Nach Umweltkatastrophe -
Nach dem Fischsterben in der Oder will der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Gesprächen mit Polen einen größeren Schutz des Grenzflusses erreichen. "Wir sind uns einig mit der polnischen Seite, dass wir nochmal zusammenkommen wollen zu einer Konferenz", sagte Woidke am Montag bei einem Termin der Landespressekonferenz in Potsdam.
"Die polnische Regierung hat über den Botschafter und über den stellvertretenden Außenminister Unterstützung zugesagt", so Woidke weiter. Er gehe davon aus, dass auch die Bundesregierung ein solches Treffen unterstützen werde.
Salzgehalt als Ursache für Katastrophe
Eine Umweltkatastrophe hatte im August in der Oder zu einem großen Fischsterben geführt. Auf deutscher und polnischer Seite verendeten nach Angaben des Bundesumweltministeriums schätzungsweise mindestens 350 Tonnen Fische. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.
Die Salzfrachten in der Oder sind unvermindert hoch, wie kürzlich neue Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) ergaben. Das Fischsterben hatte zu Verstimmungen im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen geführt. Polen pocht auf einen Ausbau der Oder, Deutschland will einen Stopp.
Woidke fordert runden Tisch
"Das, was sich im Jahr 2022 in der Oder ereignet hat, darf sich nicht wiederholen", sagte Woidke. "Ich glaube schon, dass es notwendig ist, dass sich alle nochmal an den Tisch setzen."
Zu der Konferenz sollen Woidke zufolge Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sowie die betreffenden polnischen Woiwodschaften kommen. Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) werde als amtierende Vorsitzende des bestehenden Netzwerks Oder-Partnerschaft ein solches Treffen vorbereiten.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.12.2022, 15:30 Uhr