Entscheidung Oberverwaltungsgericht - Tucholskystraße bleibt für Autoverkehr voraussichtlich gesperrt

Di 01.10.24 | 19:27 Uhr
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Die Tucholskystrasse im Stadtteil Mitte in Berlin, aufgenommen am 02.04.2019. ( Quelle: dpa/zentralbild/Reinhard Kaufhold)
Bild: dpa/zentralbild/Reinhard Kaufhold

Ein Durchfahrtsverbot für Autos in der Tucholskystraße in Berlin-Mitte bleibt wohl doch rechtskräftig. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat mit einer Eilentscheidung eine anderslautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts geändert.

Das Berliner Verwaltungsgericht hatte zuvor entschieden, dass Sperren für Autos auf der Straße rechtswidrig seien. Der Bezirk hatte 2023 einen Teil der Tucholskystraße zu einer Fahrradstraße erklärt, nur befahrbar für Anlieger. Zur Absicherung wurden Pfosten aufgestellt, die die Durchfahrt der Autos verhindern sollten. Das Verwaltungsgericht entschied, dass diese Pfosten nicht rechtens sind.

Tucholskystraße seit Sommer 2023 Fahrradstraße

Nach Auffassung des Oberverwaltungsgerichts bestehen voraussichtlich keine ernstlichen Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Durchfahrtsverbots für Autos. Der Bezirk habe dargelegt, dass zuvor die gemeinsame Durchfahrt von Fahrrädern und Autos gefährlich gewesen sei.

Das Bezirksamt Mitte hat im Sommer 2023 die Tucholskystraße in eine Fahrradstraße umgewandelt. Für Anlieger war der Autoverkehr weiterhin erlaubt. Kraftfahrzeuge mussten danach an der Kreuzung Tucholskystraße/Auguststraße abbiegen, für den Radverkehr blieb die Durchfahrt weiter erlaubt.

Gegen die wegen des Durchfahrtverbots für Autos aufgestellte Pfosten klagten Anwohner und Betreiber von Restaurants und Geschäften.

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12 Kommentare

  1. 12.

    Find ich sehr gut. Langsam geht's in Richtung autofreie Innenstadt. Allerdings noch zu langsam.

  2. 11.

    Wer pünktlich zur Arbeit muss, sieht die Angelegenheit mit zunehmend unpünktlichen U- und S-Bahnen anders als Touristen. Für die geht es darum, dass überhaupt Fahrzeuge in genügender Anzahl fahren. Das tun sie in aller Regel. Im Vergleich zu vielen anderen Städten mit einem geradezu verworrenen Netz und dass dort "Pi mal Daumen" etwas verkehrt, steht Berlin vergleichsweise gut da, das muss schon gesagt werden.

    Menschen im Schichtbetrieb kann ich zum Berliner ÖPNV nicht unbedingt raten, Touristen, Freiberuflern und Menschen mit Gleitzeit schon.

  3. 10.

    Mir ging es nicht um die Erschließung, sondern um einen funktionierenden ÖPNV. Sie lesen ja die Nachrichten auch und wissen daher, dass momentan wenig Verlass auf U- und S-Bahn ist. Wenn so wenig Touristen mit dem Auto kommen, frag ich mich, wie die vielen Autos und auch Wohnmobile mit ortsfremden Kennzeichen in die Stadt kommen.

  4. 9.

    Ähm...
    Für den Umweltverbund (ÖPNV, Radfahren, zu Fuß Gehen) ändert sich bei Verkehrsberuhigungsmaßnahmen üblicherweise Nichts... Die Wegeverbindungen bleiben intakt.
    Bzgl. der Touristen in Berlin sind verkehrslenkemde Maßnahmen ebenfalls eher irrelevant, da lediglich ein sehr kleiner Teil mit dem Kfz anreist.
    Bzgl. des Punkts der Erschließung durch den ÖPNV: (Fast direkt) Unter den Pollern ist eine S-Bahn-Haltestelle...

    Schönen Abend!

  5. 7.

    Sehr schön, wir brauchen noch viel mehr Fahrradstraßen.

  6. 6.

    Ich finde es nicht gut, wenn bei Berichten über Gerichtsentscheidungen keine Aktenzeichen in den Artikeln stehen. (übrigens: OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 30.09.2024 – 1 S 54/24 –)

    Gerade von öffentlich-rechtlichen Medien erwarte ich da mehr Sorgfalt. Es nervt, sowas dann selbst raussuchen zu müssen, wenn man sich die Entscheidung oder jedenfalls die Pressemitteilung des Gerichts im Wortlaut angucken will. Das zur Verfügung zu stellen, gehört einfach zum Bildungsauftrag.

  7. 5.

    Die Überschrift muss lauten: "Tucholskystraße darf Fahrradstraße bleiben". Und gesperrt ist die Straße auch nicht, vielmehr ist sie vom Autodurchgangsverkehr befreit und offen für alle.

  8. 4.

    Super, freut mich!

  9. 3.

    Ich habe früher mal genäht. Das Stadtbild erinnert mich immer mehr an die unübersichtlichen Schnittmusterbögen und ebenso schwer wie auf diesen finden sich vor allem Ortsfremde auch zurecht und irren mit den Autos durch die Gegend. Dann sollte man lieber gleich ganz Fahrzeuge (auch Fahrräder) aus einigen Bereichen verbannen, sodass Zonen mit angenehmer Aufenthaltsqualität für Fußgänger entstehen. Die sind wir nämlich alle. Zuvor müsste allerdings dafür gesorgt werden, dass der ÖPNV funktioniert, damit die schönen Cafés, von denen ein Kommentator spricht, auch erreicht werden können, wenn man nicht in der Nachbarschaft wohnt. MIt funktionierendem ÖPNV ließe sich sogar darüber nachdenken, den individuellen Personenverkehr ganz aus der Innenstadt zu verbannen. Aber nur dann, denn die Wege sind selbst im Berliner Zentrum zu weit, um alles zu Fuß zu gehen.

  10. 2.

    Gut so. So gehe ich dort gerne wieder in eins der schönen Cafés.

  11. 1.

    Och, nee! Ekelhaft!

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