Ministeriums-Prognose - Brandenburg rechnet 2023 mit Aufnahme von rund 26.000 Geflüchteten

Di 17.01.23 | 12:17 Uhr
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Archivbild: Flüchtlinge steigen aus einem Sonderzug, der in Cottbus ankommt. (Quelle: dpa/F. Hammerschmidt)
Bild: dpa/F. Hammerschmidt

Die Brandenburger Kommunen müssen laut Integrationsministerium in diesem Jahr voraussichtlich knapp 26.000 Geflüchtete aufnehmen.

Im vergangenen Jahr hätten die Landkreise und kreisfreien Städte fast 39.000 Geflüchtete aufgenommen, darunter viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, teilte das Integrationsministerium am Dienstag in Potsdam mit. Damit sei der vorherige Höchststand von 2015 um rund 13.000 aufgenommene Menschen überschritten worden. Für 2023 werde nun zunächst ein Aufnahmesoll von 25.753 Flüchtlingen prognostiziert.

2022 wurde Aufnahmesoll mit 108 Prozent "übererfüllt"

Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine habe Brandenburg im vergangenen Jahr das Aufnahmesoll dreimal erhöhen müssen, hieß es weiter. Von zunächst 4.390 erwarteten Flüchtlingen seien die Zahlen im Lauf des Jahres auf insgesamt 35.990 zu verteilende Menschen heraufgesetzt worden. Im Ergebnis hätten die Landkreise und kreisfreien Städte das Aufnahmesoll 2022 dann sogar mit 108 Prozent übererfüllt.

Landkreise und kreisfreien Städte gerieten an Kapazitätsgrenzen

Integrationsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) betonte, Brandenburg sei ein solidarisches Land. "Menschen, die vor Krieg fliehen müssen, finden hier Hilfe", erklärte sie.

Die hohe Zahl von Geflüchteten sei eine sehr große Herausforderung. Den Kommunen sei es jedoch gelungen, in kurzer Zeit zusätzliche Unterbringungskapazitäten zu schaffen und bleibeberechtigte Geflüchtete bei der Suche nach einer Wohnung zu unterstützen. Bei der Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten gerieten die Landkreise und kreisfreien Städte jedoch inzwischen an Kapazitätsgrenzen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.01.2023, 12 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Es sollte ja auch eine gerechte Verteilung auf alle Landkreise geben - sieht in der Realität, wahrscheinlich anders aus ?
    Jede/Jeder möchte nach Potsdam/Berlin und auf dem Lande, wird trotzdem fleissig weiter abgerissen.
    Dieser unnütze Abriss und dann wieder Neubau, kosten dem Steuerzahler, Unsummen an Geld.
    Bequem in der Innenstadt leben, Geld von Vater Staat kassieren und nicht Arbeiten - und irgendwann dann, Bankrott des Staates und der Gesellschaft ?

  2. 17.

    Ich habe den Eindruck, dass die Zugereisten, die Flüchtlinge, die Facharbeiter alle in die großen Städte wollen.
    Auch diese Menschen möchten nicht in der Provinz versauern. Da ist nicht los, da gibt es nichts.
    Also bluten diese Regionen dennoch aus und veröden.
    Und die Städte wissen nicht wohin mit den Zugereisten, den Flüchtlingen und den Facharbeitern - womit die Situation auf dem Wohnungsmarkt, in den Schulen und Kitas immer schlimmer wird.
    Nur auf dem Arbeitsmarkt scheinen diese Menschen nicht anzukommen.

  3. 16.

    Altes Sprichwort:
    Statistik=Notlüge=Lüge

    Stimmt in Deutschland zu 100%!

    Hier weiß doch keiner was die linke oder rechte Hand macht.

  4. 15.

    Die Politik sollte endlich so ehrlich sein und auch ansprechen das eine 108 Prozentuge Aufnahme zur Wohnungsnot führt. Da können noch soviel Wohnungen gebaut werden, der Steuerzahler ohne WBS hat immer schlechtere Karten

  5. 14.

    Das ließe sich einfach durch Vergleich der Ergebnisse des letzten Zensus widerlegen oder belegen.

  6. 13.

    Also alles eine Frage der Statistik und keiner weiß eigentlich, wie viele und was für Personen, sich in der Bundesrepublik aufhalten- Flüchtlinge, Geflüchtete, Migranten, Asylanten, Asylbewerber, Einwanderer, ausländische Fachkräfte und Durchreisende Arbeitsnomaden und Alleinreisende Kinder und Untergetauchte ?
    Wer ist Wer und Wie wird, derjenige in der Statistik gezählt und mit Geld und Wohnraum versorgt ?

  7. 12.
    Antwort auf [Kevin ] vom 17.01.2023 um 14:29

    Flüchtlinge werden nicht nach benötigter Qualifikation auf dem Arbeitsmarkt ausgewählt. Außerdem kehren Flüchlinge absehbar wieder zurück und sind deshalb für viele Firmen eher weniger interessant, die eher Fachleute für eine Daueranstellung suchen und nicht nur vorübergehend.

  8. 11.

    Tobias:
    "Das Land Brandenburg, rechnet die Einwohnerzahlen der Kommunen, künstlich herunter und das muss sich ändern, sonst entstehen sehr große Finanzlücken in den Kommunen."

    Belegen Sie bitte Ihren Fälschungsvorwurf!

  9. 10.

    Ach, Brandenburg ist flächenmässig sehr groß und hat fast 30000 Quadratkilometer Fläche.
    Da will doch Niemand sagen, bei uns ist kein Bauland für Wohnraum vorhanden.
    Es ist doch auch genügend Land für Monokulturen, Windparks, Solarfelder usw. vorhanden, woran nur einzelne Bauern und Investoren verdienen.
    Brandenburg bietet genügend Fläche für Zuzug und Geflüchtete und muss diese Flächen nur für die Gesellschaft, für Wohnraum, moderne Arbeitsplätze und ÖPNV-Ausbau nutzen.

  10. 9.

    Flüchtlinge - nicht Migranten oder Einwanderer. Die gehen absehbar wieder, da braucht es nur zeitweise ein Provisorium.

  11. 8.

    Es gibt genug freie Flächen in Brandenburg für Flüchtlingslager - muß dann ahlt vorübergehend eine Barackensiedlung aufgebaut werden im Nichts.

  12. 7.

    Vielleicht ist es nur mal wieder durcheinander bei der Gruppenbezeichnung. Flüchtlinge kehren eigentlich zurück, wenn die Fluchtursache nicht mehr besteht und haben nicht von vornherein den Daueraufenthalt geplant, bräuchten also nur im Ausnahmefall eine Integration; Migranten flüchten nicht unbedingt vor irgendwas, haben aber von vornherein und Daueraufenthalt geplant (die müßten integriert werden); Asylanten (genehmigt Asylbewerber) dürften wegen der strengen Bedingungen stark in der Unterzahl sein, die bräuchten aber je nach Ursache für das Asyl auch eine Integration.

  13. 6.

    Da hätte man nicht, so viele intakte Gebäude, Blöcke und Platten abreißen dürfen, in den letzten 3 Jahrzehnten, dann wäre auch genügend Wohnraum vorhanden.
    Aber die Mieten sollen ja schön steigen und noch teurer wie in den alten Bundesländern sein und das schafft man nur, durch Zerstörung der vorhandenen Wohnungen und Gebäude.
    Zigtausende Wohnungen sind doch abgerissen und für die Allgemeinheit zerstört worden und jetzt ist das Gejammer groß und die Wohnungen fehlen dauerhaft.
    Ausserdem, werden kleinere Kommunen, an der Ausweisung von Neubaugebieten, durch die Landesplanung, behindert und auch die Infrastruktur/ÖPNV wird nicht ausgebaut.

  14. 5.

    Und wo sollen die alle untergebracht werden? Überall sind die Kommunen an ihre Grenzen gelangt.

  15. 4.

    Dann sollte der ÖPNV in der Fläche, endlich mal modernisiert und ausgebaut werden.
    Da wachsen ja viele Landkreise/Städte, um 2000 bis 3000 Menschen.
    Wohnungsbau, Kitas, Schulen, Ärzte, ÖPNV, usw. sind dabei alles wichtige Themen.
    Da scheint vom Land Brandenburg, aber nicht viel zu kommen- die Infrastruktur hinkt dem Bevölkerungswachstum weit hinterher und auch Wohnungen sind Mangelware und viel zu teuer.

  16. 3.

    Zählen Flüchtlinge eigentlich als Einwohner:innen der Kommunen und Landkreise/Städte ?
    Weiß Irgendjemand, wie Flüchtlinge/Asylbewerber in der Bevölkerungsstatistik gezählt werden ?
    Dann würde, den Menschen aus anderen Ländern, auch Wohnungen und Geld zustehen und der deutsche Staat, müsste eine Integration des Einzelnen bezahlen.
    Hört sich nämlich immer so an, als wenn in der Bundesrepublik, über Hunde oder Katzen gesprochen wird und nicht über Menschen, die eine neue Heimat brauchen und dafür, auch eine notwendige Integration.

  17. 2.

    Gibt es zur Vergangenheit auch ein Saldo? Wieviele ehemals aufgenommene Flüchtlinge sind noch in BRB? Wieviele sind in andere Bundesländer, in andere EU-Länder oder ganz aus der EU wieder ausgereist? Wieviele dieser Flüchtlinge hatten einen Anspruch auf Asyl? Wie ist die Zahl von Migranten, wenn diese mit in die Flüchtlingszahl zählen und nicht extra ausgwiesen sind als Gruppe?

  18. 1.

    Ohne Zuzug aus anderen Ländern, wären viele abgelegene Regionen in der Bundesrepublik, doch schon ausgeblutet und verödet.
    Nützt aber auch nicht viel, wenn bei jedem Zensus, die Einwohnerzahlen der Landkreise/kreisfreien Städte und der Kommunen, wieder um Tausende Einwohner:innen, heruntergerechnet werden und dadurch Einnahmen in Millionenhöhe, verloren gehen.
    Das Land Brandenburg, rechnet die Einwohnerzahlen der Kommunen, künstlich herunter und das muss sich ändern, sonst entstehen sehr große Finanzlücken in den Kommunen.

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