BrandenburgTrend - SPD holt in Umfrage auf, AfD nur noch knapp vorn

Do 12.09.24 | 18:00 Uhr
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Grafik: Brandenburg Trend - Sonntagsfrage Landtagswahl. (Quelle: rbb/infratest dimap)
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Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 12.09.2024 | I. Alboga | Bild: rbb/infratest dimap

Zehn Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg kann die SPD ihren Rückstand auf die AfD verkürzen. Grüne, Linkspartei und BVB/Freie Wähler müssen um den Einzug in den Landtag bangen. Bei einer Direktwahl würde Woidke wieder Ministerpräsident werden.

Zehn Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg kann die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke in der Sonntagsfrage zulegen.

Im aktuellen BrandenburgTrend von Infratest Dimap im Auftrag der ARD kommt die SPD auf 26 Prozent und legt damit im Vergleich zur Vorwoche um drei Prozentpunkte zu. Sie bleibt knapp hinter der AfD, die als stärkste Kraft unverändert bei 27 Prozent liegt.

Drei Parteien kratzen an Fünf-Prozent-Hürde

Die an der Landesregierung beteiligte CDU liegt zurzeit bei 16 Prozent (-2 Prozentpunkte). Das neu gegründete BSW kommt in der Sonntagsfrage auf 13 Prozent (-2 Prozentpunkte).

Die Grünen - ebenfalls Teil der Brandenburger Kenia-Koalition - kämen momentan auf 4,5 Prozent und lägen damit knapp unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde. Gleiches gilt für die Linke, die in der Vorwahlbefragung unverändert bei 4 Prozent liegt, sowie für die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler, die aktuell auf 4,5 Prozent kämen (+1,5 Prozentpunkte).

Zweier- oder Dreier-Bündnis?

Alle anderen Parteien kommen im letzten BrandenburgTrend vor der Landtagswahl auf fünf Prozent - darunter auch die FDP, die zuletzt vor 15 Jahren den Einzug in den Landtag schaffte. Einzeln ausgewiesen werden in der Sonntagsfrage alle Parteien, die mindestens drei Prozent erreichen.

In einem Landtag allein aus SPD, AfD, CDU und BSW bestände entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage die Möglichkeit zur Bildung einer Zwei-Parteien-Koalition aus SPD und CDU. Sollte eine weitere Partei in den Landtag einziehen, sind ohne Einbeziehung der AfD nur Drei-Parteien-Bündnisse möglich. SPD, CDU und BSW haben eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen. Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft den AfD-Landesverband als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein.

Bei der Frage, welche Koalitionen nach der Wahl möglich sind, kommt es in Brandenburg auch auf die sogenannte Grundmandatsklausel an. Demnach können Parteien, die mindestens ein Direktmandat erzielen, in Fraktionsstärke in den Landtag einziehen - auch wenn sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Jeder Zweite würde Woidke wählen

Mit der Arbeit der aktuellen Landesregierung aus SPD, CDU und Grünen sind 45 Prozent der Wahlberechtigten sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden. 50 Prozent gaben an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein.

40 Prozent der befragten Wahlberechtigten wünschen sich, dass die SPD auch die kommende Landesregierung anführt. Die SPD regiert in Brandenburg seit 1990 mit wechselnden Partnern. Bei der Frage, welche Partei die nächste Landesregierung führen soll, landete auch die CDU mit 24 Prozent vor der AfD mit 20 Prozent.

Getragen wird die aktuelle Präferenz für die SPD offenbar von deutlichen Sympathien für Ministerpräsident Dietmar Woidke. Wenn man den Ministerpräsidenten in Brandenburg direkt wählen könnte, würde sich jeder Zweite (50 Prozent) für den amtierenden Woidke entscheiden. Jeweils neun Prozent sprechen sich für Hans-Christoph Berndt (AfD) und Jan Redmann (CDU) aus. Woidke hat angekündigt, dass er sich aus der Landespolitik verabschieden will, wenn die SPD bei der Wahl nicht vor der AfD liegt.

Umfrage kurz vor der Landtagswahl

Für die repräsentative Umfrage wurden von Montag bis Mittwoch (9. bis 11. September) insgesamt 1.513 Wahlberechtigte in Brandenburg befragt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 12.09.2024, 19:30 Uhr

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97 Kommentare

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  1. 97.

    "Das GRÜNEN Bashing kann gar nicht groß genug sein, das diese Partei endgültig aus der politischen Landschaft verschwinden, und das möglichst in allen Bundesländern."

    Aber dann ist doch die Partei weg, die anscheinend an allem Schuld ist. Was machen Sie denn dann, wenn danach nicht alles viel besser wird? Wird dann sofort die nächste Partei gesucht, mit der man "Bashing" betreiben kann? So ganz nach dem Motto: Es wird mit einer Partei nach der anderen gemacht, bis nur noch Parteien übrig sind, die letztendlich "am besten" mit dieser "Rhetorik" agiert haben? Ist es das, was Sie wollen? Das Prinzip "Bashing", egal bei wem oder was, ist alles andere als eine positive Entwicklung in unserer Gesellschaft. Jemand der denkt, dass so etwas "nicht groß genug" sein kann, entlarvt sich selber und Parteien, die mit dieser "Rhetorik" agieren, ebenso.

  2. 96.

    Abwarten was die AfD macht ist keine Alternative. Die Partei ist und bleibt rechtsextrem. Wer soll denn bei dem Personalbestand ein Ministeramt oder gar Ministerpräsident werden?? Der nette Herr mit der Nickelbrille?? Nein danke. Eine Alternative sieht wohl anders aus.

  3. 95.

    Ihr Vorschlag ist nicht zielführend. Wer sozialdemokratische Politik und Dietmar Woidke als Ministerpräsident will, muss mit beiden Stimmen SOD wählen. Einzig wo entsprechende Erfolgsaussichten bestehen könntes evtl. Sinn machen, mit der Erststimme die Linke zu wählen, damit diese zumindest ein Direktmandar erhält. Die CDU wird es ohnehin schaffen, die Grünen sind verzichtbar.

  4. 94.

    >"Warten wir doch einfach mal ab, ob es die AFD besser macht."
    Ja auf was wollen Sie denn warten? Auf nen neuen Führer? Auf das versprochene Paradies nur für Deutsche? Auf weniger Steuereinnahmen durch Klientelsteuerpolitik für Hochverdiener?
    Wenn alle nur auf irgendwas warten, gehts aber auch nicht weiter. Und vor allem: Das mal ausprobieren geht dann 5 Jahre lang und kann auch dolle nach hinten losgehen, wenn alle heute auf Langfristigkeit angelegten Konzepte und Projekte dann im Sande verlaufen oder sich die AfD dann in 5 Jahren die Erfolge auf die Fahnen schreibt, obwohl der eigentlich der Vorgängerregierung gehört.
    Dass populistische Parteien für ordentliche Regierungsarbeit nicht so richtig was taugen, zeigt das Beispiel Italien. Die letzten Jahre ein einziges drunter und drüber. Hier ist zwar erstmal Landeswahl, aber im kleinen ist es ja auch so.

  5. 93.

    Wenn ich mir Lang (Grüne) und Faser (SPD) bei der Talkshow „Illner“ anhöre, dann haben wir in Brandenburg noch lange Zeit sehr große Probleme die Woitke nicht regeln kann, auch wenn er wollte. Am Ende würde die Brandenburger SPD eine Ampelpolitik unterstützen. Diesmal muss ich was anderes wählen.

  6. 92.

    Vielleicht leide ich ja an Gedächtnisschwund, aber dass die SPD für soziale Gerechtigkeit steht wäre mir neu.
    Die AfD möchte ich auch nicht sie ist aber für viele im Moment der Knüppel, um die Regierenden vor sich her zu treiben. Scheint ja momentan zu funktionieren, was aber nur Ausdruck für die derzeitige Krisenlage auf vielen Gebieten darstellt. Fakt ist mit SPD und CDU gibt es keine Verbesserungen beispielsweise werden wir weiterhin kaum Arzttermine bekommen nur weil ein paar Studenten ein Stipendium erhalten. Hier müssen bundespolitische Weichen gestellt werden. Der Grenzschutz wird viel Geld verschlingen ohne Probleme zulösen.Mit allen Parteien wird es militärische Aufrüstung geben. Gut für die betreffende Kommune schlecht für den Rest der Gesellschaft. Stellt sich also die Frage: was kann ich mit meiner Stimme bewirken ? Vielleicht bleibe ich einfach zu Haus.

  7. 91.

    Eine SPD-CDU-Koalition wäre doch eine ganz vernünftige Option für Brandenburg, hauptsache ohne Grüne oder AfD.

  8. 90.

    Das ist soweit richtig. Man muss immer beides sehen. Das Gute wie das Schlechte. Aber das Schlechte nimmt zurzeit überhand.

  9. 89.

    Ganz neue Umfrage im ZDF,da hat die AfD wieder 3% Vorsprung.Also,alles beim Alten.

  10. 88.

    "Keine Partei hat sich in der Vergangenheit an irgendwelche Wahlversprechen gehalten."
    Wer glaubt denn noch diesen ganzen Erzählungen vor der Wahl?
    Ich hab mir 5 Jahre angeschaut wie diese Land regiert wurde und hab danach meinen Wahlzettel ausgefüllt und abgeschickt.

  11. 87.

    "Das GRÜNEN Bashing kann gar nicht groß genug sein,"

    Aber treibt das nicht die Wähler zu dieser Partei? Das ist doch immer die Erzählung bei der AfD.

  12. 86.

    "Warten wir doch einfach mal ab, ob es die AFD besser macht."

    Warum? Sie hat doch schon ein Jahrzehnt lang bewiesen, dass sie es auch nicht besser macht: sich nicht ans Programm halten, Korruption, Machtkämpfe, Hinterzimmerklüngelei, Fraktionszwang, Ideologie getrieben Politik, nur Verbote und Bevormundung. Kurz: sind auch nur Politiker:Innen

  13. 85.

    Da stehe ich ganz dicht bei Ihnen. Auch ich kann diese sozialen Ungerechtigkeiten und die Hilflosigkeit der SPD nicht mehr hören. Eine hilflose Truppe......

  14. 84.

    Ne , ich bin anderer Meinung.
    Alle Jahre wenn Wahlen sind wird versprochen das sich die Balken biegen und dann passiert so gut wie nichts.
    Ich glaube den Volksvertretern einfach nicht mehr und vertraue gerade der SPD nicht mehr.
    Schon die Aussage , entweder ihr wählt mich , oder ich bin dann weg , hat mich tief getroffen.

  15. 83.

    Für soziale Gerechtigkeit steht ein, wer die extremen Einkommens- und Vermögensunterschiede reduzieren will, wer eine umfassende staatliche Daseinsvorsorge anstrebt und wer die gesamte Infrastruktur (Verkehrswege und öffentliche Verkehrsmittel, Energieversorgung, Wasserversorgung, Wohnraum etc.) in Staatshand sehen will.

  16. 82.

    Vielleicht mal endlich Bundespolitik mit Landespolitik unterscheiden. Oder man geht nur noch zur Bundestagswahl wählen, wenn einem das zu kompliziert ist.

  17. 81.

    "SPD Woidke hat gesagt, nach Solingen müssen jetzt die Gesetze in der Migration endlich eingehalten werden."
    Das würde ja bedeuten dass die Politik/Politiker bestehende Gesetze nicht eingehalten haben.

  18. 80.

    Das GRÜNEN Bashing kann gar nicht groß genug sein, das diese Partei endgültig aus der politischen Landschaft verschwinden, und das möglichst in allen Bundesländern.

  19. 78.

    Keine Partei hat sich in der Vergangenheit an irgendwelche Wahlversprechen gehalten. Warten wir doch einfach mal ab, ob es die AFD besser macht. Schlechter als die anderen geht nicht.

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