Wahlprogramme - Das planen die Brandenburger Parteien in der Sportpolitik

Di 03.09.24 | 10:18 Uhr
Zwei Kinder während des Schulsports. Quelle: dpa/Soeren Stache
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Breiten- und Spitzensport fördern, Sportstätten ausbauen: Beim Thema Sport gibt es vor der Brandenburger Landtagswahl in vielem Einigkeit. Doch bei einigen Themen gehen die Meinungen auseinander.

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SPD: gesetzliche Sportförderung erhöhen, in Sportstätten investieren

"Nicht nur wegen des Olympiastützpunktes, sondern auch aufgrund der hiesigen Strukturen der sportlichen Spezialschulen gilt Brandenburg bundesweit als Vorbild für den Spitzensport."

Laut der SPD ist Brandenburg in ganz Deutschland "als Sportland bekannt und hoch angesehen". Die Partei beruft sich dabei auf den Olympiastützpunkt und sportliche Spezialschulen. Die Sozialdemokraten wollen die gesetzliche Sportförderung weiter erhöhen. So soll die Förderung an die steigenden Mitgliederzahlen in den Sportverbänden angeglichen und die Tarifanpassung für Trainer abgesichert werden.

Außerdem sollen Sportstätten in den Kommunen gefördert und das Baumaßnahmen-Programm "Goldener Plan Sport" mit einem kommunalen Investitionsprogramm fortgesetzt werden.

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AfD: Breiten- und Spitzensport fördern

"Wir wollen unsere Sportinfrastruktur erhalten und weiter ausbauen, da sie von herausragender Bedeutung für unseren Schul-, Breiten- und Spitzensport ist."

Die AfD fordert "eine größere politische und mediale Anerkennung für sportliches Engagement sowie sportliche Erfolge". Die Sportinfrastruktur soll im Sinne des Schul-, Breiten- und Spitzensports erhalten und ausgebaut werden.

Außerdem spricht sich die Partei für eine "umfassende und gezielte Förderung von Sportlern und Sportvereinen" aus.

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CDU: Förderung von Sportstätten und Vereinen, frühkindliche Bewegungsförderung und Schwimm-Offensive

"Wir fördern und unterstützen das Sportland Brandenburg, um allen Brandenburgerinnen und Brandenburgern gute sportliche Angebote zu unterbreiten."

Die CDU möchte das "Sportland Brandenburg" fördern und "allen Brandenburgerinnen und Brandenburgern gute sportliche Angebote unterbreiten". Sportstätten sollen ausgebaut und instandgehalten werden. Das "Investitionsprogramm des 'Goldenen Plans Sport' zum Sportstättenbau" möchte die Regierungspartei fortführen. Der Landessportbund soll eine stärkere Förderung erhalten, frühkindliche Bewegungsförderung ausgebaut und Sport im Zuge des Ganztagsausbaus an Schulen besonders berücksichtigt werden.

Außerdem möchte die Partei eine Schwimm-Offensive starten. Nach Vorstellung der Christdemokraten soll jedes Kind in Brandenburg schwimmen lernen, dafür wollen sie die Voraussetzung schaffen - unter anderem durch bessere Erreichbarkeit von Schwimmbädern und durch Anreize für den Beruf des Schwimmmeisters.

Des Weiteren will die CDU "E-Sport als Möglichkeit zur Stärkung von Inklusion und Zusammenhalt bei den wachsenden Vereinsstrukturen unterstützen".

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Grüne: klimagerechte Sanierung von Hallenbädern und Sportlandschaft für alle

"Wir werden Sport in Brandenburg weiterhin umfassend fördern, insbesondere den Breitensport, denn lokale Sportvereine sind wichtige soziale Treffpunkte und halten die Gemeinschaft zusammen."

Auch die Grünen wollen den Breitensport in Brandenburg fördern. Ähnlich wie die Koalitionspartner SPD und CDU will die Partei den "Goldenen Plan Brandenburg" zur Sportstättenförderung fortführen und ausbauen. Ein besonderes Augenmerk wollen die Grünen auf die klimagerechte Sanierung von Hallenbädern legen. In der Sportlandschaft soll mehr Raum für Frauen und Mädchen und Offenheit für queere Menschen geschaffen werden. Menschen mit Behinderung sollen inkludiert und das Ehrenamt im Sport gestärkt werden.

Das Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" soll fortgeführt werden. Dadurch sollen insbesondere in den Ferien Sportangebote in Kooperation mit den Vereinen geschaffen werden. Die Sportförderung im ländlichen Raum wollen die Grünen ins Sportförderungsgesetz aufnehmen.

Der wachsenden E-Sports-Community will die Partei mit einem eigenen Verband gerecht werden. Die Vereine sollen ermutigt werden, diesen zu gründen.

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Linke: Sport von klein auf, Breitensport stärken, Freistellung für Ehrenamtliche

"Die Unterstützung für ehrenamtliche Strukturen muss breit ausgebaut werden, damit Trainerinnen und Trainer, Wettkampfrichter und Wettkampfrichterinnen und Organisatoren sowie Organisatorinnen diese wichtigen Angebote für unsere Gesellschaft aufrechterhalten und Nachwuchs gewinnen können."

Die Linke möchte dafür sorgen, "dass Sport und Bewegung verbindlicher Schwerpunkt in der Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher wird". Sportvereine sollen im Rahmen der Ganztagsbetreuung aktiv mit Schulen und Horten kooperieren.

Die Sportförderung für den Landessportbund möchten die Partei erhöhen und Bürokratie beim Ehrenamt abbauen. Sportstätten sollen nach Vorstellung der Linken ausgebaut werden – insbesondere Schwimmbäder, "um die Schwimmfähigkeit unserer Kinder und Jugendlichen zu sichern". Das Baumaßnahmen-Programm "Goldener Plan Brandenburg" soll fortgeführt werden.

Insgesamt soll es mehr Geld für den Breitensport geben. Konkret: "eine zusätzliche jährliche 'Pro-Kopf-Pauschale' von 10 Euro für Vereine bis 1.000 Mitglieder sowie von 6 Euro für Vereine ab 1.000 Mitglieder."

Ehrenamtliche sollen durch entgeltliche Freistellungen im Hauptberuf für ihre Arbeit im Sport belohnt werden.

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BVB/FW: Förderung von Breiten- und Leistungssport, freier Zugang zu Sporteinrichtungen

Die Förderung von Breiten- und Leistungssport sowie der Ausbau von Sportanlagen sind zentrale Anliegen von BVB / Freie Wähler. Der freie Zugang zu Sporteinrichtungen soll gewährleistet sein, solange der Normalbetrieb dies zulässt."

BVB/Freie Wähler sind der Meinung, dass Sportvereine "einen wichtigen Beitrag zu Fitness, Gemeinschaft und Integration" leisten. Deshalb will die Partei den Breiten- und Leistungssport fördern und Sportanlagen ausbauen. Außerdem will BVB/FW den freien Zugang zu Sporteinrichtungen gewährleisten, "solange der Normalbetrieb dies zulässt".

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BSW: Sportzentren erhalten, Ministerien zusammenlegen

"Neuerrichtungen statt Schließungen sozialer Einrichtungen der Kommunen (wie Begegnungszentren, Clubs, Bäder, Sportzentren) um sozialen Zusammenhalt gerade in struktur-schwachen Gegenden zu ermöglichen."

Das BSW macht sich für neue Sportzentren stark, statt diese zu schließen. Demnach soll es eine "ausreichende Zahl an sportlichen Einrichtungen" geben. Des Weiteren möchte das BSW die Ministerien MWFK (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur) und MBJS (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport) zu einem Kultusministerium zusammenlegen.

Hinweis: Dargestellt werden die Positionen aller Parteien, die nach den Ergebnissen repräsentativer Umfragen eine realistische Chance haben, erneut oder erstmals in den Landtag einzuziehen. Die Reihenfolge richtet sich nach dem Ergebnis der Landtagswahl 2019: SPD 26,2 Prozent; AfD 23,5 Prozent; CDU 15,6 Prozent; Grüne 10,8 Prozent; Linke 10,7 Prozent; BVB/Freie Wähler 5,0 Prozent. Das BSW war im Landtag bislang nicht vertreten.

Alle Vergleiche der Wahlprogramme im Überblick

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