Berlin - Lichtenberger Bezirksstadtrat Hönicke abgewählt

Do 11.07.24 | 21:25 Uhr
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Kevin Hönicke spricht am 08.12.2023 auf dem SPD-Bundesparteitag (Quelle: imago images/Stefan Zeitz)
Bild: imago images/Stefan Zeitz

SPD-Bezirksstadtrat Kevin Hönicke ist in Berlin-Lichtenberg sein Amt los. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) stimmte am Abend mit 38 Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen für einen gemeinsamen Abwahlantrag von SPD, CDU, Grünen und Linken. Nötig war eine Zweidrittelmehrheit aller BVV-Mitglieder.

Zu Hönickes Nachfolgerin als Bezirksstadträtin für Schule und Sport wurde auf Vorschlag der SPD Sandy Mattes mit 39 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen gewählt. Sie war bisher Vize-Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Bezirksparlament.

Die Aufgabe des Bezirksamtes sei es, den Einwohnern Lichtenbergs eine "funktionale Verwaltung und eine politische Leitung" zu bieten, teilte Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) mit. Man blicke nun "mit Zuversicht auf die kommende Zusammenarbeit."

Staatsanwaltschaft ermittelt

Hönicke wird vorgeworfen, im Mai 2023 einer Berliner Zeitung anonym interne E-Mails über ein Jahr zurückliegende Vorwürfe von Dienstmissbrauch und sexueller Belästigung in einem anderen Amt weitergeleitet zu haben. Im Oktober hatte ihn Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) freigestellt.

Hönicke wehrte sich dagegen auch mit juristischen Mitteln. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hob ein Verbot zur Ausübung der Dienstgeschäfte in einem Eilverfahren zunächst auf. Hönicke kehrte im März 2024 ins Bezirksamt zurück. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt aber weiterhin gegen ihn wegen des Verdachts der Verletzung des Dienstgeheimnisses.

Er selbst hatte schon vor einigen Tagen erklärt, dass er eine Abwahl akzeptieren und respektieren werde. Ihm steht nach Angaben des Bezirksamts vorerst weiter ein Großteil seiner Bezüge zu. Im Fall eines Rücktritts hätte er den Anspruch darauf verloren.

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.07.2024, 19:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Das sind doch fast alles Eigentumswohnungen! Viele sind leer, weil die Käufer im Ausland leben! Und diese Type hat da mitgemacht.

  2. 14.

    Das Who is who rings um die Vergabe der Rummelsburger Bucht liest sich wie ein billiger Krimi der Berliner Immobilienmafia.

    Es sind alle wirklich alle vertreten.

  3. 13.

    Klar, weil die neuen Mieter alle im Niedriglohnsektor Arbeiten. Mann ey, das sind größtenteils Zugezogene aus der Bundesrepublik und ganz Europa, mit viel Geld! Und Sie sind so naiv und kapieren nicht, daß dadurch der Mietmarkt kaputtgmeacht wird, durch extreme Mietsteigerungen im Umfeld!

  4. 12.

    Es ist schon alles ZUGEBAUT. Der Autoverkehr ist katastrophal. Durch die neuen Zuzüge steigen die Mieten ringsrum nocheinmal!!! Verstehen Sie?

  5. 11.

    Ich sehe, Sie sind unwissend. es geht um die Natur, auf der Halbinsel und um die Rummelsburger Bucht herum, die zerstört wurde. Ich kenne diese Habitat noch aus DDR-Zeiten. Also erzählenSie nichts.

  6. 10.

    Das mag ja sein, aber deswegen wurde Kevin Hönicke nicht abgewählt. Vielmehr geht es um die externe Weiterleitung von interner Kommunikation mit Beschuldigungen, die, wie gerichtlich inzwischen festgestellt, nicht bewiesen werden konnten.

  7. 9.

    Mit Verlaub, aber das Hotel mit Aquarium braucht nun wirklich niemand, das hat er aber mitzuverantworten. Mir fallen bessere Dinge ein, die dort gebaut werden könnten.

  8. 8.

    Kevin wurde durch Sandy ersetzt. SPD 2024.

  9. 7.

    Um auf den Kern der Causa "Kevin Hönicke" einzugehen, frage ich mich, warum Die Linke sich an dem gemeinsamen Abwahlantrag in der BVV beteiligt hat? Ich erinnere mich noch an ein Interview in der Berliner Zeitung mit der einzigen Linke-Stadträtin. Diese schien damals den Vorgang um Hönicke wie auch dessen Freistellung durch den Bezirksbürgermeister Schäfer kritisch zu sehen. Aber vielleicht irre ich mich hier?

  10. 6.

    Die Rummelsburger Bucht wurde bereits durch 40 Jahre Kommunismus und Planwirtschaft zerstört, die Bucht ist trotz Sanierung immer noch mit diversen Schadstoffen verseucht. Aber ja, die "bösen Kapitalisten" und "überteuerte Luxusbauten" sind schuld, klar.

  11. 4.

    Mich irritiert immer, daß alle Bezüge weiterhin laufen. Mag die Gesetzgebung hier so sein. Jedoch es irritiert.

  12. 3.

    Kann dit mit den trotz Abwahl weiterlaufenden Bezügen bitte mal geändert werden. Versteht doch keen Mensch, wieso der weiter viel viel Geld aus der Staatskasse kriegt, obwohl er jetz abgewählt ist und nicht mehr arbeitet.

  13. 2.

    Der hat mit daran gearbeitet, das die Rummelsburger Bucht durch diese überteuerten Luxusbauten und dem ,,Aquarium'' unwiederbringlich zerstört wird!

  14. 1.

    Ich habe Hönicke mal erlebt, nahm ihn sehr selbstverliebt wahr. Da er ja Physiklehrer ist, wird er in einer unserer Schulen sicherlich auch dringender gebrauch als im Rathaus!

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