Galeria Karstadt-Kaufhof - Signa-Gründer Benko steht vor Rückzug - Folgen für Berliner Warenhäuser unklar

Fr 03.11.23 | 20:14 Uhr
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Rene Benko, Unternehmer aus Österreich (Quelle: dpa/Georg Hochmuth)
Bild: dpa/Georg Hochmuth

Der österreichische Unternehmer René Benko zieht sich offenbar aus der von ihm gegründeten Signa Holding zurück.

Nach Angaben eines Miteigentümers des Immobilien- und Handelsunternehmens hat der Milliardär signalisiert, seinen Posten als Vorsitzender des Beirats aufzugeben. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde er von einer Gruppe von Investoren dazu gedrängt, die kein Vertrauen mehr in seine Geschäftspolitik haben.

Signa an Projekten am Kurfürstendamm und Hermannplatz beteiligt

Der Miteigentümer, der österreichische Industrielle und Holding-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner, bestätigte zudem dem ORF-Sender Ö1, dass die Gesellschafter Benko gebeten hätten, den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz als Generalbevollmächtigen einzusetzen. Geiwitz wurde unter anderem durch das Insolvenzverfahren der zu Signa gehörenden Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bekannt.

Wie es mit dem angeschlagenen Konzern nun weitergeht, ist offen. In Berlin betreibt Signa mehrere Kaufhäuser und ist auch an prestigeträchtigen Immobilienprojekten am Kurfürstendamm und am Hermannplatz beteiligt.

Zwei Berliner Filialen werden geschlossen

Im Zuge der Insolvenz werden zwei Berliner Filialen geschlossen: Das Galeria Kaufhof Karstadt-Warenhaus in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg wird Anfang 2024 dicht gemacht, der Vermieter will das Gebäude abreißen und das Areal neu bebauen.

Die Filiale an der Müllerstraße in Wedding will Eigentümer Signa umfangreich in einen multifunktionalen Bau mit Büros und Wohnungen umgestalten. In Brandenburg schloss die Warenhauskette bereits im Juni in Cottbus ihren Standort.

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6 Kommentare

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  1. 6.

    Sie haben es schneller erkannt als einfältige Politiker, die ihm nicht gewachsen waren. Es war immer und von Anfang an ein Immobiliengeschäft. Leicht, sehr leicht vorhersehbar...

  2. 5.

    Ein Desaster für Deutschland was dieser Mensch in seiner Gier angerichtet hat Hilfe. Ich hoffe seine politisch prominenten Unterstützer schämen sich wenigstens ein bisschen für Ihre Einfältigkeit mit der sie Anteil haben an den Bau- und Warenhausruinen landauf landdab.

  3. 4.

    Wenn man vor Jahren alle Karstadt-Filialen dicht gemacht hätte und die Hälfte der "Rettungsgelder" des Staates für die Karstadt-Kette unter den Angestellten aufgeteilt, gäbe es Tausende glückliche Ex-Karstadtmitarbeiter. Der Staat hätte Millionen gespart und ein gieriger Milliardär wäre etwas weniger reich.... Aber so funktioniert Kapitalismus: Viele leben einigermaßen gut davon, einer wird reich, und der Staat (wir alle) zahlt dafür mit unseren Steuern.

  4. 3.

    Man kann sicher sei-aus diesem Verfahren geht nur einer als Gewinner heraus, der Herr Milliardär.
    Der hat sein Geld sicher oasenmäßig gebunkert. Die Grundstücksräuberei hat ja schließlich was gebracht.
    Arbeitnehmer, Banken und der Staat können dann die Suppe auslöffeln.

  5. 2.

    Sie vom RBB bezeichnen Hrn. Benko als Unternehmer, formal richtig inhaltlich daneben, meiner Meinung nach ist er ein Abzocker und egomanischer Brutalo der übelsten Sorte. Seit Jahrzehnten wird der Galeria- Konzern von Aasgeiern ähnlicher Strickart belagert. Wirkliche Unternehmer sind meiner Meinung nach Menschen wie Wolfgang Grupp ( Triggema) auch wenn ich mir wünschen würde dass er zu diversen Themen auch mal schweigen könnte.

  6. 1.

    Tja, eine Ära geht zu Ende. Ich denke, die übrigen Filialen werden alle so nach und nach schließen.

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