Tarifeinigung - Beschäftigte öffentlicher Banken erhalten mehr Geld

Fr 11.10.24 | 12:16 Uhr
  2
Symbolbild:Eine Mitarbeiterin der Sparkasse steht mit einer Weste mit der Aufschrift «Wir streiken» vor der Tür der Sparkasse .(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Pleul)
picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Pleul
Audio: Radioeins | 11.10.2024 | Michael Mellinger | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Pleul

Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifabschluss für die gut 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken geeinigt. Nach Angaben von Verdi sollen die Gehälter ab 1. November in drei Stufen um insgesamt 11,5 Prozent steigen. Nachwuchskräfte sollen monatlich insgesamt 350 Euro mehr erhalten.

Die Einigung sei am späten Donnerstagabend in der dritten Verhandlungsrunde erzielt worden, teilte Verdi mit. Vorgesehen ist demnach, dass die Einkommen der Beschäftigten im ersten Schritt ab November um 6 Prozent angehoben werden. Das bringe mit Blick auf die hohe Inflation der vergangenen Jahre eine spürbare Entlastung für die Beschäftigten, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Landesbanken sowie Förderbanken der Länder und des Bundes profitieren

In weiteren Schritten sind dann ein Anstieg zum 1. November 2025 um 2,8 Prozent und zum 1. November 2026 um weitere 2,7 Prozent vorgesehen. Der Tarifvertrag gilt für die Beschäftigten von 63 Instituten, darunter die Landesbanken und Förderbanken des Bundes und der Länder, und hat eine Laufzeit bis 31. Januar 2027. Zugleich habe man sich darauf verständigt, Gespräche für eine neue Entgeltstruktur sowie eine moderne und lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung aufzunehmen, so Duscheck.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, Dominik Lamminger, sagte, gerade die erste Sockelerhöhung der Gehälter in Höhe von 6 Prozent sei als spürbare Gehaltserhöhung auch eine Anerkennung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei sehr schwierigen Rahmenbedingungen. In den vergangenen Wochen sei spürbar gewesen, dass die Beschäftigten dringend auf eine Einigung warten. Mit dem Abschluss sei man der Verantwortung gerecht geworden.

Zuletzt wurde in mehreren Bundesländern wiederholt bei öffentlichen Banken gestreikt, darunter auch in Berlin. Verdi hatte ursprünglich 12,5 Prozent mehr Geld gefordert, mindestens aber 500 Euro mehr. Die Verdi-Tarifkommission empfahl den Gewerkschaftsmitgliedern die Annahme des Verhandlungsergebnisses, bis Ende Oktober können diese darüber abstimmen.

Sendung: Radioeins, 11.10.2024, 13 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

2 Kommentare

  1. 2.

    Das ist schlau von den Banken. Nächstes Jahr nur 2,8% und im darauffolgenden nur 2,7%. Wenn also die Inflation wieder richtig wüten wird, ist der zu niedrige Tarifabschluss in Beton gegossen.
    Wer solche Tarifverträge verhandelt, kann kein Freund von Arbeitnehmern sein.
    In finanziell unruhigen Zeiten macht man Abschlüsse auf Sicht, heißt also: Möglichst kurze Laufzeiten und keine 27 Monate.

  2. 1.

    Interessant. 11,5% mehr als Ergebnis. Im öffentlichen Dienst wird schon bei einer Forderung von 8% geheult.

Nächster Artikel