Dahme-Spreewald - Staatsschutz ermittelt nach "Ausländer raus"-Gesängen bei Party

So 27.10.24 | 16:32 Uhr
Symbolbild: Blaulicht bei Polizeieinsatz (Quelle: IMAGO/Piero Nigro)
Bild: IMAGO/Piero Nigro

Wegen mutmaßlich volksverhetzender Gesänge auf einer Party in Zeuthen (Dahme-Spreewald) ermittelt der Staatsschutz.

Am Samstagabend hätte ein Zeuge der Polizei mitgeteilt, dass bei der Party das Lied "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino gespielt wurde und dabei Parolen wie "Deutschland den Deutschen" und "Ausländer raus" gesungen wurden, erklärte eine Sprecherin der Polizei. Die Polizei löste die Party kurz darauf auf.

Der Partyhit "L'amour toujours" ist mehr als 20 Jahre alt, sein Refrain hat keinen Text. Der Song wird immer wieder für rassistische Parolen missbraucht. Für große Empörung sorgte in diesem Jahr ein Video, das Besucher einer Bar auf der Nordsee-Insel Sylt zeigt, die zu der Melodie "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" grölen. Das Abspielen des Songs ist deswegen umstritten, zum Teil wird über Verbote diskutiert. Beim Oktoberfest in München durfte es nicht gespielt werden.

Bereits mehrere Fälle in Brandenburg

Seit dem Video aus Sylt sind zahlreiche weitere Vorfälle im Zusammenhang mit "L’amour toujours" bekannt geworden. In Brandenburg waren der Polizei bis Mitte Juni 17 solcher Fälle gemeldet worden, bundesweit waren es bis Anfang Juli fast 400 Polizeieinsätze.

Mitte September wurden beim Oktoberfest in Neuenhagen (Märkisch-Oderland) aus einer größeren Menschenmenge rassistische Parolen zu dem Song gerufen. Kurz vorher war auf einem Fest in Potsdam-Golm ein Mann schwer verletzt worden, weil er Polizeiangaben zufolge rassistischen Parolen während des Partyhits entgegengetreten war. Daraufhin wurde er aus der Gruppe der Singenden ins Gesicht geschlagen.

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