Bitkom-Index - Berlin rutscht im Digitalisierungs-Ranking erneut ab

Sa 14.10.23 | 16:36 Uhr
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Symbolbild:Eine Hand zeigt ein Handy mit einem digitalen Ticket vor einem BVG-Bus.(Quelle:imago images/S.Gudath)
Bild: imago images/S.Gudath

Beim Digital-Ranking deutscher Großstädte war Berlin noch vor zwei Jahren unter den Top Ten. Mittlerweile liegt die Hauptstadt im "Smart City Index" des Digitalverband Bitkom auf Rang 24. Beim Thema Mobilität aber gehört Berlin zu den Spitzen-Städten.

Im Vergleich der "smartesten" Städte Deutschlands ist Berlin erneut abgerutscht. Im "Smart City Index 2023" des Digitalverbands Bitkom liegt die Hauptstadt nur noch auf Rang 24 nach Platz elf im Vorjahr. 2021 war Berlin noch unter den Top Ten. Insgesamt 71 von 100 Punkten erreichte Berlin im aktuellen Ranking. Potsdam, die einzige Brandenburger Stadt in dem Ranking, liegt mit 40,2 Punkten auf dem 48. Platz (2022: Platz 43).

Für den aktuellen Index wertete Bitkom Daten zu allen 81 Städten mit mindestens 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern aus. Analysiert wurden dabei die fünf Bereiche Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung. Insgesamt wurden 157 Parameter untersucht - von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote für Mobilität bis hin zu Digital-Fortbildungen für Lehrkräfte.

Berlin und Potsdam bei Mobilität unter den Besten

In den verschiedenen Bereichen schneidet Berlin am besten bei der Mobilität ab: Rang vier mit 87,3 von 100 Punkten. Dabei wurden beispielsweise Sharing-Angebote oder Handytickets für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) als Parameter herangezogen. Im Bereich Energie und Umwelt hingegen liegt Berlin mit gerade einmal 46,5 Punkten auf dem 54. Rang. Hier spielen unter anderem der Anteil emissionsarmer Busse im ÖPNV, Straßenbeleuchtung mit Photovoltaik oder Umweltbelastung eine Rolle.

Ähnlich wie Berlin kann die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam im Bereich Mobilität punkten. In dem Ranking liegt die Stadt mit 80,7 Punkten auf dem neunten Platz. Deutlich verbessert hat sich Potsdam im Bereich IT und Kommunikation: um 38 Plätze ging es nach oben auf Rang 34. Am schlechtesten schneidet Potsdam bei der Verwaltung ab: nur 40,2 Punkte bedeuten Rang 79.

München vor Hamburg und Köln

Auf Rang eins im "Smart City Index" [bitkom.org] liegt in diesem Jahr erstmals München. Die bayerische Landeshauptstadt erreichte in dem Ranking 84,5 von 100 möglichen Punkten. Nach vier Jahren an der Spitze landete Hamburg knapp dahinter (83,9 Punkte), Köln folgt auf dem dritten Platz (83,2 Punkte). Am unteren Ende der Rangliste liegen Remscheid (39 Punkte), Magdeburg (38,5) und Bremerhaven (35,4).

"Wir sehen eine große Dynamik innerhalb des Rankings und erstmals auch einen Wechsel an der Spitze", erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Unter den Top 10 fänden sich aber nicht nur Metropolen wie München und Hamburg, sondern auch kleinere Universitätsstädte wie Aachen, Osnabrück oder Ulm. Das zeige einmal mehr, "dass man nicht groß sein muss, um smart sein zu können". Wichtiger seien ein professionelles Management der Digitalisierungs-Aktivitäten sowie ein gemeinsames Engagement von Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft vor Ort.

Korrektur: Bitkom-Präsident ist Ralf Wintergerst, nicht Achim Berg, wie es in einer früheren Version dieses Beitrags hieß.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.10.2023, 17:30 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    :-)
    Das gefällt so richtig gut. Auf die magnetische Flussdichte bin ich noch gar nicht gekommen. So gesehen sind alternative Antriebe von heute ja die reinste Steinzeit.

  2. 35.

    :-)
    Das gefällt so richtig gut. Auf die magnetische Flussdichte bin ich noch gar nicht gekommen. So gesehen sind alternative Antriebe von heute ja die reinste Steinzeit.

  3. 34.

    Wieso so langsam? Was halten sie von Gauß? 1 Gauß = 0,0001 Tesla

  4. 33.

    Liebe rbb Redaktion,
    der aktuelle Bitkom-Präsident heißt Ralf Wintergerst. Achim Berg war sein Vorgänger.

  5. 32.

    Da kann doch was nicht stimmen. Ausgerechnet München soll die "smarteste City" Deutschlands sein? Wo doch die Bayern angeblich so konservativ sind und jeden Fortschritt behindern.

  6. 31.

    Nach 33 Jahren sollte man endlich vergangene Probleme die Wiedervereinigung ruhen lassen. Auf digitalem Gebiet ist viel verschlafen worden. Es gab keinen wirklichen Plan, die Digitalisierung umzusetzen. Anders als in vielen anderen europäischen Ländern. Die baltischen und nordischen Staaten sind geradezu Vorbild in Digitalisierung. Weil sie es wollten und auch durchgezogen haben. Deutsche Ingenieurskunst ist systematisch zerstört worden durch unfähige Politiker. Beamtentum verhindert alles.

  7. 30.

    Nix anderes zu erwarten ! Aba das wir in Berlin weiter oben sind , das man abrutschen kann , ist schon bemerkenswert !!!!

  8. 29.

    Ein merkwürdiges Ranking. Nicht bedeutend aber auch nicht unbedeutend. Wichtiger wäre die Frage, in welcher Kommune sind die Prozesse effektiv und effizient? Nur welche Maßeinheit verwendet man? Teslageschwindigkeit?

  9. 28.

    "im letzten Jahr ist die CDU /SPD Regierung" Wie viele Monate hat bei Ihnen ein Jahr?

  10. 27.

    Bargeld benutze ich kaum noch, weil ich so ein schönes kleines hosentaschentaugliches Portmonee habe und wenn so wie jeder im Supermarkt an der Kasse oder am Automaten.
    Kennen Sie einen besseren Weg?

  11. 26.

    Digitalisierung seiner selbst wegen oder weil es gerade Hipp ist oder weil es was bringt?
    Fortschritt bedeutet nicht auf Teufel komm raus alles zu digitalisieren, was geht.
    Den gesunden Menschenverstand schalten einige zum Glück vorher ein, bevor der Rechner ihn ausschaltet.
    Nur soviel Prozessautomatisierung ist mein beruflicher Hintergrund, ich glaub bislang gar nicht so unerfolgreich. Und Büro nimmt ungefähr ein Drittel meiner Arbeitszeit ein.
    Omas Kreide und Schiefertafel können Sie also behalten der Bleistift ist effizienter.
    Wenn Sie ihr digitales Denken (ja oder nein) ablegen, öffnen sich neue interessante Horizonte.

  12. 25.

    Die sind 2 unterschiedliche Aspekte die getrennt betrachtet mussen. Aber du kannst sagen: was nutzt das tollste Handyticket wenn man keinen Internetempfang hat.

  13. 24.

    Was nutzt das tollste Handy-Ticket, wenn die Busse im Stau stehen?

  14. 23.

    Das beste Beispiel für schlechte Digitalisierung ist die Abschaffung des berlinpasses und die Einführung des Berechtigungsnachweises. Das funktioniert bei Bürgergeld-Empfängern vorne und hinten nicht. Der Bescheid ist da, aber der Nachweis kommt Monate zu spät.

  15. 22.

    Berlin war da mal in den Top-Ten ??
    War letztens auf der Wache, um eine Anzeige zu erstatten...
    Seit 20 Jahren unrenoviertes Hinterzimmer, dort wurde dann erstmal ein PC angeschaltet und hochgefahren... Mit Windows 7 drauf...
    Das Einzige, was up to date ist bei IT, sind anscheinend die Finanzämter. Wenn die Steuervorrauszahlung 2 Tage überfällig ist, kommt sofort eine Mahnung...

  16. 21.

    Ein vielsagendes Foto - mal so nebenbei

  17. 20.

    Moritz, im letzten Jahr ist die CDU /SPD Regierung bei der Digitalisierung abgestürzt. Dein Beitrag ist blanker Whataboutism.

  18. 18.

    „ Ich habe etliche Prozesse für die ich sicher auch digitale Lösungen finden könnte, aber dadurch null Mehrwert im Vergleich zum Notizzettel und Bleistift generiere, eher noch die weitere Verdummung der Gesellschaft vorantreibe.“
    Meine Oma kann Ihnen noch ihre Kreide und Schiefertafel zur Verfügung stellen …
    Man man man, was es doch für zurückgebliebene Bürohengste gibt. So kann das ja nix mit der Digitalisierung werden!

  19. 17.
    Antwort auf [A. R.] vom 14.10.2023 um 19:46

    Acherje, ein „früher war alles besser Typ“
    Wer nicht mit der Zeit geht - muss mit der Zeit gehen - tschüss!

  20. 16.
    Antwort auf [A. R.] vom 14.10.2023 um 19:46

    Genau wenn Ämter wegen technischen IT-Problemen wochenlang nicht mehr in der Lage sind Geburts- oder Sterbeurkunden u.ä. auszustellen, wird es ernsthaft kritisch. Alles ja nun schon mehrfach erlebt.
    Selbst ein Gebührenbescheid kann schon mal zum Problem werden. Eine handschriftliche Rechnung gegen Unterschrift dürfte ja keine deutsche Amtsstube mehr hinbekommen.

  21. 15.
    Antwort auf [A. R.] vom 14.10.2023 um 19:46

    Noch nie gehört „oh die Akte ist gerade nicht da“ ?
    Und ganz wichtig Digitalisierung bedeutet nicht den Inhalt einer Akte statt im Schrank auf einer Festplatte aufzubewahren.
    Und wenn eine digitale „Akte abstürzt“ ist max. Die Arbeit der letzten paar Minuten verloren… ganz so als kippen sie Kaffe über ihre Papierakte… naja der Kaffe richtet bestimmt mehr Schaden an.
    Tja und das mit störanfällig usw. hm ich vermute deshalb benutzen sie ausschließlich Bargeld oder haben sie doch ein Konto ?

  22. 14.

    Neue, grüne Radwege hat RGR noch hinbekommen, der Rest steht im Stau.

  23. 13.

    Natürlich wäre das ein Vorteil. Aber es funktioniert doch großteils einfach nicht und es wird durch die Digitalisierung einfach noch mehr Arbeit in den Ämtern geschaffen als weniger - man beschäftigt sich also noch mehr mit sich selber.

  24. 12.

    Bitkom ist der Lobbyverband der deutschen IT-Branche (also denen denen es nicht genug sein kann) und somit nur bedingt für eine brauchbare sachliche Erhebung zur Effizienz von kommunalen Verwaltungen geeignet.
    Digitalisierung wird in Deutschland leider viel zu oft aus reinem Selbstzweck ohne Effizienzvalidierung durchgeführt.
    Häufig eine Lösung für ein Problem, dass erst noch gefunden werden muss.
    Daher ist das vorliegende Ranking entsprechend zu werten.
    Das bedeutet natürlich nicht das B/BRB super Verwaltungen haben. Ein Fünkchen qualitativer Aussage wird da schon drin stecken, aber quantitativ wäre ich eher skeptisch.
    Ich habe etliche Prozesse für die ich sicher auch digitale Lösungen finden könnte, aber dadurch null Mehrwert im Vergleich zum Notizzettel und Bleistift generiere, eher noch die weitere Verdummung der Gesellschaft vorantreibe.

  25. 11.

    Berlin sollte das eigentlich "schon" können. Aber wie der Regierenden Bürgermeister diese Woche verkündete, hat man das selbstgesteckte Ziel verfehlt und muss es aufs Jahresende verschieben.

  26. 10.

    Glückwunsch. Soweit ich mich erinnere hat(te) HH keine Milliardenschulden die uns ein Herr Diepgen hinterlassen hatte und keine Bewältigung der Wende zu verkraften, z.B. zwei Stadthälften mit Verwaltungen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, zusammenzuführen.

    Im Gegenteil, HH konnte es sich leisten auf ein paar Millionen Steuern zu verzichten. Wer im Glashaus sitzt...

  27. 9.

    Wenn ich einen Wohnungswechsel, die Steuererklärung, die Fahrzeugummeldung, den Antrag auf Ausweisdokumente machen kann, ohne persönlich irgendeine Verwaltungen oder Behörde aufzusuchen, warum sollte das kein Vorteil sein? Sitzen Sie gern stundenlang in irgendwelchen Wartezimmern herum?

    Gruß
    Navan

  28. 8.

    Das Verschicken einer E-Mail ist vergleichbar schädlich für die Umwelt wie eine Plastiktüte. Damit ist zur sog. Digitalisierung alles gesagt.
    Menschen sind abhängig vom Internet statt Bücher zu lesen, Stichwort "Digitale Demenz". Der Spaß mit sog. KI hat noch nichtmal angefangen.

  29. 7.

    Ich stimme ihnen hier vollkommen zu!
    Es hat sich ja eher dahin entwickelt das im Zuge der „Digitalisierung“ Leistungen langsamer, teuer (!) und vor allem aufwendiger für den Bürger geworden sind.
    An mögliche Sicherheitsprobleme wage ich da noch nicht mal zu denken.

  30. 6.

    Im Zweifel muss der Bürger nur noch einen Bruchteil der Verwaltungsmitarbeiter bezahlen um genau die selben Services zu bekommen.

  31. 5.

    Glückwunsch. Soweit ich mich erinnere hat(te) HH keine Milliardenschulden die uns ein Herr Diepgen hinterlassen hatte und keine Bewältigung der Wende zu verkraften, z.B. zwei Stadthälften mit Verwaltungen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, zusammenzuführen.

    Im Gegenteil, HH konnte es sich leisten auf ein paar Millionen Steuern zu verzichten. Wer im Glashaus sitzt...

  32. 4.

    "Das zeige einmal mehr, "dass man nicht groß sein muss, um smart sein zu können".

    Was ist denn das für ein unsinniger Satz? Gerade kleinere Städte sind bei der Digitalisierung im Vorteil, alleine schon aufgrund der Datenmenge. Der Vergleich hinkt an allen Ecken und Enden.

    Hier macht ein Lobbyverband unverhohlen Werbung für seine Mitglieder.

  33. 3.

    Führerschein und Wohnungswechsel in Hamburg von zuhause aus, kein Amttermin erforderlich.
    Wir können es.

  34. 2.

    Es ist ein Armutszeugnis unserer Politiker, auch von Merkel, wo nichts gemacht wurde.
    Ich bekomme regelmäßig Rechnungen vom Sonderfahrdiendt mit 3 Blatt. Eine Rechnung über 2,05€ Es ist nicht möglich über eine Einzugsermächtigung die Beträge der Rechnungen einzuziehen. Keine papierlose Rechnungslegung möglich.
    Die "Behörde" äußerte Unverständnis über meine Frage nach einfachem Geldeinzug wie alle anderen Einrichtungen es seit Jahrzehnten tun.

  35. 1.

    Spielt das bzw. sollte das Digitalisierung Ranking wirklich eine primäre Rolle spielen? In vordigitaler Zeit gab es (nicht nur in Berlin) auch schon (und oft besser) funktionierende Behörden und öffentliches Leben. Bisweilen erscheint mir die Digitalisierung eher Selbstzweck zu sein ohne eine echte Verbesserung oder Vorteile für den Bürger zu liefern.

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