Buß- und Bettag - Traditionelle Suppenmeile Elsterwerda kämpft mit Angebotsrückgang

Mi 20.11.24 | 16:30 Uhr
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Mehrere Menschen stehen vor einem großen Banner, auf dem alle angebotenen Suppen aufgelistet sind (Foto: rbb/Siska)
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Audio: Antenne Brandenburg | 20.11.2024 | Gianluca Siska | Bild: rbb/Siska

Die traditionelle Suppenmeile in Elsterwerda (Elbe-Elster) im Süden Brandenburgs hat am Mittwoch wieder zahlreiche Besucher angezogen - allerdings kämpft die Veranstaltung auf dem Marktplatz mit einem Rückgang beim Angebot.

Standen vor der Corona-Pandemie noch bis zu 17 Köche aus Brandenburg und Sachsen auf dem Marktplatz, waren es in diesem Jahr neun. Es sei auch eine Herausforderung, Köche zu finden, die sich an einem Tag mit Novemberwetter präsentieren, sagt Bürgermeisterin Anja Heinrich (CDU).

Laut Mitbegründer Rolf Riedle haben auch viele Köche aufgegeben. Aus der Mühlberger Ecke gebe es gar keine Gaststätte mehr. "Viele sind so, dass sie gerade mal Personal für sich selber haben", sagt Riedle. Er freue sich aber, dass es in diesem Jahr zwei neue Köche gebe. "Und wir haben schon Kontakt zu anderen Gaststätten aufgenommen."

Pandemie als Einschnitt

Die erste Suppenmeile fand im Jahr 2007 statt, mit neun Anbietern und 15 verschiedenen Gerichten, berichtete damals die Zeitung Lausitzer Rundschau. Ein Jahr später waren es bereits 13 Anbieter mit 26 Suppen.

Die Veranstaltung zieht seitdem jährlich am Buß- und Bettag hunderte Besucher aus der Grenzregion nach Elsterwerda. Dass vor allem Sachsen kommen, liegt daran, dass im benachbarten Bundesland an dem Tag ein Feiertag ist. "Das ist ein Selbstläufer geworden", sagt Rolf Riedle.

Bürgermeisterin Anja Heinrich ist froh, dass nach den Jahren der Corona-Pandemie die Veranstaltung wieder anläuft. 2020 musste die Suppenmeile abgesagt werden, im zweiten Coronajahr 2021 konnte sie wieder stattfinden, allerdings in eingeschränkter Form. So konnten die Suppen nicht vor Ort gegessen werden. Die Besucher mussten mit Behältern nach Elsterwerda kommen, um das Gekaufte mit nach Hause zu nehmen.

Buß- und Bettag

Der Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag. Er wird jährlich am Mittwoch nach dem Volkstrauertag und vor dem Totensonntag begangen.

1995 wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag zur Finanzierung der
Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen abgeschafft.

Ursprünglich wurden Bußtage aus aktuellen Anlässen ausgeschrieben. Die Bevölkerung wurde angesichts von Notständen und Gefahren zu Buße und Gebet aufgerufen.

Quelle: epd

Besondere, traditionelle Gerichte

Doch auch in den Jahren danach standen viele mit Weidenkorb, Schüsseln und Eimern in den Schlangen, um ihre Einkäufe mitzunehmen, so auch diesmal. Der Andrang ist groß. Manche müssen Wartezeiten bis zu 30 Minuten in Kauf nehmen.

Die Gäste konnten aus über 30 verschiedene Suppen und Eintöpfe wählen. Gulaschsuppe, Erbsensuppe, Flecke - die Suppenmeile setzt vor allem auf regionale Spezialitäten. "Wir haben die traditionellen Gerichte, die man sozusagen aus Großmutters Zeiten kennt und die sehr besonders sind", so Bürgermeisterin Anja Heinrich. Aber auch neuere Gerichte wie vegane Holundersuppe mit Grießnocken oder thailändische Fischsuppe waren im Angebot.

Für die nächste Ausgabe im November 2025 gibt es laut Heinrich bereits erste Anmeldungen von Köchen. Man sei auch für Laienköche offen, so die Bürgermeisterin.

So eine Suppenmeile gibt es in in Brandenburg seit einigen Jahren auch in Doberlug-Kirchhain (ebenfalls Elbe-Elster), sowie beispielsweise im sächsischen Naundorf bei Oschatz und in Gießen (Hessen).

Mit Informationen von Gianluca Siska.

Sendung: Antenne Brandenburg, 20.11.2024, 9:30 Uhr

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1 Kommentar

  1. 1.

    Wie lange besteht denn das Angebot und kann man da kostenfrei essen?

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