Mehr Nachwuchs als je zuvor - 160 Wolfswelpen in Brandenburg geboren

Mo 24.07.23 | 17:35 Uhr
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Archivbild: Eine Wolfsmutter mit ihren Welpen auf einer Wiese. (Quelle: dpa/R. Linke)
Audio: Antenne Brandenburg | 24.07.2023 | Sabine Tzitschke | Bild: dpa/R. Linke

160 Wolfswelpen wurden im Jagdjahr 2021/22 in Brandenburg geboren. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Das ist so viel Nachwuchs wie noch nie in den vergangenen 25 Jahren, seit sich erstmals in der Lausitz Wölfe dauerhaft wieder angesiedelt haben.

Aktuell gehe man von 61 bestätigten Wolfsterritorien aus, in denen sich 47 Rudel und 14 Paare niedergelassen haben, hieß es am Montag. Allerdings kann die genaue Anzahl der Wölfe, die aktuell in Brandenburg leben, demnach nicht genau beziffert werden.

Fast neun Millionen Euro für Herdenschutz und Prävention

Wie das Ministerium weiter mitteilte, wurden im vergangenen Jahr fünf Wölfe illegal erlegt. In Jahr 2021 wurde drei Fälle bekannt, im Jahr 2020 waren es vier Fälle.

Die Schadensbilanz für Tierhalter in den vergangenen 12 Monaten liegt bei 450 Nutztieren. Knapp 400 Schafe wurden durch Wölfe gerissen, aber auch 72 Kälber und drei Ziegen. Knapp 133.000 Euro Entschädigungen zahlt das Land dafür. Für Herdenschutz und Präventionsmaßnahmen hat Brandenburg in den vergangenen zehn Jahren laut Umweltministerium mehr als 8,8 Millionen Euro ausgegeben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.07.2023, 17:30 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Der Wolf wurde Mitte des 19 Jahrhunderts in Europa Ausgerottet und kehrt nun in seine Heimat zurück. Nutztiere kann man schützen und Wiltiere untliegen einer natürlichen Auslese

  2. 23.

    Also Hasen werden vor allem deshalb seit mindestens 30 Jahren deutlich weniger, weil die Äcker immer riesiger und die Nahrung damit immer eintöniger wird. Das schafft kein Junghase, täglich mehr als drei Kilometer zu hoppeln, um mal was anderes als Mais zu knabbern. Die brauchen viele verschiedene Pflanzen für ihre Gesundheit!
    Und der Wolf ist erst seit 25 Jahren wieder da.
    Und: Fast alles an Wolfsnahrung besteht laut tausenden Kotproben aus Schalenwild (Rehe, Hirsche, ab und zu Wildschweine). Hasen sind zu schnell und nur eine Mini-Notnahrung.

  3. 22.

    Diese Tiere sind heimisch.
    Der Mensch hat sie vertrieben.
    Dieses Tier hat das Recht in unseren Wäldern zu leben und ist gut für die Natur, für die natürliche Regulierung des Wildbestandes.
    Eine gewisse Regulierung des Bestandes durch gezielte und limitierte Abschlüsse sollte möglich sein, aber keine erneute Ausrottung.

  4. 21.

    Scheint mir keine zwingend schlüssige Argumentation zu sein. Wenn Schwarz- und Rehwild zwischen Jägern und harmlosen Spaziergängern unterscheiden können, dann doch erst recht zwischen Wölfen und Menschen. Zudem gehen Wölfe eher ungern an das wehrhafte Schwarzwild. Der Wolf soll ja auch nicht ausgerottet sondern sein Bestand lediglich reguliert werden, was natürlich dann auch für den sich ausbreitenden Goldschakal gelten muss.

  5. 20.

    Das sehe ich anders. Wenn man keine Woelfe (oder andere Preadatoren) hat verlieren Rehe und Wildschweine immer mehr die Scheu (die drei Jaeger erkennen die schon bald, dumm sind die Viecher ja nicht) und es kommt zu immer mehr Wildtierunfaellen. Grad Gestern habe ich wieder einen Rehbock gesehen der Mitten am Tag in der Stadt in Allerseelenruhe ueber die Strasse laeuft. Gibt dazu schoene Studien aus den USA wo die blosse Praesenz von Woelfen die Anzahl der Unfaelle mit Weisswedelhirschen um 25% senkt. Hilft vielleicht nicht gegen die sich auch ausbreitenden Elche, aber gegen Rehe und Wildschweine mit Sicherheit.

    Davon mal abgesehen vergessen/uebersehen (bzw. sind einfach Ahnungslos) die Wolfgeger gerne die aktuell in Europa stattfindende Ausbreitung des Goldschakals. Beguenstigt durch Klimawandel, aber eben auch durch die Abwesenheit des Wolfes. Die Bekaempfung des Wolfes koennte also einfach eine bisher noch nicht hier heimische Art beguenstigen.

  6. 19.

    Ja genau. Weil Welpen in der Regel in sesshaften Rudeln geboren werden die bekannt sind. Waehrend Einzelwoelfe relative mobil sind und letztlich ganz Deutschland durchstreifen.

  7. 18.

    Die Wolfsrudel bleiben ja nicht an einem Ort.
    Sie wandern. Und ausgewachsene Nachkömmlinge wandern aus dem Rudel um selber mal eine Familie woanders zu gründen.
    Also, es wird kein Riesenwolfsrudel geben auf einem Fleck, bzw. viele auf einem einzigen Gebiet.

  8. 17.

    Das wird so nicht gelingen , man kann nichts regulieren wenn man nicht genau weiß, wieviel Beute ein Raubtier braucht, und wieviel nicht Raubtiere es benötigt, um die Vielfalt aufrecht zu erhalten. Ausserdem müssen noch andere Aspekte herhalten, von dem kleinsten Käfer bis zum größten Raubtier und der Fauna, Pilze und Flechten, hängt alles zusammen. Wenn eins davon schon gestört ist, kommt alles ins Wanken weil der Mensch eingreift aber die Zusammenhänge nicht versteht. Das ist das Problem.

  9. 16.

    Na, da sieht man doch, wenn viele Welpen geboren wurden, das dort ein gutes Auskommen mit Futter herrscht. Ich meine nicht Schafe und Ziegen etc. Sondern natürliches Futter. Waschbären würden denen bestimmt auch zum Opfer fallen, weil es gut wäre, die Waschbären Population zu verringern. Und auch schwache und kranke. Das ist gut, denn nur die starken sollen sich vermehren, was auch wieder gut für eine starke gesunde Herde wäre.
    Der Jäger jagd nur starke wegen der Trophäen, meine ich.

  10. 15.

    Unter den Begriff der Nesträuber fallen nicht nur Waschbären. Katzen, Marder, Greif- und Rabenvögel, Spechte, Eulen und u.U. gönnt sich auch das Eichhörnchen mal ein Eichen.
    Das ist Natur, die ist nunmal so.

  11. 14.

    "In den ersten 1000 Jahren hat sich sicher Keiner über Wölfe beklagt, zumindest ist das nicht dokumentiert!"
    Na, dann gucken Sie aber mal die Kommentarspalten von damals durch!!! :-)

  12. 13.

    "Allerdings kann die genaue Anzahl der Wölfe, die aktuell in Brandenburg leben, demnach nicht genau beziffert werden."
    Soso.
    Aber dass 160 Welpen geboren wurden, das weiß man?
    Erstaunlich... :-)

  13. 12.

    >>160 Wolfswelpen wurden im Jagdjahr 2021/22 in Brandenburg geboren.<<
    Sehr schön.
    Dann wird es wohl in Zukunft mal jemanden geben, der das Rotwild kurzhalten könnte, Jäger schaffen es ja nicht oder wollen nicht! Dann klappt es auch mit dem Waldumbau, Baumsetzlinge werden nicht mehr "totgefressen".

  14. 10.

    Aber niedlich sieht die Rasselbande schon aus.

  15. 9.

    Was für ein Geschwalle von Verwaltern und nicht handelnden Schutzlosviehhaltenden. Ich find Nachwuchs gut. Und was bitte haben Waschbären mit Wölfen gemein? Nichts. Waschbären sind invasiv,, Wölfe sind hier heimisch.

  16. 8.

    Genau so hat es auszusehen!
    Das menschlich produzierte Fäk.... sollte das der des Nutzviehs ausgleichen, wenn konsekvent vermarktet bzw. gesammelt.
    Und bzgl. Waschbären kontra Singvögel - der Stärkere ist ...
    Wenn ich ausschlafen möchte wünsche ich mir zuweilen die Konsequenz des Waschbären.
    Sorry - Bequemlichkeiten überwiegen den tierischen Bedürfnissen.

  17. 7.

    Super Ansichten. Dann können wir ja das Nutzvieh abschaffen und den Acker mit Wolf- und Waschbärkacke düngen oder wollen Sie das selber machen?
    Was Waschbären betrifft, die räumen Gelege von Singvögeln aus. Gehören Vögel nicht zur Tierwelt?
    In den ersten 1000 Jahren, wann auch immer das lt. Ihrer Zeitrechnung war, gab es übrigens auch keine Tierschutzorganisationen, jedenfalls ist nichts dokumentiert!

  18. 6.

    Eine sehr bedenkliche Entwicklung, die die Befürchtungen von Landwirtschaft und Jägerschaft bestätigt. Bei einer weiteren ungebremsten Vermehrung wird der überbordende Wolfsbestand Weidetierhaltung unmöglich machen. Auch unser Niederwild wie der Feldhase wird verschwinden. Der Totalschutz des Wolfes bringt das mühsam hergestellte Gleichgewicht in der Agrarlandschaft völlig durcheinander. Leidtragend werden die ohnehin bedrohten, wenig anpassungsfähigen Arten sein. Gewinner Generalisten wie das Schwarzwild und der Wolf, der dank seiner hohen Anpassungsfähigkeit nicht wirklich bedroht ist. Nur eine nachhaltige Regulierung der überhand nehmenden Wolfsbestände kann die Vielfalt unserer Wildtierbestände sichern.

  19. 5.

    Oder die Viehhalter, oder meldete sich da was Veganisches?

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