Ein Jahr nach Kriegsbeginn -
Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine halten sich in Berlin rund 60.000 Geflüchtete aus den Kriegsgebieten auf. Darunter verfügten 50.000 mittlerweile über Aufenthaltstitel, sagte Berlins Sozialministerin Katja Kipping (Linke) am Dienstag im Anschluss an die Senatssitzung.
Am Freitag werde das Brandenburger Tor im Rahmen einer Gedenkveranstaltung von beiden Seiten in den ukrainischen Farben beleuchtet.
Etwa 7.500 Kinder an Berliner Schulen
Rund 25.000 der Menschen beziehen nach Angaben von Kipping heute Leistungen der Jobcenter. Etwa 90 Prozent von ihnen sprechen ausschließlich Ukrainisch oder Russisch. 7.500 ukrainische Kinder lernen mittlerweile an Berliner Schulen.
Über 300.000 Menschen wurden in Berlin erstversorgt
Insgesamt habe Berlin seit dem 24. Februar als eine Art Drehkreuz 360.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge erstversorgt. Viele seien dann an andere Orte in Deutschland und Europa weitergereist.
Zwischenzeitlich kursierten in den vergangenen Monaten höhere Schätzungen zur Zahl der in Berlin lebenden Geflüchteten aus der Ukraine. Etliche Menschen seien inzwischen trotz des Kriegs wieder in ihre Heimat zurückgekehrt oder an andere Orte weitergereist, so Kipping.
Großteil lebt bei Verwandeten oder Freunden
Laut Kipping sind unter den Flüchtlingen aus der Ukraine besonders viele Menschen mit besonderen Bedarfen. Deshalb habe das Land Berlin im vergangenen Jahr 14 Millionen Euro und für das laufende Jahr 18,8 Millionen Euro für Integrationsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.
Das Landesamt für Flüchtlinge (LAF) stelle mittlerweile 32.350 Plätze in qualitätsgesicherten Unterkünften zur Verfügung. Weitere 4.200 Flüchtlinge seien in anderen Unterkünften untergebracht. Ein Großteil der Menschen aus der Ukraine lebe aber weiterhin bei Freunden oder Verwandten.
Die Hilfe gelte den Menschen aus der Ukraine, sagte Kipping. Sie sei aber auch ein Zeichen an Russland.
Sendung: rbb24, 21.02.2023, 18:00 Uhr