Brunsbütteler Damm - SEK-Einsatz in Spandau beendet - 62-Jähriger tot aufgefunden
Eine Zwangsräumung ist am Dienstag außer Kontrolle geraten: Ein Mann weigerte sich, seine Wohnung zu verlassen und drohte mit Gewalt. Ein SEK rückte an. Anwohner wurden gebeten, drinnen zu bleiben. Erst nach Stunden wurde der Einsatz beendet.
Der SEK-Einsatz am Brunsbütteler Damm in Berlin-Spandau ist beendet. Der 62-jährige Mann, der im Zuge einer geplanten Zwangsräumung Gewalt angedroht haben soll, wurde laut Polizei tot in seiner Wohnung gefunden.
"Gegen 17.30 Uhr sind unsere Spezialkräfte in die verbarrikadierte Wohnung eingedrungen", teilte die Polizei am Dienstagabend über einen Kurznachrichtendienst mit. "Der 62-jährige Mann konnte dort nur noch leblos aufgefunden werden." Der Mann habe sich erschossen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Gerichtsvollzieherin bedroht
Hintergrund des Einsatzes war laut Polizei die beabsichtigte Räumung der Wohnung des Mannes durch einen Gerichtsvollzieherin. Diese wollte sich gemeinsam mit einem Schlosser gegen 9:30 Uhr Zugang zu der Wohnung verschaffen. Der 62-Jährige habe beide bedroht, sagte Polizeisprecherin Patricia Brämer dem rbb. Daraufhin wurde die Polizei alarmiert.
Zudem habe der Mann mehrmals von innen auf die Wohnungstür geschossen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Verletzt wurde dabei niemand. Die Polizisten hätten sich zunächst zurückgezogen und Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) alarmiert, so die Polizei. Danach wurde versucht, mit dem Mann zu verhandeln, die Bemühungen blieben erfolglos.
Sperrkreis ausgeweitet, Gas abgedreht
Wegen des Polizeieinsatzes wurden der Brunsbütteler Damm zwischen Grünhofer Weg und Nauener Straße gesperrt. "Bitte bleiben Sie weiterhin in Ihren Wohnungen und meiden Sie das Umfeld", teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter (neuer Name: "X") mit. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sprach eine Polizeisprecherin am Mittag von einer "dynamischen Lage".
Am Nachmittag wurde der Sperrkreis um das betroffene Haus am Brunsbüttler Damm noch vergrößert. So war auch der Grünhofer Weg für den Verkehr gesperrt. Außerdem soll der Energieversorger das Gas im Haus abgedreht haben.
Rund 150 Kräfte von Feuerwehr, Polizei und SEK waren an dem Einsatz beteiligt.
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