Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg - Klage gegen BER-Flugroute über Blankenfelde-Mahlow gescheitert

Di 29.11.22 | 18:16 Uhr
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Archivbild: Ein vom Flughafen BER gestartetes Flugzeug am 9. Juni 2022 (Quelle: dpa/Rainer Keuenhof)
Bild: dpa/Rainer Keuenhof

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Klage der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow (Teltow-Fläming) und einer Anwohnerin gegen Abflugrouten für den Flughafen Berlin Brandenburg zurückgewiesen.

Beide hatten gegen die Flugrouten geklagt, die nachts zwischen 22 und 6 Uhr bei Westbetrieb von der Nordbahn über das Gemeindegebiet und das Wohnhaus der Anwohnerin führen. Diese Flugrouten seien nicht zu beanstanden, entschieden die Richter am Dienstag. Insbesondere gebe es keine alternativen Routen, die sich hinsichtlich der Lärmverteilung als eindeutig vorzugswürdig aufdrängen würden, hieß es.

Keine Revision möglich

Auch sei nicht erkennbar, dass die vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung zugrunde gelegten Lärmberechnungen unzureichend sein könnten. Zudem sei nicht zu beanstanden, dass die Behörde ihre Entscheidung für den Geradeausflug darauf gestützt habe, dass es bei einer Nordumfliegung der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow zu unzumutbaren Lärmbelastungen in Gebieten komme, die bislang nicht vom Fluglärm betroffen seien.

Eine Revision zum Bundesverwaltungsgericht wurde nicht zugelassen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 29. November 2022, 19:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Gerade deshalb und weil es nicht die Einzige und vermutlich letzte Fehlentscheidung, entgegen jeder Fachexpertise, ist, werden weiter die Fehler benannt. Weil die Ursache in der Einstellung im Kopf der Handelnden zu finden ist.

  2. 26.

    Anders als Sie jammere ich jedenfalls nicht noch Jahrzehnte später noch. Dabei bin ich lieber sicher, dass Sie, wäre es Sperenbeg geworden, auch darüber heute noch jammern würden - einfach um des Jammerns willen.

  3. 24.

    Oh, Sie wissen wie lange die Klägerin dort schon wohnt? Und dass sie billig dort hingezogen ist auch? Lassen Sie uns doch teilhaben an Ihren Insider-Kenntnissen.

  4. 23.

    Das dürfte wohl ein Unterschied sein, ob man in DDR-Zeiten gelegentlich überflogen wurde oder jetzt alle 3 oder 4 Minuten. Dass der Flughafen wesentlich kleiner war und das Flugaufkommen heute ein völlig anderes ist, wird auch Ihnen einleuchten. Wenn man keine Ahnung hat und sie auch nicht haben will, weil man ja nicht betroffen ist... nicht wahr?

  5. 22.

    Es ist doch ganz einfach und nicht differziert zu sehen: Die Piloten stellen immer ein Antrag auf sog. Direkt Flug Route dann ab 1500 direkt über die Stadt. Diese Freigabe wird regelmäßig erteilt (das habe ich von der DFS schriftlich). Die Airlines sparen so Kerosin, produzieren aber deutlich Lärm wo er nie vorgesehen war. Wirtschaftliche Interessen der Airlines gehen vor ! So einfach ist das.

  6. 21.

    Parchim International. Super Aber dann ist der Vorteil des Landlebens perdue - in der Region.
    Zudem wäre eine Abstimmung mit der BW notwendig (Luftverteidigung Nordost). Das bessere wäre in meinen Augen ein Kontigent von 30 Flügen pro Mensch und Lebensjahrzehnt. Dann hat sich das mit dem Vielfliegen.

  7. 20.

    Irgendwer jammert immer - und wenn sich kleiner findet, dann zumindest Sie.

  8. 19.

    Zum Vergleich: In 1000 Metern Höhe entspricht der Lärmpegel z.B. einer startenden A320 mit 70 dB(A) einem Pkw in 25 Metern Entfernung und bei einer Flughöhe von 2000 Metern mit 60 dB(A) nur noch einem normalen Gespräch in einem Meter Entfernung.

  9. 18.

    Eine Beleidigung für alle, die verlogen „über den Tisch gezogen wurden“. Eine falsche Standortwahl, gegen den Expertenrat, mit wenigen beschwerenden Zugezogenen zu rechtfertigen wirkt schon dreist. Wie haben Sie das ermittelt?

  10. 17.

    Gerade der damalige Verkehrsminister Müntefering hatte sich immer wieder für den Transrapid eingesetzt. Nur hat den die Industrie als eine Art Gelddruckmaschine angesehen und wollte sich nicht an den explodierenden Mehrkosten der Strecke beteiligen. Die wurde immer teurer, während auf wundersame Weise die Kosten für die Fahrzeuge gefallen sind. Auch die DB hatte erheblich Bedenken bzgl. der Wirtschaftlichkeit gehabt. Dabei hatte die Industrie alles versucht, um die Strecke mit von ihr prognostizierten Passagierzahlen von 14 Mio pro Jahr (ohne den Flughafen) schön zu rechnen. Zum Vergleich: In den Fernzügen fahren heute gut sechs Mio Fahrgäste pro Jahr mit.

    Dabei gab es schon 1992 erheblich Bedenken, da der Transrapid nicht mit Rad-Schiene kompatibel ist. In der Innenstädten ist aber nur schwer eine Lücke für neue Strecken zu finden, nichtmals für die konventionelle Eisenbahn.

  11. 16.

    Gerade der damalige Verkehrsminister Müntefering hatte sich immer wieder für den Transrapid eingesetzt. Nur hat den die Industrie als eine Art Gelddruckmaschine angesehen und wollte sich nicht an den explodierenden Mehrkosten der Strecke beteiligen. Die wurde immer teurer, während auf wundersame Weise die Kosten für die Fahrzeuge gefallen sind. Auch die DB hatte erheblich Bedenken bzgl. der Wirtschaftlichkeit gehabt. Dabei hatte die Industrie alles versucht, um die Strecke mit von ihr prognostizierten Passagierzahlen von 14 Mio pro Jahr (ohne den Flughafen) schön zu rechnen. Zum Vergleich: In den Fernzügen fahren heute gut sechs Mio Fahrgäste pro Jahr mit.

    Dabei gab es schon 1992 erheblich Bedenken, da der Transrapid nicht mit Rad-Schiene kompatibel ist. In der Innenstädten ist aber nur schwer eine Lücke für neue Strecken zu finden, nichtmals für die konventionelle Eisenbahn.

  12. 15.

    Genau so sieht es aus!!!
    Wer un die Stadt zieht, kann und darf sich NICHT über Lärm beschweren.
    Genauso, wer in einem Haus mit Restaurant, wer in der Nähe Flughafen, wer ans Wasser etc zieht, MUSS mit Unannehmlichkeiten rechnen und hat kein RECHT sich zu beschweren!!!! Basta und PUNKT

  13. 14.

    Es sind ja tatsächlich immer die Zugezogenen die am meckern sind. Die Zugezogenen nach Berlin und umgekehrt ins Umland. Ich bekomme das ja stets mit weil ich öfter nach TF muss.

  14. 13.

    Es ist differenziert zu sehen: die Standartabflugrouten, die durch die DFS vorab festgelegt wurden (mitunter, oder oftmals nicht nachzuvollziehen) sind mit Flughöhenstaffelungen versehen, die nicht überschritten werden dürfen. Von diesen kann abgewichen werden, sprich die Flugzeuge steigen weiter, wenn es keine Kollisionsgefahr oder Annäherungen zu anderen Lfz gibt. Durch den Steigflug wird natürlich mehr Lärm erzeugt, was zu dem erhöhten Lärmempfinden der betroffenen Menschen führt. Wir hier im Norden Berlins, die in der ehem. An- und Abflugschneise TXL leben, haben auch das Gefühl, es ist leiser geworden, jedoch durch die Maschinen, die An- oder Abfliegen, wird dieses Empfinden gestört, obwohl es bedeutend leiser ist. Würden die Maschinen den Standartabflugrouten mit Höhendeckelung folgen und die Lotsen alles nach Plan A freigeben, wäre es tatsächlich bedeutend lauter für alle. Hier macht sich dann der Standortnachteil des BER deutlich bemerkbar.

  15. 12.

    Aha und Mahlow ist also erst nach Inbetriebnahme des BER entstanden? Denn anscheinend wissen Sie ja, wann die Kläger dort hingezogen sind und insbesondere wie viel sie dafür behalt haben..

    Und getreu nach Ihrem Motto: Wer also in einer Stadt wohnt darf sich nicht über Lärm, Autos, Abgase, Dreck und Gewalt "beschweren"?
    Alles nämlich ganz typische Begleiterscheinungen einer Großstadt

  16. 11.

    Fliegen wollen sie alle aber den Fluglärm bitte auf die anderen Gegenden umverteilen - bloß nicht über meinem Haus/Wohnung -.

    Hätten damals mehr für Sperenberg gestimmt wäre den Mahlowern etwas erspart geblieben.

    Über Tegel gabs auch genügend Lärm.

    Ich hätte den Flughafen trotzdem gern behalten anstatt durch die ganze Stadt fahren zu müssen um am Arm der Welt ins Flugzeug steigen zu können.

    Wenn ich das eine will - nämlich Flugreisen machen - dann muss ich das andere auch ertragen.

  17. 10.

    Kurz, knapp und wahr, liebe Birgit! So sind die Menschen heute….
    Gegen alles und jeden klagen, anstatt vorher zu überlegen.

  18. 9.

    Alles gut und schön. Ich bin aber offensichtlich nicht der einzige dem auffällt das die DFS regelmäßig sog. Direktrouten auf Antrag der Piloten freigibt. Flugzeuge verlassen dann nach ca. 1500 Höhe die damals so heiß diskutierten Standard Flugrouten um dann direkt über Berlin abzudrehen und dort Lärm zu produzieren wo er nie vorgesehen war (und was auch stets als Argument für die Schließung von TXL und THF zurecht herhalten musste).

    Die seiner Zeit lange diskutieren und vereinbarten Standard Flugrouten werden somit ad absurdum geführt ...

  19. 8.

    Billig nach Brandenburg Mahlow ziehen und sich jetzt über Flughafen und Lärm beschweren.
    Genau wie an eine Bahnstrecke und sich dann über güterverkehr beschweren.
    Oder an Fluss, und heulen wenn mal Hochwasser ist.

    Unglaublich die Menschen heute

  20. 7.

    Ich habe einige Male in diesem Forum erwähnt, wäre ein ehemaliger Bürgermeister Diepgen auf den Vorschlag des HH Bürgermeister Voscherau eingegangen, hätte man in Parchim, auf den alten sowj. Flugplatz den Airport Berlin/HH gebaut verbunden durch Transrapid, den hat aber Sozi Müntefering kaputt gemacht. Ein Tag und Nacht Betrieb wäre bestimmt möglich gewesen, zumal hier in MV der Mond sowieso mit der Stange weiter geschoben wird.

  21. 6.

    Gegen Tegel konnte gar nichts machen, rein gar nichts...Jahrzehnte. Es hat die Politik null interessiert, nach der Wende schon gar nicht.

  22. 5.

    Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Wenn die Nordumfliegung nicht zuzumuten ist, dann merkt man, dass im sudlichen Berlin und bestimmte Wohngegenden von Verantwortlichen vom Fluglärm geschützt werden sollen. Es in St wirklich unerträglich geworden. Wenn man einfuhren würde, dass Fluge pro Person mindestens 500 Euro zzgl. Aller Gebühren kosten, dann wurde sich der Fluglärm fast von allein lösen. Dann würde ein Neugieriger vielleicht jammern, aber im Sinne der Umwelt handeln.

  23. 4.

    "Ich hoffe das nun endlich Ruhe einzieht und die Prozesshansel aufgeben." Na blos gut, das Sie ja schon angekündigt haben vom Grundsteuermessbetrag betroffen zu sein, den Bescheid nicht prüfen können und erst später das Erwachen kommt.

    Natürlich haben Sie für sich selbst schon damit abgeschlossen und werden als Eigentümer natürlich keine Überprüfung fordern.
    Gut so!

  24. 3.

    Ein gutes Urteil. Ich hoffe das nun endlich Ruhe einzieht und die Prozesshansel aufgeben.

  25. 2.

    Tja, das ist wirklich zu dumm. Irgendwen trifft's halt immer. Dazu ist der Speckgürtel zu dicht besiedelt. Außerdem gab's da wahrscheinlich schon immer Fluglärm und zu den ach so "seeligen" DDR-Zeiten waren die Iljuschins oder Tupolews erheblich lauter als die heutigen Airbusse oder Boings...:-) Eine Frage noch, von wo fliegt die Klägerin in den Urlaub?

  26. 1.

    Die Nachteile einer falschen Standortentscheidung, gegen jede Fachkompetenz, werden immer mehr deutlich und sind nicht zu heilen. Den damals Verantwortlichen ist es vermutlich egal. Und mit Hilfe des Verwaltungsrechts werden Beschwerden abgeschmettert. Ist ja alles rechtens...

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