Interview | Hertha-Trainer Schwarz vor Derby - "Qualität haben wir schon oft genug gezeigt"

Do 26.01.23 | 17:09 Uhr
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Sandro Schwarz
Audio: rbb24 Inforadio | 26.01.2023 | Lars Becker | Bild: IMAGO / Jan Huebner

Vor dem Derby gegen Union Berlin ist Hertha wieder im Krisenmodus. Im Interview erklärt Trainer Sandro Schwarz, worauf es in der intensiven Partie ankommen wird, um dem Favoriten aus Köpenick Paroli bieten zu können.

rbb|24: Sandro Schwarz, die Mannschaft ist optimistisch zurückgekommen aus der Winter-Vorbereitung in Florida. Dann folgten die Niederlage in Bochum und das Debakel gegen Wolfsburg. Was ist passiert?

Sandro Schwarz: Das war ein Schockmoment, klar. Gerade die erste Halbzeit gegen Wolfsburg war nicht das, wie wir uns schon oft präsentiert haben. Das haben wir analysiert. Jetzt sind es noch zwei Tage bis zum Stadtderby, bis zum ersten Rückrundenspiel. Darauf liegt nun der Fokus.

Ist das eine Mentalitäts- oder eine Qualitätsfrage?

Nein, das ist keine Qualitätsfrage. Qualität haben wir schon oft genug gezeigt. Qualität heißt aber auch, das immer wieder verlässlich und konstant auf den Platz zu bekommen. Und das haben wir am letzten Dienstag einfach nicht geschafft. Aber ich glaube, dass auch der Spielverlauf eine Rolle spielt. Du nimmst dir viel vor, dann kriegst du in der dritten, vierten Minute eine Standardsituation, in der du pennst, und dann das Gegentor. Das spielt alles eine Rolle. Dennoch haben wir oft genug bewiesen, dass wir besser darauf reagieren können.

Die Partie gegen Union Berlin ist sicher eine Chance, die Stimmung zu drehen, aber natürlich ist es auch ein sehr schwieriger Gegner. Wie gehen Sie es an?

Mit dem Wissen, dass es ein emotionales Spiel ist, ein wichtiges Spiel, auch für die Leute drumherum. Aber es auch als Chance zu sehen. Du hast die Möglichkeit, in jeder einzelnen Sekunde, sobald der Schiedsrichter das Spiel anpfeift, dir dort ein gutes Gefühl zu holen.

Und so wird es auch am Samstag sein: Um 15:30 Uhr ist Anpfiff, das Olympiastadion ist voll. Geile Atmosphäre.

Sandro Schwarz

Als Mannschaft, aber auch jeder einzelne Spieler in seiner Aufgabe. Darum geht es, das ist immer der Weg. So habe ich es immer kennengelernt, als Spieler und als Trainer. Und so wird es auch am Samstag sein: Um 15:30 Uhr ist Anpfiff, das Olympiastadion ist voll. Geile Atmosphäre. Darüber gilt es sich zu definieren, in jeder einzelnen Spielsituation.

Werden Sie eher reagieren auf Union Berlin oder selber Ihre Taktik einfließen lassen?

Es ist immer eine Mischung aus beidem. Erstmal, bei dir zu bleiben, das letzte Spiel zu analysieren, was du besser machen musst: an Tugenden für dich und dein Spiel. Natürlich gehört auch die Analyse des Gegners dazu.

Was erwarten Sie für ein Spiel?

Es wird ein emotionales Spiel. Volles Haus, sehr gute Kulisse, die Ostkurve wird brennen. Inhaltlich erwarte ich schon ein Spiel, das von Intensität geprägt sein wird - und die brauchen wir auch, um dem Gegner auch Paroli zu bieten.

Gegen Union Berlin wird mit Jonjoe Kenny der gesetzte Rechtsverteidiger ausfallen, auch Innenverteidiger Rogel kann nicht dabei sei. Wie viel Sorgen macht Ihnen das?

Keine Sorgen. Das gehört immer dazu, dass der ein oder andere immer mal gesperrt oder verletzt ist. Jetzt gibt es auch da zwei Lösungswege, wie man damit umgeht. Entweder an der Systematik etwas zu verändern oder den Eins-zu-Eins-Wechsel vorzunehmen bei Jonjoe Kenny mit den Optionen Pekarik und Eitschberger.

Wie wichtig ist es für Sie, dass trotz der angespannten Situation noch recht viel Ruhe im Verein herrscht, dass keine grundsätzlichen Fragen gestellt werden?

Die Erfahrung habe ich gemacht als Spieler, als Trainer, dass es immer sinnvoll ist, mit Ruhe und dennoch kritisch die Situation zu analysieren. Und immer in Lösungen zu denken. Darum geht es. Sich nicht treiben zu lassen und in Panik zu verfallen. Den Weg schlagen wir hier ein. Dennoch wollen wir das am Samstag auch mit Leistung untermauern.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Lars Becker, rbb Sport. Das Interview wurde für die Online-Fassung gekürzt und redigiert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.01.2023, 16:15 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    zum Fremdschämen ...

  2. 7.

    Das ist doch mal ein nettes Abschiedsinterview mit dem RBB. Der Trainer lobt in seiner letzten Arbeitswoche bei Hertha seinen Erfolg (oft genug gezeigte Qualität auf dem Abstiegsplatz). Ich hoffe, dass die Führungsetage bereits eine fähige(!) Alternative für die Zeit nach der Klatsche gegen Union im Auge hat. Der Abstiegskampf verzeiht keine weiteren Fehler. Viel Erfolg bei der Trainersuche.

  3. 6.

    Das sind die typischen Durchhalteparolen eines Trainers. Das sind die selben Sprüche wie zum Beispiel, es sind noch genug Spiele um das Ruder rumzureißen. Die werden Woche zu Woche wiederholt. Das machen gern die Spieler nach einer erneuten Niederlage.

  4. 5.

    Ich bin kein Fußballfan/ -auskenner, aber ich kann mich noch sehr genau daran erinnern wie es war, als UNION den Aufstieg schaffte! Diese maßlose Arroganz mit der (einige) HERTHA'ner UNION belächelt haben und großspurig sagten: "wir GÖNNEN ihnen diese EINE Saison. . . . . . ", dann kam der "BIG CITY CLUB" und letztens erst wieder der Präsident " Berlin gegen Köpenick" (fehlt bloß noch der Gracianosatz " das ist ein Kampf Ost gegen West). . . . . Mann-Mann-Mann!
    Ey HERTHA, schonmal gehört: Hochmut kommt vor dem Fall???
    Vielleicht gewinnt ja HERTHA gegen UNION am WE., ändert aber (fast)nix an der Tabelle: UNION oben - HERTHA unten!

  5. 4.

    Sandra Schwarz: "Qualität haben wir schon oft genug gezeigt" - nun stellt sich mir die Frage, was für Herrn Schwarz 'Qualität' ist.
    Der Platz 17?
    Kein Kampfwillen?
    Null Siegeswillen?
    Ein trauriges Gesamtbild der Mannschaft?
    Peinliche Selbstreflexion, grenzenlose Arroganz?
    Ja, "Qualität haben wir schon oft genug gezeigt."
    Herr Schwarz, die einzige Qualität des BCC ist Realitätsverweigerung und im Schönreden.

  6. 3.

    Ich lach mich kaputt und frage mich was für Qualität die
    Alte Dame bis jetzt gezeigt hat.
    Der Trainer hat wohl gut geträumt.
    Union ist und wird in Berlin die Nummer 1 bleiben.
    Das hoffe ich wünsche es Union

  7. 2.

    Ich frage mich warum dieses Interview. Nichts gesagt.
    Mich würde eher interessieren wann er meine Hertha endlich in Wallung bringt.
    So wie sich die Mannschaft präsentiert hat ist das nicht mal Drittliga tauglich.
    Und nun sagt mir keiner der Trainer hat keine Schuld.
    Ich hoffe dass sie sich gegen die Köpenicker wenigstens ein wenig wehren.

  8. 1.

    In welcher Welt lebt eigentlich Sandro Schwarz? In der realen anscheinend nicht. Er spricht von oft gezeigter Qualität. Ein einziger Blick auf die Hinrunden-Tabelle (Punkte und Tore!) sollten ihn wieder erden.

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