"Gartenlokal am Wannsee" - Gemälde von Max Liebermann für 720.000 Euro versteigert

Mi 13.11.24 | 11:40 Uhr
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Das Gemälde "Gartenlokal am Wannsee" von Max-Liebermann wird für eine Versteigerung aufgehängt. (Quelle: dpa/Oliver Berg)
dpa/Oliver Berg
Audio: Radio3 | 12.11.2024 | Bild: dpa/Oliver Berg

Ein Gemälde von Max Liebermann ist in Köln für 720.000 Euro versteigert worden. Das Werk trägt den Titel "Gartenlokal am Wannsee (Haus am See)" und zeigt den Freiluftbereich eines Ausflugslokals am Ufer des Sees mit Segelbooten im Hintergrund. Der Schätzpreis hatte bei 700.000 bis eine Million Euro gelegen.

Das Gemälde stammt aus einer deutschen Privatsammlung und gehört zum Spätwerk des Malers. Das Bild sei an einen Privatsammler verkauft worden, der über einen Mitarbeiter von Sotheby's am Telefon mitgeboten habe, sagte eine Sprecherin des Auktionshauses.

Unter den Nazis ausgegrenzt

Max Liebermann (1847-1935) war einer der bedeutendsten deutschen Impressionisten und ein führender Repräsentant der deutschen Kunstszene zur Zeit der Weimarer Republik. Er war Präsident der Künstlergruppe "Berliner Secession" und der Preußischen Akademie der Künste.

Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde Liebermann als Jude und überzeugter Demokrat ausgegrenzt und gemieden und lebte bis zu seinem Tod zurückgezogen in seiner Villa am Wannsee. Seine Frau Martha Liebermann sollte 1943 in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert werden und nahm sich kurz davor das Leben.

Sendung: Radio3, 12.11.2024, 18:30 Uhr

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17 Kommentare

  1. 17.

    Ehrlich? Sie tun mir leid, daß Sie kein Empfinden für Schönheit haben. Was ist schon Google oder Geld gegen Kunst? Oder auch die Natur?

  2. 15.

    Oh, heute nochmal? Wurde doch gestern schon gemeldet …

  3. 14.

    Es gibt aber in Berlin viele Millionäre und Multimillionäre. Die könnten doch für die Allgemeinheit das Bild zusammen kaufen oder? Schließlich ist es von hier und gehört wie Liebermann auch nach Berlin!

  4. 13.

    Es ist ein schnöde gemaltes Bild, ohne jeglichen Reiz.
    Da reicht ein Foto, oder wenn man will Kunstdruck.
    Alles andere, zu Maltechnik oder zu Farben, Stimmung des Malers, die Mahlzeiten davor und danach, findet man auf Goo... oder Wik....da.
    Nur das Antatschen obligt dem Besitzer, bei Museen scchon schwieriger.

  5. 12.

    Es ist ein schnöde gemaltes Bild, ohne jeglichen Reiz.
    Da reicht ein Foto, oder wenn man will Kunstdruck.
    Alles andere, zu Maltechnik oder zu Farben, Stimmung des Malers, die Mahlzeiten davor und danach, findet man auf Goo... oder Wik....da.
    Nur das Antatschen obligt dem Besitzer, bei Museen scchon schwieriger.

  6. 11.

    Ich kann Ihr Bedauern verstehen. Aber das wunderbare Gemälde stammte bereits aus einer Privatsammlung und wurde nun erneut an einen Privatmann verkauft. Leider konnte offenbar kein hiesiges Museum im Bieterwettbewerb mithalten. Kunst ist eben nach ökonomischen Kriterien eine Ware.

  7. 10.

    Ich nehme an, Sie leisten sich von Ihrem Geld auch die Dinge, die Sie können. Und manches davon wird andere Menschen ebenfalls sinnlos erscheinen. Aber jeder sollte sich doch das kaufen dürfen, was ihm Freude macht. Das gilt für Arme wie für Reiche.

  8. 9.

    Das ist eine traurige Nachricht! Nicht nur, daß dieses schöne Gemälde viel mehr wert ist, sondern auch schmerzhaft, daß es nun in einem Privatraum verschwindet und allen vorenthalten wird! Das Problem des ,,Kunstmarktes“.

  9. 7.

    Stimme, ich wohne in Tegel und finde es schrecklich oberspießig und kleinkariert. Und der TEgeler See ist leider völlig überfüllt und vermüllt. Ich träume noch davon wegzuziehen, wo ich meine Ruhe habe :)

  10. 6.

    Der Name "Ghetto Theresienstadt" ist ein verschleiernder Nazi-Begriff. Das ist das Konzentrationslager Theresienstadt.

    vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ghetto_Theresienstadt

  11. 5.

    Da kommt Sehnsucht auf, die Max Liebermann hervorragend ins Bild gesetzt hat. Und es kommt Wehmut bei mir auf, angesichts der heute vorfindbaren Situation am Wannsee. Kleinräumig parzelliert bis zum "get no". Im Wesentlichen eine Folge der Teilung, der Einmauerung West-Berlins. Denn alle maritimen Aktivitäten, die bei jeder Stadt sowohl in ihrem Inneren als auch außerhalb von ihr stattfinden, mussten in West-Berlin eben innerhalb stattfinden. In Tegel ist es analog.

    Wie aber rückgängig machen? Immerhin gibt es ja noch einige Gärten, derjenige der Liebermann-Villa gehört dazu.

  12. 4.

    Neidisch?
    Ich würde mir das Bild auch kaufen, da Max Liebermann ein, in meinen Augen, großartiger Künstler war.

  13. 3.

    Meine Güte, immer diese Missgunst! Besser als in andere zweifelhafte Werte zu investieren, oder? Und außerdem ist es ein Meisterwerk! Schön zu wissen wäre doch eher, ob es nach Berlin kommt und vor Publikum bewundert werden kann!

  14. 2.

    Einfach mal so viel für ein Bild verballern, was andere in ihrem ganzen Leben nicht erarbeiten. Läuft.

  15. 1.

    Interessant wäre auch gewesen, was Sotheby daran verdient hat.
    Dessen ungeachtet, Glückwunsch an den neuen Besitzer!

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