Nach Umweltkatastrophe - Woidke setzt auf Gespräche mit Polen für größeren Schutz der Oder

Mo 19.12.22 | 14:40 Uhr
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Die Oder aus der Vogelperspektive, Bild: rbb
Audio: Antenne Brandenburg | 19.12.2022 | Bild: rbb

Nach dem Fischsterben in der Oder will der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Gesprächen mit Polen einen größeren Schutz des Grenzflusses erreichen. "Wir sind uns einig mit der polnischen Seite, dass wir nochmal zusammenkommen wollen zu einer Konferenz", sagte Woidke am Montag bei einem Termin der Landespressekonferenz in Potsdam.

"Die polnische Regierung hat über den Botschafter und über den stellvertretenden Außenminister Unterstützung zugesagt", so Woidke weiter. Er gehe davon aus, dass auch die Bundesregierung ein solches Treffen unterstützen werde.

Salzgehalt als Ursache für Katastrophe

Eine Umweltkatastrophe hatte im August in der Oder zu einem großen Fischsterben geführt. Auf deutscher und polnischer Seite verendeten nach Angaben des Bundesumweltministeriums schätzungsweise mindestens 350 Tonnen Fische. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.

Die Salzfrachten in der Oder sind unvermindert hoch, wie kürzlich neue Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) ergaben. Das Fischsterben hatte zu Verstimmungen im Verhältnis zwischen Deutschland und Polen geführt. Polen pocht auf einen Ausbau der Oder, Deutschland will einen Stopp.

Woidke fordert runden Tisch

"Das, was sich im Jahr 2022 in der Oder ereignet hat, darf sich nicht wiederholen", sagte Woidke. "Ich glaube schon, dass es notwendig ist, dass sich alle nochmal an den Tisch setzen."

Zu der Konferenz sollen Woidke zufolge Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sowie die betreffenden polnischen Woiwodschaften kommen. Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) werde als amtierende Vorsitzende des bestehenden Netzwerks Oder-Partnerschaft ein solches Treffen vorbereiten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.12.2022, 15:30 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Die Artenschutzkonferenz war eine Geldforderungskonferenz. Mal sehen wo das Geld landet...Was meinen Sie, wenn es so ausgereicht wird wie immer?

  2. 4.

    Sie haben ja noch nicht mal eine Meinung sondern stänkern beständig nur substanzlos unter verschiedenen Synonymen. Die von Wossi angebrachten Punkte sind dagegen keineswegs substanzlos. Zur Oder gibt es politische Vereinbarungen zwischen Polen und Deutschland. Wenn die deutsche Seite meint, diese nachträglich ändern zu wollen, dann müssen sie den entsprechenden politischen Vorgang, begleitet von Fachleuten beider Seiten, erneut in Gang setzen.

  3. 3.

    Am besten wir schicken die selbsternannten "Experten" von hier dort hin, die zu allem eine Meinung aber von nichts Ahnung haben.

  4. 2.

    Das sieht nicht nach einem Fachleutetreffen aus. Politische Ziele sind? Sind diese erreichbar? Sollen die von der 2015 unterzeichneten Vereinbarung abweichen und warum? Lässt sich das jemand gefallen? Was sagen vorher (!) die Fachleute beider Seiten dazu?

  5. 1.

    Sehr vernünftig, Herr MP. Und vor allem, sich nicht in die "Taschen lügen"!
    Die Oder hat gezeigt, dass sie nicht immer zahm und friedlich dahinfließt und man kann Dämme nicht immer höher bauen, weil sie zuviel Fläche am Dammfuß/-grund beanspruchen würden.
    Dann kann es etwas werden, s. Auftreten Fr. Lemke bei der Artenschutzkonferenz, wobei sich dort nun immerhin mal etwas bewegt hat! Vielleicht schaffen ja die beiden Oderanliegerstaaten ein vorbildliches "Pilot-Projekt".

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