Polizeibeamte in Oranienburg (Oberhavel) haben bei einer nächtlichen Auseinandersetzung mit einem 31 Jahre alten Mann einen Taser eingesetzt.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, kam es am Samstagabend um 22:35 Uhr zwischen dem Mann und einer 26 Jahre alten Frau zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Dabei soll es zu Handgreiflichkeiten und Bedrohungen gekommen sein. Der Mann soll die Frau geschlagen, zu Boden gedrückt und gewürgt haben. Nachdem sie sich befreien konnte, rief sie die Polizei.

Der 31-jährige Tatverdächtige konnte laut Polizei nach kurzer Flucht zu Fuß auf einem Hinterhof gefunden werden. Dabei soll er eine Bierflasche in der Hand gehalten haben und bedrohlich auf die Polizeibeamten zugekommen sein. Nach mehrmaliger Androhung der Polizeibeamten, die Flasche fallen zu lassen, soll dann der Taser eingesetzt worden sein. Daraufhin konnte der 31-Jährige überwältigt werden.

Ein Atemalkoholtest ergab später einen Wert von 2,55 Promille bei dem der Polizei bereits bekannten Mann. Auch wegen des Taser-Einsatzes wurde der 31-Jährige von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt. Er soll sich im Krankenhaus weiter unkooperativ gezeigt und gepöbelt haben - und wurde nach der Behandlung zur Verhinderung weiterer Straftaten vorerst in Gewahrsam genommen.

Gegen den 31-Jährigen wurden mehrere Strafanzeigen aufgenommen. Die Kriminalpolizei ermittelt nun.

Mit Tasern kann ein Mensch mehrere Sekunden lang über einen Stromimpuls handlungsunfähig gemacht werden. So sollen Polizisten angreifende Personen auf Distanz halten können - ohne das Risiko, sie tödlich zu verletzten. Die umstrittenen Elektroschocker sollen nur im äußersten Notfall eingesetzt werden.

Der Einsatz von Tasern ist in Berlin und Brandenburg eher selten. Erst im März 2021 begann die Brandenburger Polizei, Taser zu testen. Landesweit wurden damals 27 Geräte angeschafft.

In ganz Berlin kam es im Jahr 2021 zu insgesamt acht Einsätzen von Tasern.