Autos in Brand, Scheiben eingeworfen - Staatsschutz ermittelt nach Attacke auf Bahn-Geschäftsstelle in Berlin
Angriff auf die Deutsche Bahn in Berlin: Vor der Geschäftsstelle in Mitte brannten Autos, mehrere Scheiben wurden eingeworfen. Hintergrund ist offenbar eine geplante Zugstrecke in Mexiko, an der auch die Bahn beteiligt sein soll.
Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag in Berlin-Mitte mehrere Scheiben einer Geschäftsstelle der Deutschen Bahn eingeworfen. Außerdem brannten auf dem Firmenparkplatz in der Caroline-Michaelis-Straße zwei Autos, wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte.
Anwohner hatten die Polizei am frühen Morgen über einen lauten Knall informiert. Auf der Zufahrt zu dem Parkplatz sind laut Polizei sogenannte Krähenfüße ausgelegt worden, also spitze, eiserne Stifte verteilt gewesen. Ein Löschfahrzeug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr über einen Krähenfuß und wurde "erheblich beschädigt".
Die beiden Autos brannten den Angaben zufolge im Frontbereich fast vollständig aus. Da einer der brennenden Pkw unter einem Baum stand, wurde auch dieser stark beschädigt. Bei den beschädigten Glasscheiben handelte es sich um Sicherheitsglas, das splitterte.
Polizei vermutet politische Tat
Die Unbekannten sprühten zudem den Schriftzug "Stop Tren Maya" mit schwarzer Farbe an die Scheibe eines Gebäudes. Bei "Tren Maya" handelt es sich um eine umstrittene Bahnstrecke, die in Mexiko auf einer Länge von rund 1.500 Kilometern geplant ist. An der Planung soll auch eine Tochterfirma der Deutschen Bahn beteiligt sein.
Die Strecke soll ab Ende des Jahres Badeorte an der mexikanischen Karibikküste mit Maya-Ruinen und pittoresken Städten verbinden. Das Vorhaben polarisiert: Einerseits werden neue Arbeitsplätze geschaffen und Touristen angelockt, andererseits befürchten Naturschützer katastrophale Auswirkungen auf die Natur [ndr.de].
Die Polizei geht von einer politischen Motivation aus, der Staatsschutz ermittelt. Verletzte Personen gab es keine.
Sendung: radioeins, 27.07.2023, 11:00 Uhr