Weihnachten -
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat anlässlich der Weihnachtsfeiertage an die Not der vom Krieg in der Ukraine betroffenen Bürgerinnen und Bürger erinnert. Millionen Menschen säßen buchstäblich im Dunkeln, weil ihre Energieversorgung und Infrastruktur nach russischen Bombenangriffen zerstört sei, erklärte er in der "Berliner Morgenpost". Die weihnachtliche Botschaft vom Frieden auf Erden sei in diesem Jahr besonders wichtig.
Auch in Berlin feierten Menschen das christliche Fest in Armut und Kälte, hätten Eltern keine Möglichkeit, ihren Kindern Weihnachtswünsche zu erfüllen. "Ein Skandal, der uns nicht unberührt lassen darf", mahnte der katholische Erzbischof von Berlin. Doch nicht weit entfernt kämpften auch an diesem Tag Menschen in den Ruinen ihrer Häuser und in zerbombten Krankenhäusern in eisiger Kälte um das nackte Überleben.
"Weihnachten war anfangs nie das gemütlich Fest"
Auch Jesus Christus sei in unruhigen Krisenzeiten geboren worden. "Von Anfang an war Weihnachten nie das gemütliche Fest, zu dem wir es gemacht haben", so Koch weiter. Der Sohn Gottes sei nicht in bürgerliche Gemütlichkeit hineingeboren worden, sondern in eine von Flucht, Vertreibung und brutaler Besatzung geprägte Umwelt: "Und nach der biblischen Überlieferung wurde der Neugeborene von Maria in eine Krippe gelegt, weil in der Herberge kein Platz für sie war".
Mit Maria glaube er an einen Gott, der auf der Seite der Armen, Entrechteten und Verfolgten stehe, der auch im Krieg und im Elend an vielen Orten zur Welt komme, betonte Koch. Weihnachten sei im Übrigen ein Fest, das auch Juden, Muslime und Nicht-Gläubige mitfeierten.
Sendung: rbb24 Abendschau, 24.12.2022, 19:30 Uhr