Prignitz -
Etwa 45.000 Junglachse sind am Mittwoch im Fluss Stepenitz in der Prignitz ausgesetzt worden. Das teilte Steffen Zahn vom Institut für Binnenfischerei mit. Seit 1999 führen das Institut und der Landesanglerverband alljährlich diese Aktion durch. Dadurch sollen Lachse wiederangesiedelt werden, die Mitte des 20. Jahrhunderts in der Region als ausgestorben galten.
"Die halbjährigen Junglachse sind etwa sechs bis zehn Zentimeter lang und leben bis zum Frühjahr als Jungfische in der Stepenitz", erläuterte Zahn.
Fluss mit sehr sauberem Wasser und natürlichen Strukturen
Im Frühjahr wandern die Fische über die Elbe in Richtung Meer und Nordatlantik, um zwei bis drei Jahre später zum Laichen in die Prignitz zurückzukehren, erklärte Zahn weiter. In Perleberg müssen die Angler diese Lachse dann abfischen, weil dort ein großes Wehr den Weg versperrt. Sie werden zum Laichen wieder eingesetzt oder in ein geschütztes Bruthaus gebracht, weil es in der Stepenitz noch nicht genügend natürliche Laichflächen gibt.
Nach demselben Konzept werden in der Stepenitz auch Meerforellen ausgesetzt. Der Fluss habe noch sehr natürliche Strukturen, erläuterte Zahn. Die Stepenitz ist etwa 80 Kilometer lang und gilt als einer der saubersten Flüsse Deutschlands. Sie entspringt bei Meyenburg und mündet bei Wittenberge in die Elbe. In ausgebauten Flüssen wie etwa Havel und Spree sei die Wiederansiedlung der Fische kaum möglich, hieß es weiter.
Sendung: Antenne Brandenburg, 25.10.2023, 10:30 Uhr