Berlin-Köpenick - Drei Wohnhäuser wegen Rissen in der Fassade evakuiert

Mo 18.09.23 | 16:50 Uhr
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Risse im Kopenicker Haus. (Quelle: rbb/Marie Steffens)
Video: rbb24 Abendschau | 18.09.2023 | M. Steffens | Bild: rbb/Marie Steffens

46 Menschen mussten am frühen Sonntagabend in Berlin-Köpenick ihr Wohnhäuser verlassen. Nachdem zuvor Anwohner Risse in der Hausfassade gemeldet hatten, wurden drei Mehrfamilienhäuser in der Parrisiusstraße von Polizei und Feuerwehr evakuiert. Sie bleiben vorerst für die Bewohner gesperrt.

Die mutmaßliche Ursache für die Risse könnte eine Baugrube im hinteren Bereich der Häuser sein. Eine erste Begutachtung der Gebäude fand am Montag statt. Wie das Bezirksamt Treptow-Köpenick dem rbb mitteilte, ist für Dienstag eine weitere Begehung durch Sachverständige geplant. Sie sollen die Standfestigkeit der Gebäude klären.

Risse im Kopenicker Haus. (Quelle: rbb/Marie Steffens)
Die Baugrube neben den Häusern | Bild: rbb/Marie Steffens

Bewohner können noch nicht in ihre Häuser zurück

Wie Polizeisprecher dem rbb am Montagmorgen bestätigte, sind die Gebäude leicht abgesackt. Anwohner berichteten, dass die Fenster nicht mehr richtig zu schließen waren.

Mit der Bauaufsicht wurde daraufhin beschlossen, die 46 Bewohner in Sicherheit zu bringen. Sie wurden zunächst in Hotels untergebracht. 19 Bewohner müssen nun laut dem Bezirk auch die kommende Nacht im Hotel verbringen. Die anderen Mieter konnten privat unterkommen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.09.2023, 19:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Der Staat kann nichts dafür, dass das Haus abgesackt ist. Ebenso unschuldig ist der Vermieter

  2. 25.

    Hab den Bericht auch gesehen. Diese Selbstbeweihräucherung ist unglaublich. Weder Bauvorschriften wurden beachtet noch Kontrollen durchgeführt. Komplettversagen des Ressorts unter ihrer Leitung. Beschämend für unseren eigentlich so schönen Bezirk.

  3. 24.

    Sie mögen entschuldigen- aber ich möchte jetzt nicht als so eine Art ‚Gaffer‘ erscheinen. Aber hier interessiert mich wirklich wie es für die betroffenen Mieter weitergeht. Vor allem schon deswegen weil ich gerade (in der Abendschau) vom heldenhaften und selbstlosen Einsatz einer Baustadträtin informiert wurde :-(((
    Wie und wo kann man sich da sinnvoll engagieren????

  4. 23.

    Ich hab da die (zwischenzeitlich mal gestoppte) Bebauung ‚An der Wuhlheide‘ zwischen Nixenstr und Bahnbrücke in Erinnerung. Vor allem weil die überaus arrogante Gattin des Baustadtrates damals in meinem Umfeld im KWO arbeitete….
    Kann mich noch entsinnen das es da etwas gab!
    Finde allerdings selbst bei Google nicht mal den Namen mehr.

  5. 22.

    Ich wohne in der 33! Leider wurde nur für eine Nacht Unterkunft gesorgt… den Rest müssen die Mieter auf eigene Faust erstmal schaffen, bis die Wohnungsbaugesellschaften sich endlich mal kümmern.. einfach nur enttäuscht und sauer auf den Staat…..

  6. 21.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort noch immer die gleichen Abgeordneten und die gleichen Beamten arbeiten. Ist ja mehr als 25 Jahre her.

    Ansonsten meine Zustimmung, Bauskandale gab es in Treptow-Köpenick reichlich: Libboldallee, Gesellschafthaus, Riviera, Funkhaus Nalepastraße, Baufeld Ost BER, Verscherbeln und Verkommenlassen Kosmonautenviertel, Yachthafen Schmöckwitz, Korruption im Hochbauamt, usw. usf.

  7. 20.

    In den Neunzigern gab es einen großen Bauskandal mit Korruption. Sie haben damals nur die Spitze des Eisbergs abgesägt. Der ganze Bezirk, die ganze Verwaltung ist vorbelastet.

  8. 19.

    Nun wenn wir gerade bei Bauschäden in Köpenick sind:
    Nicht zu vergessen das Vereinshaus der SG Hirschgarten an der Allendebrücke! Da hängt übrigens ein ‚Dankesplakat‘ für den Senat.
    (BTW: Obwohl im vorigen Jahr großspurig durch Fr. Jarasch eingeweiht - richtig fertig ist die Brücke immer noch nicht!)

  9. 18.

    Der Papierform nach ist alles in Ordnung. Im Bauamt lässt man bauen...

  10. 17.

    Ein Bekannter von mir wohnt in der Parrisiusstraße 32 (schräg gegenüber von dem Objekt). Er hatte sich gewundert was draußen für ein Lärm war. Die Nachbarschaft hatte schon darüber gesprochen. Einer sagte daß es hätte so kommen müssen. Die Vermutung kam dann auf ob nicht derjenige dort bauen will wo das andere Chaos in Köpenick war (Haus neben Baugrube).

  11. 16.

    Sorry - Korrektur:
    Gemeint ist natürlich das Haus ‚Kietzer Str. 6‘ (gegenüber der Einmündung Grünstraße)!
    Über irgendwelche Ursachen/Verantwortlichkeiten wurde damals übrigens nichts bekannt. Das Eckhaus wurde übrigens fertiggebaut, das halbe Haus wurde gesichert und stand danach gut 10 Jahre als Ruine da, danach Abriss und Baulücke bis vor einiger Zeit die Lückenschliessung begann. Dürfte demnächst fertig sein….

  12. 15.

    Nun das sind beides ja noch recht „milde“ Fälle! Wer erinnert sich noch an den Einsturz des Hauses Grünstraße 6 (muss so um 2000 oder zuvor gewesen sein)?
    Als damals das benachbarte Eckhaus zur Jägerstrasse (das berühmte mit dem Riss) abgerissen und neu gebaut wurde haben sich viele gewundert warum in der Baugrube die gemauerten Kellerwände des Nebengebäudes nicht abgestützt wurden. Hat niemanden interessiert und plötzlich war das halbe Haus weg.
    Scheint sich bis heute nix geändert zu haben…

  13. 14.

    Toi toi toi auch für die Baustelle unterm Alex, U2. Die ist ja auch eher provisorisch nachgebessert worden, aber nicht wie geplant.

  14. 13.

    Danke für die Info. Leider gibt es auf Baustellen zunehmend Schlamperei, muss ja alles so billig wie möglich sein. Was soll denn dort gebaut werden. So riesig ist der Hof ja nun auch nicht.
    Ich wünsche allen Betroffenen, dass sie so bald wie möglich in ihre Wohnungen zurück dürfen, die Häuser wieder fachgerecht hergestellt werden und der verantwortliche Bauherr zu Entschädigungszahlungen verdonnert wird.

  15. 12.

    Was für ein Quatsch. Als würde sowas nur in Berlin passieren. Ich sag nur: Kölner Stadtarchiv...

  16. 10.

    Bauamt... Ich habe nochmal nachgesehen. Pohlestraße war der vorangegangene Fall. Auf Twitter steht nun, der Bürgermeister und die Stadträtin (welche?) koordinieren Ersatzunterkünfte. Das hat der Bürgermeister in der Pohlestraße auch schon medienwirksam gemacht. Wie wäre es aber, dass er sein Bauamt mal in den Griff bekommt. Zwei solche schweren Fälle sind schon ein Zeichen, dass da wohl niemand zu arbeiten scheint.

  17. 9.

    ne mit Nachverdichtung hat das wenig zu tun. Auf dieser Baustelle funktioniert garnichts, ich hoffe für alle, dass das zuständige Bauamt endlich auf dieses BV aufmerksam wird und entspr. Maßnahmen eingeleitet werden. Die Baugrube habe ich mir vor zwei Wochen selber angesehen, weil dort u.A. auch eine Grundwasserabsenkung vorgenommen wurde. Einen fähigen Mitarbeiter auf der Baustelle zu sprechen FEHLANZEIGE einfach nur Katastophe. Hoffe für alle Bewohner, dass diese wieder in die Wohnung zurück können.

  18. 8.

    Gegen Nachverdichtung ist ja erstmal nichts einzuwenden. Wenn es dann richtig gemacht wird!
    Jeder Bauherr muss vorher ein Bodengutachten erstellen lassen, um was für einen Baugrund es sich handelt. Und entsprechend dem Bodengutachten müssen dann auch Absicherungen der Baugrube gegenüber den anderen Bauten gemacht werden, dass z.B. kein Grundwasser reinsickert oder Boden um die Fundamente der benachbarten Häuser abgetragen bzw. weggeschwemmt wird. Berlin an sich ist schon ein schwieriger Baugrund. Offentlich ist hier wohl geschlampt worden.

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