"EarthNest" - Denkmal in Berlin-Neukölln soll an Kolonialvergangenheit erinnern

Do 14.11.24 | 18:08 Uhr
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Das Dekoloniale Denkzeichen "EarthNest" von The Lockward Collective ist ab dem 15. November 2024 öffentlich vor dem Berlin Global Village zugänglich. Durchmesser: 4,30 Meter. Höhe: 5,10 Meter. (Quelle: Global Village/Sedat Mehder)
Audio: rbb 88.8 | 14.11.2024 | Anke Michel | Bild: Global Village/Sedat Mehder

In Berlin-Neukölln gibt es jetzt ein Denkmal, das an die koloniale Vergangenheit und deren Auswirkungen erinnern soll. Das sogenannte "EarthNest" des Künstlerkollektivs "The Lockward Collective" ist am Donnerstagabend eröffnet worden.

Der aus Bronzesträngen gewebte, begehbare Kegel steht vor dem "Berlin Global Village", einer Einrichtung mit rund 50 migrantischen und entwicklungspolitischen Vereinen und Initiativen auf dem ehemaligen Gelände der Kindl-Brauerei.

Das "dekoloniale Denkzeichen" hat einen Durchmesser von 4,30 Metern und eine Höhe von 5,10 Metern. Im unteren Teil befindet sich Erde aus ehemaligen Kolonien.

244 Künstlerinnen und Künstler hatten Entwürfe eingereicht

Ausgewählt wurde das Denkmal in einem weltweiten Kunstwettbewerb, bei dem 244 Künstlerinnen und Künstler ihre Entwürfe eingereicht hatten.

Anlass ist der Beginn der historischen Berliner Konferenz vor 140 Jahren am 15. November 1884. Sie bildete die Grundlage für die Aufteilung Afrikas in Kolonien. Ab Freitag soll es auch öffentlich zugänglich sein.

Um das Denkmal zu realisieren, stellte das Land Berlin 750.000 Euro zur Verfügung. Die gleiche Summe zahlte der Bund unter anderem, um den Wettbewerb zu finanzieren. Schirmfrau ist Bundeskulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), Schirmherr ist Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU).

Sendung: rbb 88.8, 14.11.2024, 18:00 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Sehe ich auch so. Die Rankhilfe für meine Bohnen sieht ähnlich aus und hat keine 100 EUR gekostet….

  2. 14.

    Wenn genug Werbung im ÖRR gemacht würde, es vieilleicht mehr Leute sein ?.
    Geschichstsunterricht in den Schulen, sprechen und sprachen auch früher dieses Thema ,
    soweit ich weiss, kaum oder überhaupt nicht an !

  3. 13.

    Also insgesamt 1,5 Mio Euro? Wieder ein Beispiel, warum es Sinn macht die Subventionen in der Kultur zu hinterfragen und auch teilweise zu streichen.

  4. 9.

    Es gibt auch "sichtbare" Denkmäler an den dt. Kolonialismus. Wie z.B. die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche oder das Stadtschloss. Beide erinnern an die Schirmherren des Kolonialismus und Militarismus.

  5. 8.

    Sehr tolle Sache ... aber ->> rbb schön wäre ein Bericht über die kleinen Metallbaufirmen, die mit Existenzsorgen zu kämpfen haben und jetzt trotzdem wochenlang überlegt und gebastelt haben, um das Denkmal zu bauen und nur einen kleinen Bruchteil der 750.000 € bekommen ... Anerkennung würde das vielleicht ausgleichen ;-)

  6. 7.

    Dann wäre ich ja gespannt, wie viele Menschen dieses Denkmal erblicken und dann gleich reuevoll an die koloniale Vergangenheit denken... :-)
    Aber so als Kunstobjekt macht es natürlich was her, und das Anliegen ist selbstverständlich löblich (stelle ich lieber mal klar, ehe es jetzt Schimpfe gibt).

  7. 6.

    Jede Kultur hat ihren Dreck am Stecken. Nicht alle räumen hinter sich auf.

  8. 5.

    Die Kolonien sind auf Drängen der Wirtschaft entstanden und vom Reich, sprich Deutschland und unter Beifall der Deutschen, verwaltet etc. worden.
    Statt einen Sündenbock zu suchen, dem man alles anhängen kann, vielleicht doch erstmal in der eigenen Failiengeschichte graben.
    Und solange noch Strassen nach Thälmann und Kumpanen bennant sind, ist die künstliche Empörung so oder so eher unangebracht.

  9. 4.

    Jetzt werden dich hoffentlich alle Straßen umbenannt die Bezug zu den Hohenzollern haben .

    Immerhin haben diese Kaiser das deutschen Kolonienreich gegründet und die Kolonien ausgeplündert.

  10. 3.

    Wie wäre es wenn wir statt nur zu gedenken auch wieder etwas gegen die Ausbeutung der dritten welt tun.

    Neukaledonien ist bis heute nicht frei von Frankreich.
    Juckt niemand, weiß ja auch keiner wo das ist.
    Berichtet ja auch niemand drüber.
    200.000 Menschen die weiterhin unter der fuchtel ihres kolonalherren stehen und das seit 250 Jahren.

    Das ist eine absolute Schande für jeden Europäer.

  11. 2.

    Nichts gegen das Denkmal. Aber diesen Käfig hätte ich viel kostengünstiger errichtet.

  12. 1.

    »Um das Denkmal zu realisieren, stellte das Land Berlin 750.000 Euro zur Verfügung.«

    Dieser Staat setzt schon seit Jahren seine Prioritäten falsch und jammert dann hinterher, dass das Geld für Infrastruktur und Bildung fehlt.

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