Eigentümer eine andere Nutzung plant.

  5. 12.

    Kann man so sehen. Allerdings finde ich es auch wichtig, darüber zu informieren und aufzuklären. Viel wichtiger finde ich die Frage, was jetzt getan wird, um die Situation vieler Neuberliner zu verbessern?
    Betrüger finden immer ihre Wege zu tun, was sie tun, ganz ohne Medien.

  6. 11.

    Also auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft kann nicht mehr für unter 15€/qm kalt bauen! Was erwarten Sie eigentlich. Die DDR wonder Staat/Steuerzahler alles bezahlt hat und nicht mehr Kreditwürdig war sind vorbei!

  7. 10.

    Wer ist das denn? 10% der Einwohner? Da krkelen welche rum und dann soll sich die Welt ändern? Sind diese Menschen denn bereit in einer wirtschaftlich geführten Gaststätte 25€ für das Schnitzel und mehr zu bezahlen? 0,5 l Bier 6,50 und 8€ für 0,7 l Wasser?

  8. 9.

    Viel Spass an der Schleuse (Wasserverkehr) mit dem Straßenverkehr, wenn da ein neues Wohngebiet entstehen soll. Infrastrukturplanung ist ja schon die halbe Miete.

  9. 8.

    Das ist keine Meinungsfreiheit, wenn sich Menschen hier Geschichten ausdenken, um die „Diskussion“ hier anzuheizen, oder glauben Sie alles, was hier kommentiert wird?

  10. 7.

    Interessant wäre es, zu wissen, wer der vorige Eigentümer war der es der Bank verkauft hat.

  11. 6.

    Also ich habe Freunde in Neumühle und würde es schade finden wenn man so ein Traditionslokal schließen würde.

  12. 4.

    Bin ja mal gespannt wieviel Einheiten "bezahlbaren Wohnraums" man es an diesem sahneschnittigen Wassergrundstück so geben wird.

  13. 3.

    Antwort auf BaerlinBärchen. ich hoffe, Sie gehören nicht dazu. IUnd Sie sind der Letzte, der mir meinen Standpunkt verbieten kann.

  14. 2.

    Echt unbegreiflich. Ich verstehe nicht, warum sich Unbeteiligte immer entrüsten, wenn der Eigentümer etwas anderes vor hat als die bisherige Nutzung. Es ist Sache des Eigentümers!!! Es ist nicht immer schön im Auge des Betrachters aber derartige Kommentare sollten unterlassen werden.

  15. 1.

    Wie immer geht es auch hier um den höchsten Profit. Die menschliche Gier kennt bei augenscheinlich lukrativen Immobiliengeschäften keine Grenzen. Leider ist unser System politisch so programmiert, dass die Gemeinden und kleineren Städte oftmals von der Selbsbestimmung gewollt ausgesclhossen werden. Ich wünsche dem Ausflugslokal in KWH ein langes Leben.

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