Alternative Heizmethoden - Brandenburger Feuerwehren befürchten erhöhtes Brandrisiko durch Teelichtöfen

Mo 17.10.22 | 07:58 Uhr
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Eine junge Frau sitzt, umgeben von zahlreichen Kerzen und Teelichtern und eines Teelichtofens, am 29.01.2020 in einer Wohnung in Wittenberge. (Quelle: dpa/Christin Klose)
Bild: dpa/Christin Klose

Infolge der Energiekrise greifen immer mehr Menschen zu alternativen Heizmethoden. Die Feuerwehren in Brandenburg befürchten daher ein erhöhtes Brandrisiko. Vor allem Teelichtöfen können gefährlich werden, wie es hieß.

Der Landkreis Märkisch-Oderland warnte die Bürger mittlerweile auch per Warnapp vor einer Nutzung solcher Öfen. Ein Sprecher des Landkreises sagte, die Heizleistung von Teelichtöfen reiche ohnehin nicht zum Beheizen von Wohnräumen.

Der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße warnte unterdessen, die Teelichter könnten sich schnell entzünden, sodass eine Verpuffung möglich sei, bei der sich brennendes Kerzenwachs im Raum verteile.

Auch andere Heizmethoden können dem Kreisfeuerwehrverband zufolge gefährlich sein. Heizdecken und -lüfter sollten nicht mit Mehrfachsteckdosen betrieben werden, da hierbei ein Kabelbrand drohe.

Viele Anfragen zu alternativen Heizmethoden

Öfen und Kamine sollten laut Verband generell nur in Absprache mit den örtlichen Schornsteinfegern betrieben werden, da sonst Brand- und Erstickungsgefahr drohten. Es bestehe das Risiko einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Feuerwehren und Schornsteinfeger hätten zuletzt wegen der stark gestiegenen Heizkosten viele Anfragen zu alternativen Heizmethoden erhalten, hieß es.

Auf die Frage nach Sparmöglichkeiten beim Heizen riet ein Sprecher des Landkreises Märkisch-Oderland davon ab, auf ungeprüfte Ratschläge zu vertrauen: "Wahrscheinlich ist es am sinnvollsten, zunächst das bisherige Heizsystem weiterhin zu nutzen und die Temperatur um ein bis zwei Grad zu reduzieren, bevor überstürzt völlig andere Heizkonzepte eingeführt werden".

Sendung: Fritz, 17.10.2022, 8 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    "Ich verstehe den Sinn dieser "Öfen" rein physikalisch nicht. [...] Der Raumtemperatur ist es egal. Da geht es nur um die Gesamtleistung."

    Danke, dass noch jemand logisch denkt und nicht dem so oft anzutreffenden Versprechen wundersamer Leistungs- und Energievermehrung aufsitzt. Ein Teelicht hat irgendwas um die 30W an Heizleistung. Macht also für so einen 4-flammigen "Ofen" 120W. Donnerwetter - da hatte man früher ja im Kronleuchter mehr ;-)

  2. 20.

    Ich verstehe den Sinn dieser "Öfen" rein physikalisch nicht. Die abgegebene Wärmemenge der Teelichter bleibt mit und ohne Topfabdeckung gleich und somit auch die Heizleistung im Raum. Es wird durch Erhitzen der Abdeckung vermutlich nur mehr Wärmestrahlung erzeugt als Konvektion. Um dies zu fühlen müsste man aber auf Grund der Größe direkt die Hände darüberhalten. Der Raumtemperatur ist es egal. Da geht es nur um die Gesamtleistung.

  3. 19.

    Seit ca. zwei Jahren hat die Menschheit gelernt, dass es hilfreich ist sich gelegentlich die Pfoten zu waschen. Jetzt also Klamotten anziehen oder Fell wachsen lassen und nicht mit offenem Feuer spielen. Das war für die Neanderthaler vor ca. drei Millionen Jahren nix Neues. Und heute...? Ich habe den Eindruck, die Menschheit wird immer blöder.

  4. 18.

    "Die Wassertemperatur senken geht nicht unter 60 Grad. Gefahr von Legionellen" Sie brauchen aber nicht permanent 60 Grad auf dem Kessel, da gibt es auch Steuerungen, welche den Kessel in regelmäßgen Intervallen nur ausheizen zur Legionellenbekämpfung.

  5. 17.

    Das Problem bei den Teelichtöfen liegt darin, dass diese Teelichte zu nahe beieinander stehen und sich dadurch gegenseitig erhitzen. Ab einem gewissen Punkt zündet dann das Wachs des gesamten Lichtes durch, was explosionsartig geschieht und dadurch das brennende Wachs weiträumig verteilt. Es gibt also einen eklatanten Unterschied und die explizite Warnung kommt nicht von ungefähr.

  6. 16.

    Die Wassertemperatur senken geht nicht unter 60 Grad. Gefahr von Legionellen

  7. 15.

    "Kleiner Tipp am Rande. Leute kauft nicht diese billig hergestellten Wärmflaschen."

    Oh, wieder viele Experten unterwegs.
    Ich habe schon einige Liter kochendes Wasser für den Winter eingefroren.

  8. 14.

    Sehr guter Hinweis der Feuerwehr in Brandenburg.
    Mit der zentralen Heizung bzw. der Fernwärme, schickten wir das offene Feuer aus dem Wohnraum. Das sollte m. E.so bleiben. Kerzen oder Teelicht sehr gerne, für den Komfort. Wenn ich Heizkosten sparen möchte, könnte ein Gedanke sein weniger Energie zu verbrauchen. Der Satz schreibt sich sehr schnell und einfach, und frieren will auch keiner. Wie kann ich meine routine überdenken und ändern. Kann es im Altbau Sinnhaft sein, vor dem Eingang einen schweren Stoff als Vorhang an zu bringen? Kann ich mir eine "Wärme Bild Kamera" leihen oder mieten um die Kälte Brücken in dem beheizten Wohnraum aufzuspüren. Fragen über Fragen! Und als Antwort, ich stelle Teelichter auf !?! Nun ist so! Den Feuerwehren wenig Arbeit in den kommenden Wochen und Monaten.

  9. 13.

    Gut kommentiert. Wenn’s mir frösteln tut, beim lesen oder Filmchen gucken, dann kommt die gute Wärmflasche zum Einsatz. Kleiner Tipp am Rande. Leute kauft nicht diese billig hergestellten Wärmflaschen. Und schon gar nicht die aus PVC hergestellten.

  10. 12.

    Interessant. Vielleicht könnte man (rbb24?) mal durch alle EU-Mitglieder gehen und die jeweiligen Regelungen dazu vergleichen (Tabelle?).

  11. 11.

    Bei mir stehen immer noch Tag und Nacht die Fenster offen … Wenn‘s spät abends mal etwas kälter wird, ziehe ich mir noch eine Fleece-Jacke über den Pulli und friere dann kein kleines bisschen. Würde ich die Fenster zumachen, könnte ich hier wahrscheinlich im T-Shirt rumlaufen – wobei ich dem frische Luft doch ganz deutlich vorziehe … Die Heizung werde ich – mit dann natürlich geschlossenen Fenstern – vermutlich erst bei Minusgraden aufdrehen. Das einzig Gute an der Klimakatastrophe ist, dass die Tage mit diesen hierzulande immer seltener werden.

    Wer es tatsächlich fertigbringen sollte, sich mit einem durch einen Teelicht-Ofen verursachten Brand selbst umzubringen, weil er auf Teufel komm raus Heizkosten sparen will, ist wirklich ein ganz „heißer“ Anwärter für den Darwin-Award …

  12. 10.

    Sie verkennen die Lage etwas.

    In Sibirien wird nämlich auch geheizt und zwar sehr ordentlich.
    In der Russischen Föderation sind Strom und Fernwärme sehr günstig. Es gibt Kohle und Atomstrom im Überfluss.

    Nur die richtig Abgehärteten, Jäger, Fischer und wer sonst raus muss, begnügen sich in ihren Quartieren mit teilweise Minusgraden. Quartieren - Nicht Wohnungen oder Häusern.

    Dauerhaftes Frieren fetzt nicht. Nicht hier und nicht in Yakutien.

  13. 9.

    In Italien wird die tägliche Heizdauer und Höchsttemperatur für einzelne Gebiete schon seit langem gesetzlich geregelt! Da bestimmt die Regierung einfach, wie warm es in den Häusern sein darf und bei Verstößen drohen empfindliche Strafen!

  14. 8.

    "Bei mehreren Teelichten fällt schon rein statistisch mal eher eines um, als wenn man nur ein einziges betreibt..." warum denn?? Die stehen doch stabil und bevorzugt in entsprechenden Haltern.... ich benutze viel Teelichte und Stumpenkerzen, umgefallen ist noch nie eins.

  15. 7.

    "Zur Begründung sagen viele, dass sie nicht einsehen zu frieren, während der Nachbar voll aufdreht." So viel zum Thema "Verantwortung"... aber egal, die Abrechnung kommt am Schluss. Wenn der Nachbar aus dem Fenster springt, springen die anderen dann auch? Bitte vorher die Heizung abdrehen...

  16. 5.

    Wie schrieb jemand hier mal sehr zutreffend: Wie machen es die Bewohner in Sibirien wenn’s draußen in zwei stelligen Bereich unter null Grad kalt ist? Sie ziehen sich zuerst einmal warme Kleidung an. Ich habe noch nicht einmal die Heizung angestellt in meiner Wohnung. Im Schlafzimmer bleibt grundsätzlich die Heizung aus. Natürlich darf das Stoßlüften dabei nicht vergessen werden.

  17. 4.

    "Ob nun Teelichtofen oder einzelne Kerze. Sehe keinen Unterschied in der Brandgefahr"

    Nun ja - mir fallen da schon auf Anhieb mehrere Gründe ein, warum das durchaus so sein kann:
    1. Bei mehreren Teelichten fällt schon rein statistisch mal eher eines um, als wenn man nur ein einziges betreibt
    2. Die mitunter abenteuerlichen Konstruktionen dieser selbstgebastelten Öfen bieten den Kerzen sicher weniger Halt als ein vernünftiges Stövchen zum Teewärmen
    3. Es benutzen plötzlich Leute Feuer in der Wohnung, die sonst vielleicht niemals überhaupt eine Kerze anzünden

    Der Artikel behauptet ja nicht, dass es grundsätzlich zur Katastrophe kommt ;-)

  18. 3.

    Von unseren Nachbarn hat bislang niemand seine Heizung gedrosselt. Zur Begründung sagen viele, dass sie nicht einsehen zu frieren, während der Nachbar voll aufdreht. Eine Einsparung wäre daher nur möglich, wenn generell die Wassertemperatur in der Anlage gesenkt würde oder an geeigneter Stelle ein Raumthermostat die Temperatur bestimmt!

  19. 2.

    Teelichter stellen tatsächlich eine Gefahr dar. Besonders wenn diese frei stehen und schon etwas länger brennen tun.
    Ich halte mich grundsätzlich an die Regel, ob Kerzen oder Teelichter, lass diese niemals einfach so mal aus den Augen. Insbesondere wenn man Kinder, Hunde oder Katzen in der Wohnung hat.

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