Regionalliga Nordost - Energie Cottbus verpasst Tabellenführung durch Unentschieden im Spitzenspiel
Lange sah es für den FC Energie in Erfurt so aus, als würde er sich die drei Punkte nicht mehr nehmen lassen. Durch einen späten Doppelschlag der Gastgeber verpassten die Cottbuser allerdings am Ende nicht nur den Auswärtssieg.
Im Spitzenduell der Regionalliga Nordost hat der FC Energie Cottbus auswärts unentschieden gespielt. Am 15. Spieltag trennten sich die Cottbuser mit 2:2 (1:0) von Rot-Weiß Erfurt. Dadurch bleiben die Thüringer mit einem Punkt Vorsprung vor Energie an der Tabellenspitze. Nach langer Führung der Gäste drehten die Erfurter die Partie erst spät in der zweiten Halbzeit - dann aber innerhalb weniger Minuten.
Schneechaos machte Anpfiff fraglich
Fast wäre es gar nicht zum Anpfiff des Regionalliga-Spitzenspiels gekommen. Noch am Samstagmorgen war der Rasen im Steigerwaldstadion von einer 15 Zentimeter dicken Schneedecke bedeckt und nicht bespielbar. Nur dank des Einsatzes von rund 150 Fans, die freiwillig zur Schaufel griffen und das Feld in einem fünfstündigen Kraftakt vom Schnee befreiten, war eine Austragung am Sonntag möglich.
Erste Halbzeit: Cottbus geht in Führung
Auf dem frisch geräumten Platz hatten beide Mannschaften dann aber doch einige Probleme. In der Anfangsphase reihten sich technische Fehler aneinander und es entstand kaum Torgefahr. Das änderte sich in der 13. Minute. Nach einer Ecke von Energie gelang es den Erfurtern zwar vorerst zu klären, doch der zweite Ball segelte auf den langen Pfosten. Dort schoss ihn der eingerückte FCE-Verteidiger Dennis Slamar direkt mit der Innenseite ins kurze Eck.
Danach nahm die Partie endlich an Fahrt auf. Vor allem die Gastgeber drängten auf den Ausgleich und versuchten sich durch schnelles Umschalten Chancen zu erarbeiten. Bis auf einen Kopfball von Erfurts Patrick Nkoa nach einem Eckball an die Latte (27.), stand die Cottbuser Defensive allerdings sicher.
Die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz versuchte hingegen die Kontrolle durch Ballbesitz und geordneten Spielaufbau zu übernehmen, was ihr stückweise auch gelang. In der 28. Minute hatte Arnel Kujovic nach gutem Kombinationsspiel die Großchance, die Führung auszubauen. Der Mittelfeldspieler schloss aber schwach ab und schob den Ball völlig frei aus 13 Metern links am Tor vorbei. Zur Halbzeitpause blieb es beim 1:0.
Zweite Halbzeit: Später Doppelschlag der Gastgeber
Wie schon zu Beginn des ersten Durchgangs war die Anfangsphase der zweiten Halbzeit geprägt von Fehlern und vielen Unterbrechungen. Den ersten guten Abschluss gab es für die Zuschauer erst in der 58. Minute zu sehen. Da zimmerte der Cottbuser Eric Hottmann den Ball in rechter Position aus spitzem Winkel links am Tor vorbei. Nur wenig später ließ sein Teamkollege Malcolm Badu eine riesige Möglichkeit liegen, nachdem er sich im Strafraum stark gegen zwei Erfurter durchsetzte, den Ball dann aber knapp am rechten Pfosten vorbei zirkelte (61.).
Im dritten Versuch gelang es Energie aber doch noch, die Führung auszubauen. Axel Borgmann dribbelte sich auf der linken Seite gegen halbherzig verteidigende Erfurter locker durch und spielte einen scharfen Pass auf den langen Pfosten. Im Rücken der Abwehr war Nicolas Wähling in Position gelaufen, er musste nur noch den Fuß hinhalten (67.).
Die Gastgeber hatten allerdings noch lange nicht aufgegeben und drehten die Partie mit einem Doppelschlag. Erfurts Stürmer Romario Hajrulla traf erst sehenswert per Flachschuss zum 1:2 (75.). Nur wenig später stand er bei einer Ecke an der genau richtigen Stelle und köpfte den Ball präzise zum Ausgleich ins Tor (79.). Die Thüringer spielten offensiv nun wie ausgewechselt und drängten auf den Sieg. Auch die Gäste gingen nach offensiven Wechseln noch einmal aufs Ganze, doch beiden Teams gelang kein Tor mehr.
Durch den 2:2-Endstand bleibt Cottbus hinter Erfurt auf dem zweiten Platz. Die nächste Chance auf die Tabellenführung hat Energie am kommenden Samstag. Um 13 Uhr trifft das Team auswärts auf den Brandenburger Rivalen SV Babelsberg 03.
Luckenwalde holt Punkt in Greifswald
Auch der FSV Luckenwalde hat im Parallelspiel am Sonntag unentschieden gespielt. Beim Greifswalder FC nahmen sie durch das 1:1 (0:0) einen Punkt mit zurück nach Brandenburg und stehen weiterhin auf dem 16. Tabellenplatz.
Nach einer torlosen ersten Halbzeit waren die Gastgeber in der 54. Minute durch ein Traumtor des gebürtigen Berliners Soufian Benyamina in Führung gegangen. Luckenwalde schlug eine Viertelstunde später zurück und glich durch einen Treffer von Daniel Hefele zum 1:1-Endstand aus (68.).
Sendung: rbb UM6, 04.12.2022, 18 Uhr