Start der Bauarbeiten - Berliner Stadtbahn zwei Wochen für Regional- und Fernverkehr gesperrt

Do 11.05.23 | 07:29 Uhr
  67
Symbolbild. (Foto: dpa)
Video: rbb24 Abendschau | 11.05.2023 | Vanessa Materla | Bild: dpa

Auf Bahnreisende kommen in Berlin starke Einschränkungen zu: Von diesem Donnerstag an ist die Stadtbahnstrecke für die kommenden zwei Wochen gesperrt. Betroffen sind mehrere Regionalbahnlinien und sowie der Fernverkehr. Es kommt zu Ausfällen und Umleitungen.

Die Berliner Stadtbahntrasse ist zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof von Donnerstag an bis zum 25. Mai für den Regional- und Fernverkehr gesperrt. Grund sind laut Deutscher Bahn diverse Instandhaltungsarbeiten. "Wir werden die Schienen zwischen Haupt- und Ostbahnhof einmal auswechseln: Alte Schienen raus - neue rein", sagte Bahnsprecher Steffen Rutsch dem rbb. Die S-Bahn ist demnach von der Sperrung nicht betroffen und kann zur Umfahrung genutzt werden.

Sperrung der Stadtbahnstecke in Berlin vom 11. bis 25. Mai 2023. (Quelle: rbb24)
| Bild: rbb24

Die Änderungen im Regionalverkehr im Überblick

RE1 Magdeburg - Berlin - Frankfurt (Oder) - Cottbus: Diese Linie wird geteilt. Sie fährt von Magdeburg aus nur bis Berlin-Wannsee (11. bis 14. Mai), bzw. Berlin-Charlottenburg (15. bis 25. Mai). Im Osten wird der RE1 nur zwischen Berlin-Ostbahnhof und Frankfurt (Oder) bedient. Zwischen Wannsee/Charlottenburg und Ostbahnhof sollen Fahrgäste die S-Bahn nutzen. Der VBB weist zudem daraufhin, dass spätabends und nachts weitere Umleitungen und Ersatzverkehre möglich seien.

RE2 Nauen - Berlin - Cottbus: Diese Linie fährt "zu vielen Zeiten" verkürzt zwischen Berlin-Ostbahnhof und Cottbus. Im Abschnitt Nauen-Falkensee-Berlin sollen Fahrgäste den RB10, RB14 und RE6 nutzen.

RE6 Wittenberge - Neuruppin - Hennigsdorf - Charlottenburg: Vom 11. bis 14. Mai fährt die Linie nur zwischen Wittenberge und Hennigsdorf. Zwischen Hennigsdorf, Falkensee und Berlin-Spandau wird laut VBB ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Fahrgäste sollen außerdem die S25 nutzen.

RE7 Dessau - Bad Belzig - Berlin - Lübbenau - Senftenberg: Diese Linie wird geteilt und verkehrt nur zwischen Dessau und Berlin-Wannsee beziehungsweise Königs-Wusterhausen und Senftenberg. Zwischen Wannsee und Ostbahnhof soll die S-Bahn benutzt werden. Zwischen Ostbahnhof und Königs-Wusterhausen fährt auch der RE2.

RE8 Wismar - Schwerin - Wittenberge - Nauen - Berlin - Flughafen BER: Auch diese Linie wird unterbrochen und fährt nur zwischen Wismar und Nauen beziehungsweise Ostbahnhof und BER, wobei hier teilweise der Halt Ostkreuz ausfällt. Zwischen Nauen und Berlin sollen die Linien RB10 und RB14 genutzt werden. Nachts werden zudem Züge zwischen Berlin und Nauen durch Busse ersetzt - Fahrgäste sollen sich über die Fahrplanauskunft informieren.

RB21 Potsdam - Wustermark - Berlin-Gesundbrunnen: Die Linie wird nur zwischen Potsdam und Wustermark bedient. Auf dem Abschnitt Wustermark-Berlin fährt laut VBB alle zwei Stunden die Linie RE4, zudem fahren zwischen Wurstermark und Elstal Busse.

Symbolbild: Leere Gleise während eines Streiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am 21.04.2023 am Berliner Hauptbahnhof. Im Hintergrund der Berliner Fernsehturm. (Quelle: Picture Alliance/Marc Vorwerk)
Bild: Picture Alliance/Marc Vorwerk

RB23 Golm - Postdam - Berlin - Flughafen BER: Heute und morgen sowie zwischen dem 20. und 25. Mai fällt diese Linie komplett aus. Am 13., 14. und 18. Mai fährt der RB23 verkürzt zwischen Golm und Berlin-Charlottenburg. Am 15., 16., 17. und 19. Mai wird nur die Strecke zwischen Golm und Berlin-Hbf bedient. Zur Umfahrung soll auch hier die S-Bahn genutzt werden. Zwischen Berlin-Hauptbahnhof und Flughafen BER fährt laut VBB auch die Linie FEX, zwischen Potsdam und BER kann auch die Linie RB22 genutzt werden.

Auch der Fernverkehr ist betroffen. So entfallen zum Beispiel auf der Linie ICE10 Berlin - Hannover - Köln die Halte in Berlin-Ostbahnhof und Berlin-Zoologischer Garten. Am Hauptbahnhof kommt es zu veränderten Abfahr- und Ankunftszeiten. Die Bahn weist ausdrücklich daraufhin, dass manche Züge auch bis zu 60 Minuten früher abfahren können.

Auf der Linie EC95 Berlin - Frankfurt (Oder) - Polen entfallen die Halte Hauptbahnhof, Ostbahnhof und Ostkreuz. Dafür werden die Züge zusätzlich in Gesundbrunnen und Lichtenberg halten.

Genaue Fahrpläne im Internet abrufbar

Die genauen Fahrpläne sind erst seit ein paar Tagen in den Online-Fahrplanauskünften von DB Regio, DB Fernverkehr und Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (Odeg) abrufbar. Die Ostdeutsche Eisenbahn machte hierfür die kurzfristige Ankündigung durch die DB Netz AG verantwortlich, so eine Sprecherin. Daher habe die Odeg erst später die notwendigen Schienenersatzverkehrskonzepte entwickeln und die Fahrgastinformationen nur wenige Tage vor Beginn der Maßnahme veröffentlichen können, hieß es weiter. Kurzfristige Sperrungen der Linie RE 1 von Berlin Richtung Frankfurt (Oder) hatten vor einigen Wochen für Chaos und Unmut bei den Bahnkunden gesorgt.

Seit dem 21. April und noch bis zum 5. Juni gibt es nach Angaben der Odeg Baumaßnahmen auf der Linie RE8 Süd. Hier entfallen demnach der Abschnitt zwischen Berlin Hbf und Baruth (Mark) bzw. Wünsdorf-Waldstadt sowie in der Gegenrichtung. Dort sei ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, hieß es.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.05.2023, 07:10 Uhr

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.04.2023, 23:00 Uhr

67 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 67.

    Wieder mal herrlich (herrlich bescheuert), wie sich hier über notwendige Instandhaltungsarbeiten beschwert wird … ohne die – logischerweise – irgendwann gar nichts mehr laufen würde … Wäre das irgendeinem der notorischen Meckerköppe hier tatsächlich lieber?

  2. 66.

    Die Frage habe ich hier in den Raum gestellt, in der Hoffnung auf eine Antwort von Verantwortlichen.

  3. 65.

    "Straßen werden hin und wieder auch saniert und können dann nicht befahren werden."
    Es gibt dann aber ausreichend andere Straße zum Ausweichen.
    Bei der Bahn ist das im Normalfall nicht so, fast jede Sperrung wird deshalb zum Albtraum.
    Vor kurzem las ich etwas darüber, warum das ukrainische Schienennetz so widerstandsfähig ist, selbst im Krieg. Klare Sache: es ist ein sehr dichtes Netz. Westliche Berater (die inzwischen auch mal da waren, aber schon lange wieder weg sind) hätten schon längst den größten Teil als überflüssig abbauen lassen...
    So wie bei uns eben. :-)

  4. 64.

    Was ja auch ganz hervorragend kommuniziert wird!
    Am besten jetzt auch noch Ostkreuz sperren - dort wird auch wie vor wenigen Jahren absolut nicht zu erwarten war auf dem Regionalbahnsteig doch ein Dach benötigt. Nun und vielleicht könnte man ja auch noch……. :(((

  5. 63.

    Die sind offensichtlich vorhanden, so war es schließlich möglich bei der Stadtbahnsperrung wegen Bombenfund RE1, RE2 und RE7 komplett umzuleiten.

    Allerdings war das ja ungeplant, wo diese Trassen genutzt werden dürfen. Für geplante Umleitungen dürfen sie angeblich nicht genutzt werden, da sie als Reserve für ungeplante Ereignisse gebraucht würde (betrifft natürlich den Fernverkehr nicht, der darf darüber umgeleitet werden...)

  6. 62.

    128 km im guten Trainigszustand inkl. 2 Pausen in 5 h zu schaffen.
    Als ernstzunehmende Jedermenschs-Mobiliät mit Wechselklamotten im Rucksack/Gepäck aber natürlich keine anschlussfähige Alternative, erst Recht nicht bei Vollzeitbeschäftigung.

  7. 61.

    Weil ab morgen der Zoo auch für 2 Tage dicht ist. Es wird an den Weichen gebaut.

  8. 60.

    Sind Ihnen 3 Monate Vorwarnzeit nicht genug?
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/02/berlin-brandenburg-bahn-sanierungsplaene-stadtbahn-fuenf-wochen-gesperrt.html
    Letzte Woche berichtete auch der Tagesspiegel und sicher auch noch andere Blätter.

  9. 59.

    War es bei der Behörden-DB oder der DR besser? Die haben beide in großem Umfang Strecken stillgelegt wie ja auch die ausbleibende Instandhaltung nicht nur auf dem Außenring, die sogar das MfS auf den Plan rief, legendär ist.

  10. 57.

    Und wieso endet da der Regionalverkehr schon in Wannsee??? Besteht etwa kein Bedarf etwas weiter in den nicht betroffenen Bereich zu wollen? Oder ist die S-Bahn da einfach noch nicht überlastet genug?

  11. 56.

    Also wenn ich mir so die eingeschränkte Streckenführung betrachte stellt sich mir die Frage warum hier der RE-Verkehr in so weitem Umfeld (vor allem Wannsee-Hauptbahnhof!) eingestellt wird?

  12. 55.

    Ich denke schon, dass die Kommerzialisierung - auch wenn der Bund der alleinige Aktionär ist - eines der wesentliche Probleme der Bahn darstellt. Wer eine AG betreibt, ist auf maximale Ausschüttung aus, das inhaltliche Gedeihen des Geschäftsfeldes ist dabei nur billiges und recht austauschbares Mittel zum hochangesetzten Zweck.

    Die Aktiengesellschafts-Konstruktion und das Prinzip der Daseinsvorsorge schließen sich letzten Endes gegenseitig aus.

  13. 54.

    Eine Frage, die ich mir stelle, ist diejenige, was der RE 1 geteilt und nicht etwa über den Nordring als Umfahrung genutzt wird. Der Verküpfungspunkt Gesundbrunnen ist dazu recht ideal: Übergang auf die S-Bahn, die RB und die U 8, womit alle wesentlichen Bereiche des Zentrums erreicht werden können.

  14. 53.

    " ... aber "Straßenverkehr massiv gefördert" gefördert wurde. Wer auch mal mit dem Auto oder Bus unterwegs ist, weiß dass das nicht stimmt."

    Das, was Sie als Zeichen der Unzutreffenheit kennzeichnen, ist in Wirklichkeit die mittel- und langfristige Folge üppiger Autoverkehrsförderung: Je üppiger die zugestandenen Flächen sind, umso massiver laufen sie auch wieder voll - angefangen an anderen Stellen, die garnicht auszubauen sind bis hin zu den ausgebauten Strecken. Das liegt in der Eigenlogik individuellen Verkehrs.

    Bei der Bahn, von der hier geschrieben wird, ist es etwas anders: Neue Gleise können mit längeren Zügen und weitaus erhöhter Kapazität befahren werden, während eine massive Verlängerung Ihres Autos bspw. auf dreißig Meter nicht vorgenommen werden kann.

  15. 52.

    Naja, Privatisieren per se ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir einfach zu wenig Geld investieren. Man muss ja nur mal in die Schweiz oder nach Österreich kucken, was die pro Kopf in die Bahn stecken und wie klasse deren Angebot im Vergleich zu unserem ist.

  16. 51.

    Tipp: Straßen werden hin und wieder auch saniert und können dann nicht befahren werden.

  17. 50.

    Ja genau und wie wäre es, wenn das 49 EuroDing nur minimal auf 50 Euro angepasst wird. Der 1 Euro ist dann der sogenannte Diesel-/ Benzinpfennig. Damit die Spritpreise eben wenigstens stabil bleiben.

    So, nun wird eben an der Eisenbahninfrastruktur gebaut, ist vielen jetzt auch nicht recht. Wenn Straßen instand gesetzt werden, wird rumgeblärrt, dass das Geld in die Schiene reimgepulvert werden soll. Passiert das, kommen die nächsten Schlaumeier um die Ecke und wollen ein staatlich-sozialistische Daseinsvorsorge. Komisch an der muß nicht gebaut werden? (...und hatte zudem in der Vergangenheit ja auch nicht geklappt...) Feuchtsozialromatische Träumereien die sich hier verbreiten.

    Trassensperrung als Vollsperrung wird vorgenommen, z.B.: auf der Riedbahn. Auch nicht richtig.

    Ich bin für die Verkehrswende - absolut. Ihr fahrt alle schön für 49 Tacken Bahn und ich Auto. Passt doch. Also macht mal jetzt...

  18. 49.

    Schöne Energiewende !!!
    Ohne Auto geht nichts !!!

  19. 48.

    Tach „Radler“,
    etwas Ironie sei ja gestattet. Ostersamstag z.B.: war ich für ca. 30 km unterwegs. Tangermünde-Genthin. ZU FUß. Lassen Sie doch ihr Auto stehen und machen auch mal einen schönen Spaziergang in solcher Distanz. Ich würde Sie gerne dazu einladen.
    MfG

Nächster Artikel