Landgericht Berlin -
Weil sie einen Studenten entführt und sein Konto geplündert hatten, sind zwei Männer vom Berliner Landgericht am Mittwoch zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Ein 24-Jähriger muss für elf Jahre ins Gefängnis, ein 21-Jähriger erhielt eine Jugendstrafe von sieben Jahren.
Die Angeklagten wurden im Fall des Studenten sowie weiterer Taten des erpresserischen Menschenraubs sowie der besonders schweren räuberischen Erpressung und der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen.
Sieben Tage in Wohnung festgehalten
Im Sommer 2022 hatten sie einen 22-Jährigen in sein Studentenwohnheim verfolgt, mit Messern bedroht und gezwungen, mit ihnen zu einem Geldautomaten zu fahren. Wegen eines täglichen Limits hatten sie sich laut Urteil entschlossen, den Mann in eine Wohnung in Berlin-Gesundbrunnen zu bringen, um so weiter Geld von seinem Konto abzuheben. Dort wurde er sieben Tage lang festgehalten. Der Student habe Todesängste durchgestanden und sei heute ein "psychisches Wrack", sagte der Vorsitzende Richter.
Außerdem ging es um neun Überfälle in der Zeit von Mai bis August 2022. Unter Drohungen und Anwendung körperlicher Gewalt hatten die Täter laut Anklage Passanten ausgeraubt. In mehreren Fällen wurden Opfer gezwungen, an Automaten Geld abzuheben. Betroffen waren zwei Frauen und acht Männer.
Sendung: rbb 88,8, 29.03.2023, 15:30 Uhr