Graal-Müritz - Berliner Mutter mit Kindern aus der Ostsee gerettet

Mi 26.07.23 | 08:30 Uhr
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Archivbild: Trotz strahlendem Sonnenschein ist der Ostseestrand am 13.06.2023 recht leer. Ein kühler Wind weht am Dienstag am Strand des Ostseebades. (Quelle: dpa-Bildfunk/Bernd Wüstneck)
Audio: rbb 88.8 | 26.07.2023 | Swetlana Oheim | Bild: dpa-Bildfunk/Bernd Wüstneck

Zum zweiten Mal binnen weniger Tage mussten mehrere Menschen aus Berlin aus der Ostsee gerettet werden, diesmal in Graal-Müritz (Landkreis Rostock). Dort holten Rettungsschwimmer am Dienstag vier Badegäste aus dem Wasser, darunter waren drei Personen aus Berlin.

Ursache waren gefährliche Strömungen, die sich bei Westwind der Stufen vier und fünf vor allem an Buhnen bildeten, wie André Rieckhoff, Leiter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Graal-Müritz, am Mittwoch sagte. Ernsthaft verletzt wurde aber niemand. Die Retter hatten die gelbe Flagge gehisst. Das bedeute, dass Nichtschwimmer und unsichere Schwimmer nicht ins Wasser gehen und keine Badehilfen benutzt werden sollen.

Mutter mit Kindern von Buhnen gerettet

Zuerst wurde eine junge Mutter aus Berlin gerettet, die sich mit zwei Kindern an Buhnen festhielt und nicht mehr wegkam. Die Tochter sei sechs, der Sohn etwas älter gewesen, hieß es. Die Geretteten seien sehr entkräftet gewesen. Buhnen sind wand- oder dammartige Bauwerke, stehen quer zur Uferlinie und fungieren als Wellenbrecher. In ihrer Nähe ist es tiefer als im Badebereich.

Später musste ein weiterer Junge im Kindergartenalter aus einer gefährlichen Situation von den Buhnen unweit vom Rettungsturm geholt werden. Die Eltern hätten das Kind trotz der gefährlichen Verhältnisse aus den Augen verloren, kritisierte Rieckhoff.

Erst vor einer Woche waren elf Menschen, darunter drei Schülerinnen aus Berlin, bei ähnlichen Verhältnissen in Rostock-Warnemünde aus der Ostsee geholt worden. Sie waren zu nah an einer Mole Baden. Zwei von ihnen mussten wiederbelebt werden.

Sendung: rbb 88.8, 26.07.2023, 09:00 Uhr

27 Kommentare

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  1. 26.

    Es gibt zig Angebote für einen kostenlosen Schwimmkurs in den Ferien, finanzielle Unterstützung für "ärmere" Familien und - man soll es nicht glauben - Seen, in denen jeder auch kostenlos Schwimmen üben kann.
    In Berlin ist (momentan) in der 3. Klasse Schwimmunterricht verpflichtend.

    P.S. Die Ostsee sollte man nicht unterschätzen.
    Selbst erfahrene Schwimmer haben mitunter Schwierigkeiten oder mussten mit dem Leben "bezahlen".
    Ich fand jedoch das "alte" Ball-System in der DDR einfacher und eindeutiger - vorallem für Kinder.

  2. 25.

    Meine Generation hatte auch in der 4. Klasse Schwimmunterricht. Schwimmen hatten alle! schon mit den Eltern am Tegeler See gelernt. In der Schule haben wir dann die Abzeichen gemacht.
    Dass im pubertären Übermut Regeln ignoriert werden, ist ja eigentlich eine Phase. Diese scheint bei immer mehr "jungen Erwachsenen" anzudauern. Anstatt den Sinn von Regeln zu bedenken....sind ja nicht alle unsinnig...werden diese als Freiheitsberaubung oder Spaßbremse gesehen. Spätestens dann,wenn man Verantwortung für Kinder hat,sollte das Denken einsetzen. Und Schule ist nicht für alles da...s.o

  3. 24.

    Man sollte einfach nur Regeln der See und Rettungswacht befolgen und nicht so ignorant sein wie es heut zu Tage leider ist

  4. 23.

    Das Baden im See kostet außer Zeit nichts oder nicht viel. Warum fahren Sie hier so einen verbalen Angriff und verweisen auf mein Universum? Vielleicht wählte ich den kostenlosen See, weil ich es mir auch nicht leisten konnte, einen Schwimmkurs zu finanzieren. Das Beste, das man einem Kind schenken kann, ist Zeit. Man kann diese Zeit im Sommer sinnvoll nutzen mit Badespaß und Schwimmübungen. Was ist Ihr Problem?

  5. 22.

    Sie können an vielen Anzeichen im und auf dem Wasser erkennen wo Strömungen und auch wie stark sind. Das Problem ist nur, dass viele Menschen diese Zeichen nicht zu lesen wissen und meinen Buhnen seien zur Sicherheit da, aber gerade an Buhnen gibt gefährliche Strömungen je nachdem wie der Wind weht oder das Wasser strömt. Zudem gibt es auch, wenn auch minimal Gezeiten in der Ostsee mit entsprechenden Unterströmungen. Kommt noch Wind aus bestimmten Richtungen hinzu, dann wird es gefährlich!

  6. 21.

    Es soll tatsächlich Familien geben die können sich beides nicht leisten, auch wenn das in ihrem Universum nicht vorkommt.

    In der Grundschule gab es bei mir ab der 4. Klasse verbindlich Schwimmunterricht.

  7. 20.

    Sehe ich auch so. Statt mit den Kindern ins Kino zu gehen, wäre es wichtiger, das Schwimmen zu lernen. Meine Tochter konnte auch mit 5 Jahren schwimmen. Ich habe mit ihr im Sommer geübt, im flachen Wasser eines Sees, nach meinem Vollzeitjob. Es kommt nicht darauf an, ob das Kind eine Seepferdchen-Urkunde hat, sondern darauf, dass es oben bleibt. Trotzdem haben wir als Eltern nicht darauf vertraut, es würde schon alles gut gehen, sondern auf unser Kind geachtet, es ermutigt weiter zu üben und besser zu werden. Fürsorge Schwimmenlernen ist nie zu früh, aber oft zu spät.

  8. 19.

    Ich finde Ihre Aussage, dass eine Lehranstalt dafür zuständig wäre, nicht völlig abwegig. Die Kinder lernen einfach zu spät oder gar nicht schwimmen. Das kann viele Gründe haben, z. B. Eltern, die selbst Nichtschwimmer sind, es sich finanziell nicht leisten können, die Notwendigkeit nicht erkennen oder keine Zeit haben. Es gibt in Deutschland Ortschaften, die 30 km von der nächsten Schwimmhalle entfernt sind.
    Jedes Kind muss zur Schule und ich wäre dafür, gleich in der 1. Klasse verpflichtende Schwimmkurse durchführen und zwar im Klassenverband 2 Wochen am Stück jeden Vormittag. Die Gemeinschaft fördert auch die Motivation, die Mädchen sind noch nicht in der Pubertät und so wird es auch in muslimischen Familien mehr Zuspruch als Ablehnung geben.

  9. 18.

    „Mit 5 Jahren ist kaum ein Kind in der Lage, richtig schwimmen zu können!“ Quelle?
    Sehe ich anders. Und beobachte das Gegenteil. Bei mir und meiner Familie. Im Freundeskreis und Schulumfeld. Der Schwimmunterricht in der Schule hat Trainingsaufgaben und Talentförderung/Sichtung.

  10. 17.

    Nicht nur das, wenn sie ihre Kinder mitnehhmen. dann haben sie die Führsorgepflicht grob verletzt und das Leben ihrer Kinder bewusst gefährdet, und da müsste das Jugendamt einschreiten.

  11. 16.

    Mit 5 Jahren ist kaum ein Kind in der Lage, richtig schwimmen zu können!
    Rein motorisch ist die Entwicklung nicht so weit.
    Aber auch und daher können Schulen gerne in die Pflicht genommen werden, warum nicht?

  12. 15.

    Alle Hinweise zur Verantwortung erst einmal beiseite geschoben: was mich immer mehr nervt sind etliche (gerade junge) Menschen,die wichtige Warnungen als Gängelei auffassen und wohl bisher immer nur gesagt bekommen,dass sie alles erreichen können.
    Nein, simple Warnungen,die in der Nähe aller Bühnenbauwerke stehen bis hin zm generellen Verhalten am Meer ("mit vollem Bauch...", "erst abkühlen...")werden ignoriert. Andere müssens richten,es gibt ja immer jemanden,der rettet....

  13. 14.

    Der Schwimmunterricht ist von den Eltern zu bezahlen und am besten vor der Schule, mit 5 Jahren abzuschließen. Es klingt bei Ihnen so, als wenn eine Lehreinrichtung dafür zuständig zu sein scheint.

  14. 13.

    die Ostsee ist kein Teich!!diese Menschen die Warnungen nicht ernst nehmen,müssten für die Kosten der Rettung herangezogen werden,falls das was nützt.

  15. 12.

    Mit dieser Äußerumg, kann dann jedweder Schwimmunterricht ersatzlos gestrichen werden ? Die Schwimmhallen werden zu Wohnhallen, die Freibäder zu Tennisplätzen.
    Irgendwie müssen doch Kinder, vor der Dummheit der Erwachsenen, zu schützen sein ? Kommen Sie nicht mit Bildung, den Schwimmunterricht haben Sie gerade abgewählt. Wer mit Kindern schwimmen geht, sollte zumindest Sich selbst retten können .... ?

  16. 8.

    Abgesehen davon, dass sie Recht haben i d der Dvhwimmunterricht stark leidet, haben hier aber die erwachsenen Aufsichtspersonen=Eltern ihre Verantwortung nicht wahrgenommen und ihre Kinder in die Gefahr gebracht.
    Gut, dass es Freiwillige gibt, die in solchen Situationen zur Stelke sind. Oft um den Oreis, selbst in Gefahr zu geraten. Da ist in beiden Fällen mindestens eine Entschuldigung angebracht.

  17. 7.

    Bin gerade an der Ostsee und so wenige halten sich dran wenn die gelbe Flagge gehißt wird. Endlich Wellen und rein i s Wasser, vor allem mit kleinen Kindern an der Hand haltend, denken Viele reicht. Da hilft schwimmen leider auch nicht immer, denken wäre angebrachter.

  18. 6.

    >“ Strömungen und Strudel in Ufernähe, neben den Buhnen, sieht nur das geübte Auge.“
    Das geübte Auge kann viele Gefahren nicht sehen. Da hlft nur Lebenserfahrung oder wie dort an den Stränden, den Warnungen und Hinweise der Fachleute vor Ort einfach mal zu vertrauen. Oder sich vorher einfach mal kundig machen, wenn man zum ersten Mal an nem Ostseestrand ist.

  19. 5.

    Volle Zustimmung!
    Der Schwimmunterricht in den Schulen wird immer weiter heruntergefahren.
    Das rächt sich in solchen Situationen.

  20. 4.

    >“ So viel zu. Thema „Obligatorisches Schwimmen“ an den Berliner Schulen.“
    Auch gute Schwimmer bekommen Probleme bei gefährlichen Strömungen. Sich an den Buhnen aufzuhalten, ist an Ostseesträneden generell gefährlich.

  21. 3.

    Die Artikel über die Gefahren sind die einzigen „könnte“-Artikel, die wichtig sind. Strömungen und Strudel in Ufernähe, neben den Buhnen, sieht nur das geübte Auge.

  22. 2.

    Man stelle sich vor, das ganze wäre weiter weg von den Rettungstürmen geschehen. Wie kann man bei gelber Fahne mit einem 6-jährigem Kind in die Ostsee schwimmen und das ganze sogar noch so weit, dass man mit seinen Füßen nicht mehr rauskommt? Tut mir wirklich Leid für die Kinder und ich hoffe inständig, dass die Menschen, die zur Ostsee touren sich wieder darüber bewusst werden, dass Fahnen an den Rettungstürmen keine hübschen Dekoartikelchen sind, sondern bei richtiger Lesart Leben retten können.
    Den Rettungsschwimmern gebührt Hochachtung!!

  23. 1.

    So viel zu. Thema „Obligatorisches Schwimmen“ an den Berliner Schulen.

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