Hunderte tote Fische - Geplatztes Aquarium in Berlin: Tierschutzorganisation kündigt Strafanzeige an

Fr 16.12.22 | 14:44 Uhr
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Ein toter Fisch auf der Straße. Bild: rbb/Vanessa Materla
Audio: rbb 88.8 | 16.12.2022 | PETA-Sprecher Peter Höffken | Bild: rbb/Vanessa Materla

Was ist mit den Fischen, die im zerplatzten Berliner Groß-Aquarium waren? Diese Frage stellen sich viele Menschen nach der Zerstörung des "AquaDom". Die erste Tierschutzorganisation kündigte bereits eine Klage gegen die Verantwortlichen an.

Nach dem Zerplatzen des Groß-Aquariums "Aqua-Dom" in Berlin-Mitte hat die Tierschutzorganisation Peta vor, rechtlich gegen die Verantwortlichen vorzugehen.

"Wir werden Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstatten, weil hier offenbar fahrlässig mit dem Leben von rund 1.500 Fischen umgegangen wurde", sagte ein Sprecher der Organisation dem rbb am Freitagmittag. Die Zerstörung des Aquariums sei eine "riesengroße, menschengemachte Tragödie".

1.500 Fische, fast alle tot - nur kleine Tiere könnten überlebt haben

In dem vollständig zerstörten Becken lebten rund 1.500 Fische aus mehr als 100 Arten in einer Millionen Liter Salzwasser. Die meisten der Tiere seien bei dem Platzen des Aquariums und dem Auslaufen gestorben, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr dem rbb vor Ort. Sie seien im Gebäude und auf der Straße verteilt - das Wasser breitete sich weiträumig aus und riss Augenzeugen zufolge sogar Möbel mit sich. Lediglich einige kleine Fische könnten den Vorfall überlebt haben.

Im Untergeschoss gibt es den Angaben zufolge weitere, kleinere Aquarien mit etwa 400 bis 500 Fischen. Diese seien von dem Vorfall zwar direkt nicht betroffen, allerdings hätten sie im Moment keinen Strom. Deshalb werde deshalb geprüft, ob diese Tiere im Berliner Zoo oder im "Sealife" im Nebengebäude untergebracht werden müssen, berichten rbb-Reporter von vor Ort. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte, es würde sich um Notstromaggregate für diese Becken gekümmert.

"Ein regelrechter Tsunami"

Staatssekretär Markus Kamrad (Grüne) twitterte am frühen Nachmittag, in den Aquarien im Keller würden auch seltene Fische leben, wie der Schneckenbuntbarsch und eine geschützte Tilapia-Art. In den Aquarien oder dem Groß-Aquarium habe es auch bedrohte Arten gegeben.

Peta und Nabu kritisieren Konzept grundsätzlich

Die Tierschutzorganisation Peta fordert, dass das Groß-Aquarium auch nicht mehr wieder aufgebaut werden solle und kritisiert das Konzept grundsätzlich. "Natürlich müssen wir darüber nachdenken, ob es richtig ist, Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum - dem Meer - zu reißen um sie vor Publikum auszustellen", sagte ein Peta-Sprecher. Auf einen Fisch, der hierzulande in einem Aquarium ausgestellt würde, kämen drei bis vier tote Fische, die bereits beim Fang und Transport gestorben seien. Auch der Naturschutzbund Berlin (Nabu) kritisierte auf Twitter, dass Fische nicht als "schwimmende Deko" missbraucht werden sollten.

Sendung: rbb88.8, 16.12.2022, 12 Uhr

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119 Kommentare

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  1. 119.

    Wo sollten denn bitte Hunde und Katzen deiner Meinung nach dann gehalten werden - im Tierheim, wo sie es noch schlechter haben!?
    Das kann man doch gar nicht miteinander vergleichen, also wirklich, so ein Blödsinn!!!
    Ich habe einen Hund und er lebt natürlich bei mir mit in der Wohnung und stell dir mal vor, es geht ihm gut ;-)

  2. 118.

    Bitte recherchiert doch genauer. Peta ist keine Tierschutzorganisation sondern eine Tierrechtsorganisation. Das ist ein großer Unterschied.

  3. 117.

    Meine 100 % Zustimmung. Tiere sind Lebewesen, keine Dekoration!

  4. 115.

    Lasst endlich die Tiere in Ruhe, es ist schlimm wie Menschen Tiere quälen und töten! Mir welchem Recht?!

  5. 114.

    Wenn Peta am Anzeigen ist dann aber konsequent und alle Mitglieder die ein Haustier auf engsten Raum halten auch gleich mit ( was haben Hunde und Katzen in Wohnungen zu suchen?)

  6. 113.

    In letzter Konsequenz müssten dann auch sämtliche Tierparks und Zoos geschlossen werden. Das kann doch nicht ernstgemeint sein. Oder?! Ein Glück, dass zum Unglückszeitpunkt keine Aktivisten der "Letzten Generation" sich am Aquarium festgeklebt haben!

  7. 112.

    Peta kommt immer aus der Deckung und baut sich auf wenn es vorbei ist. Ich habe von denen noch keinen gesehen, wenn im Gebirge im Winter Heuballen durch hüfthohen Schnee zu Futterplätzen geschafft wird oder der örtliche Angelverein mit der freiwilligen Feuerwehr die Teiche von Unrat befreit um den Lebensraum der Fische zu verbessern.

  8. 111.

    Die Frage ist doch, was wäre gewesen, wenn das Aquarium ein paar Stunden später geplatzt wäre... Wenn gerade Hotelgäste aus Hecken oder einchecken? Wie wäre dann der Aufschrei um das Thema Sicherheit gewesen? Da mit es sind ja nur Fische zu kommen ist leicht ausgesprochen

  9. 110.

    Aber was ich eigentlich sagen wollte, ich sehe hier Artensterben oder bezeichnen sie 1500 Korallenfische im Winter auf den Straßen Berlins als Artenerhalt??

  10. 109.

    Also wenn Kinder Zoos etc brauchen, um zu lernen, dass es keine lila Kühe gibt, dann Prost Mahlzeit. Dann können wir gerne so weitermachen wie bisher und uns selbst zerstören.

  11. 108.

    Fragen Sie sich auch mal, warum man Artenerhalt betreiben muss ??
    Wer daran schuld ist das viele Tierarten ausgerottet sind oder stark bedroht sind ??

  12. 107.

    Wozu so weit fahren und unsinnig Energie verschwenden? In und um Berlin gibt es genug Wildtiere, Wildschweine kommen sogar ungebeten sogar aufs Grundstück.

  13. 106.

    Ich denke dazu: Wir Menschen sollten abkommen von dem Irrweg, uns nicht in der Verbundenheit mit anderen Menschen, Pflanzen, Tieren usw. zu erleben, sondern diese auf verschieden Weise zu Objekten zu machen und für unsere eigenen Zwecke zu instrumentalisieren usw. Darin sehe ich den eigentlichen Aufruf, der hinter einer solchen Katastrophe steckt.

  14. 105.

    Donnerwetter, sind die Tierschützer plötzlich aufgewacht?

  15. 104.

    Dekandenz wie im Römischen Reich, zum Untergang verurteilt.

  16. 103.

    Sollte die Peta das umsetzen, werde ich meine jährlichen Spenden einstellen. Hier soll man doch froh sein, dass Artenerhalt stattfindet, denn in unseren Meeren wird es nicht besser. Ich bin überzeugt von solchen Konzepten, wenn sie gepflegt betrieben werden.

  17. 102.

    Das wäre eine vernünftige und längst überfällige Konsequenz. Was bitte lernen Kinder in Zoos, außer das es in Ordnung ist, wilde Tiere in viel zu kleinen Gehegen einzusperren. Und das nur, damit Leute 2 min. vor den Käfigen stehen und ein eingesperrt Tier sehen, was nicht viel mit seinem, in der Wildnis lebenden Pendant zu tun hat. In jeder guten Tierdoku ist der Lerneffekt größer. Und welche Tierarten wären ohne Zoos und Aquarien ausgestorben. Mit Sicherheit gibt es einige. Diesen Nutzen würde ich gerne einmal Tieren und Tierarten gegenübergestellt sehen, an deren Verschwinden/Ausrottung die Zoos in ihrer langen Geschichte aktiv beteiligt waren. Gerade auch in Bezug auf Salzwasserfische sicherlich sehr interessant...

  18. 101.

    Also erstens ist ihre Lila-Kuh ein zur Milchproduktion ( Dauerschwangerschaft) domestiziertes Tier im Gegensatz zu wild lebenden Tieren.
    Und zweitens sind Wildparks und Wildaquarien die bessere Wahl als Zoo‘s.
    Wenn es dann aber schon Zoo‘s sein müssen, dann sollten den Tiere entsprechend große artgerechte Flächen mit Rückzug zur Verfügung stehen und diese Tiere vom Aussterben bedroht sein.

  19. 100.

    Das Kühe nicht Lila sind und keinen Namen einer Schokoladensorte an der Seite steht braucht man den Kindern nicht im Zoo zu zeigen
    Einfach mal nicht auf Malle, malediven usw. Urlaub machen sondern in Deutschland
    ZB. Bayrischer Wald, Schwarzwald ,Allgäu usw.
    Da sehen die Kinder Kühe in Echtfarbe, und ausserdem noch Hühner, Schafe,Ziegen, Pferde usw.
    Ein Zoo einheimischer Tiere
    Vielleicht kommen dann beim Wandern noch Reh, Wildschwein und Hirsch dazu

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