Geringerer Verbrauch, höhere Grenzwerte - Wasserverband vertagt Entscheidung über künftigen Tesla-Wasservertrag

Do 10.10.24 | 10:34 Uhr
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Der Flußverlauf der Spree führt an der Tesla Gigafactory vorbei, Grünheide, aufgenommen am 25.09.2024. (Quelle: Picture Alliance/Jochen Eckel)
Audio: radioeins vom rbb | 10.10.2024 | Michael Mellinger | Bild: Picture Alliance/Jochen Eckel

Im Streit um das Abwasser der Tesla-Fabrik in Grünheide ist eine Einigung am Mittwoch vertagt worden. Der Wasservertrag sollte erneuert werden - Tesla soll weniger Wasser bekommen, bei dafür höheren Grenzwerten. Weiterverhandelt wird im Dezember.

Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat seine Entscheidung über Änderungen am Wasservertrag mit Tesla vertagt. Bei der Versammlung am Mittwoch habe man einstimmig beschlossen, den entsprechenden Entwurf des amerikanischen E-Autobauers zunächst von der Kommunalaufsicht des Landkreises Märkisch-Oderland rechtlich prüfen zu lassen, teilte WSE am Abend mit.

Grundsätzlich sei man aber optimistisch, dass der Entwurf den Weg zu einem Kompromiss ebnen könne, teilte die stellvertretende Vorsitzende der Verbandsversammlung, Elke Stadeler, mit. Man werde sich nach erfolgter Prüfung wieder am 4. Dezember mit dem Entwurf beschäftigen.

Stillstand des Werkes drohte

Tesla will den Wasservertrag ändern und darin erhöhte Grenzwerte beim Abwasser festschreiben. So soll der Einleitgrenzwert bei biologischem Sauerstoff von 300 auf 400 mg/l erhöht und der Grenzwert bei Stickstoff gesamt von 50 auf 100 mg/l verdoppelt werden. Bei dem Abwasserparameter refraktärer Phosphor haben sich die Verhandlungsparteien zudem auf eine Definition eines verbindlichen Messverfahrens geeinigt. Monatelang haben der WSE-Vorstand und Tesla dazu hinter verschlossenen Türen verhandelt.

In der Vergangenheit hatte der US-Elektroautobauer diese Werte wiederholt überschritten. Der WSE hatte daraufhin mit einem Entsorgungs-Stopp gedroht, was faktisch einen Stillstand des Werks in Grünheide bedeuten würde.

Tesla: "Keine Sonderbehandlung"

"Unser Abwasser ist heute wie kommunales Sanitärabwasser und entsprechend ist es absolut gerechtfertigt, dass diese Parameter dem üblichen Vergleich im WSE-Verbandsgebiet angepasst werden", sagte Tesla-Projektmanagerin Theresa Eggle dem rbb. Es handele sich dabei um keine Sonderbehandlung, so die Projektmanagerin.

Tesla habe seinen Wasserverbrauch über die vergangenen Jahre deutlich gesenkt, sagte Eggle weiter. Das Unternehmen sei in der Lage, dem WSE Trinkwassermengen zurückgegeben. "Insgesamt haben wir ein Jahr gerungen und jetzt einen kompromissfähigen Erschließungsvertrag mit den Bürgermeistern erzielt."

Sendung: radioeins vom rbb, 10.10.2024, 8:30 Uhr

83 Kommentare

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  1. 83.

    Ich erinnere nur mal an den Woidke-Spruch nach den vielen Warnungen: Wenn es kein Wasser gibt, dann müssen andere Lösungen her...
    Was soll man von soviel Borniertheit da noch sagen?

  2. 82.

    Na da gibt es doch einen Zusammenhang. Viele potenzelle Käufer, wollen nichts mit Rechtsextremismus zu tun haben und erst recht nicht mit Trump als Präsi!

  3. 81.

    Okay, wenn Sie dies so gemeint haben sollten.

    Da passte dann jedoch nicht Ihr erster Satz dazu bzw. hat irritiert!
    "Gestern wieder gelesen, daß die verkaufszahlen von Tesla mind. stagnieren aufgrund von der Wahlunterstüztung Musk's für Trump! ..."

  4. 80.

    "... 300 Hektar Fichtenwald gegenüber der planierten Fläche, bereits für eine Gewerbenutzung genehmigt, stehen für die Rodung bereit. ..."
    Dies wurde bereits 2004 für BMW geplant.

    Dann machte BMW den Rückzieher, jedoch wurde gut für Tesla ,vorgearbeitet' und so entschied er sich ja auch für diesen Standort.

    Daher kann ich nicht wirklich etwas mit "BMW wäre willkommener gewesen... Warum? Da stimmten die Größenverhältnisse." anfangen. Oder geht es jetzt um die Erweiterung?

    "... Die Verantwortlichen sitzen in Potsdam und lenken weiter davon ab, von ihrer Mitschuld. ..."
    Wenn ich Ihnen folgen, ist es m.E. keine ,Mitschuld', sondern ,Schuld'.

  5. 79.

    Ich glaub auch Musk dreht langsam, aber sicher durch!? Was will der mit den Nazis? Und warum hilft er Trump?

  6. 78.

    Ja, Ihr Denkfehler: Musk unterstützt Trump und Trump will Präsi werden und dann die Nato abschaffen (aus Kostengründen)Er bekennt sich zu Putin und bezeichnete ihn als Freund!. Das schadet und massiv.

  7. 77.

    „"... Der Standort war zuvor bereits seit rund 20 Jahren rechtlich für eine Industrieansiedlung gesichert. ..."
    BMW wäre willkommener gewesen... Warum? Da stimmten die Größenverhältnisse. Vor der Tesla Größenansiedlung hatten Experten gewarnt. Diese Warnungen haben sich bewahrheitet. Und es wird noch schlimmer: Nicht nur die Fernwasserleitungen werden aufs (Bürger)Portmonaise drücken... Das ist halt so, wenn sich eine Industrie am falschen Standort nicht entwickeln kann wie geplant... Die Verantwortlichen sitzen in Potsdam und lenken weiter davon ab, von ihrer Mitschuld.

  8. 76.

    Sorry, verstehe Ihren Kommentar nicht so recht ...

    Er dreht langsam durch, ist nicht verantwortungsvoll?
    Seine Firma, seine Einstellung, sein Geld = seine Entscheidung

    Mein Denkfehler?

  9. 75.

    Gestern wieder gelesen, daß die verkaufszahlen von Tesla mind. stagnieren aufgrund von der Wahlunterstüztung Musk's für Trump! Das ist nicht verantwortungsvoll von Musk. Der dreht langsam aber sicher durch!

  10. 74.

    Kauf dir n Tesla, dann musste nicht Bahn fahren ;-)
    irgendwo bei dir in der Gegend sollen ein paar rumstehen, habe ich gehört.

  11. 73.

    Au backe, geht's nicht noch schräger?
    Schade, dass wir nie erfahren werden, wie Ihre Kommentare aussähen, wäre es z.B. ein anderer Autohersteller ... denn irgendjemand wäre gekommen!

    "... Der Standort war zuvor bereits seit rund 20 Jahren rechtlich für eine Industrieansiedlung gesichert. ..."

  12. 72.

    Sponti muss mich missverstanden haben, Mein Kommentar richtete sich nicht gegen die DB, sondern nur gegen den Frevel, den sie im Bereich von Grünheide begeht. Statt sich auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren, tragen sie mit dazu bei, dass die Region östlich von Berlin entwaldet und zur Wüste umgestaltet wird. Umweltverbrechen sind in unserem Land finanziell anscheinend viel lukrativer, als sich um den ÖPNV zu kümmern. Erst vorgestern konnte ich während meines zweistündigen Aufenthaltes in Bln-Ostkreuz erleben, dass die Hälfte der Züge ausgefallen sind. Die fahrenden Züge waren total überfüllt. Beim ersten Zug wurden mir deshalb die Türen nicht mehr geöffnet. Der nächste fiel aus. Im dritten Zug nach mehr als 2 h Wartezeit, lernte ich kennen, wie eine Sardine sich in der Fischbüchse fühlen muss. Das interessiert die DB nicht, die betätigt sich lieber als Holzhacker in Grünheide.

  13. 70.

    Word beim Wasserfest auch gezeigt, wie man sich wäscht ohne Trinkwasser zu verunreinigen?

  14. 69.

    Word beim Wasserfest auch gezeigt, wie man sich wäscht ohne Trinkwasser zu verunreinigen?

  15. 68.

    Wenn ich mir die Wahlergebnisse des Landkreises oder der anliegenden Gemeinden anschaue, wird doch exakt geliefert was gewählt wurde.Tesla steht doch für Kapitalismus und Markt, Markt, Markt.Und die Partei mit dem neoliberalsten Grundsatzprogramm hat in LOS gewonnen, die Spitzenkandidatin dieser Partei für die Bundestagswahl hat es kürzlich bei einem TV-Duell nochmals explizit betont.Und sie schwärmte auch noch von ihrem Favoriten für die US-Wahl, deren größter Unterstützer ja allseits bekannt ist.Da passt doch zusammen was zusammen gehört.

  16. 67.

    Korrektur:
    Der Waldspaziergang findet nicht wie geschrieben morgen statt sondern erst nächsten Samstag. Morgen um 14:00 Uhr startet auf Initiative der Waldcampbesetzer das Wasserfest in Grünheide. Wer interessiert ist, kann mehr über die Motivation der Bewohner erfahren.

  17. 65.

    Protest ja, Zerstörung nein? Bin sofort dafür, wenn man mir verrät, wie man Akteure aufhalten kann, die mutwillig mit ihren Baumaschinen die Landschaft zerstören. Die entsprechenden Firmen können sich nicht hinter der Floskel verschanzen, dass sie nur im Auftrag handeln. Sie tragen Mitverantwortung. Sie haben die Möglichkeit, solch schändliche Aufträge abzulehnen. Das birgt natürlich die Gefahr, dass sie in Zukunft nicht für schändliche Aufträge berücksichtigt werden.
    Also wie gesagt bitte Vorschläge, wie man anderweitig gegen das frevelhafte Vernichten von Wald verhindern kann. Wer nicht glaubt, wie böswillig gegen die Natur im Zusammenhang mit der geplanten Tesla-Erweiterung vorgegangen wird, sollte an einem der monatlichen Waldspaziergänge, z.B. morgen, teilnehmen. Ihr müsst euch, solange noch etwas Wald vorhanden ist, beeilen. Durch die Schneise, die die DB in den Wald geschlagen hat, scheinen schon einige Bäume gefällt worden sein, die laut B-Plan 60 stehen bleiben sollten?

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