Räumung bis 20. November - Bezirk stellt Bewohnern des Lichtenberger Trailerparks Unterkunft bereit

Do 16.11.23 | 21:21 Uhr
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Menschen stehen in einem Trailerpark in Lichtenberg vor den Containern. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Abendschau | 16.11.2023 | T. Rostek / W. Keuneke | Bild: rbb

Für die Bewohner des Trailerparks in Berlin-Lichtenberg steht eine neue Unterkunft zur Verfügung. Ab Montag können sie die Obdachlosenunterkunft in der Paul-Gesche-Straße beziehen, wie Bezirksbürgermeister Martin Schäfer (CDU) am Donnerstag dem rbb sagte.

Das Gebäude sei frisch saniert worden, so Schäfer weiter. "Diese Zimmer haben einen Standard, den die Wohnwagen und die Container am Hönower Wiesenweg nicht haben", sagte der Bezirksbürgermeister. Er gehe davon aus, dass derzeit noch bis zu 70 Menschen in dem Trailerpark wohnen - ohne Strom, Heizung und Wasser.

Bezirk will Räumung konsequent durchsetzen

Vor Kurzem hatte der Bezirk entschieden, dass der Trailerpark bis kommenden Montag (20.11.) geräumt werden muss. Zuvor hatten Bewohner illegal Stromanschlüsse genutzt, die Hygieneverhältnisse auf dem Gelände hatten sich zunehmend verschlechtert.

Schäfer kündigte an, dass die Räumung konsequent umgesetzt werde: "Wir werden es so hinterlassen, dass man dort nicht mehr wohnen kann. Und wir werden das Gelände sichern. Das heißt, wir werden in den Containern, die sie hinter mir sehen, neue Schlösser einbauen und die verschließen. Und wir werden einen Zaun stellen und auch den Zaun dicht machen."

Von Seiten der Bewohner gab es Kritik an der Bezirkspolitik. In einer Mail an den rbb schrieb ihr Sprecher Klaus Langer von einem "Hau-Ruck-Verfahren". Das Menschenrecht auf Wohnraum in Sicherheit, Vertrautheit und Geborgenheit und die Ungestörtheit in der Individualität des selbstbestimmten Wohnens werde verletzt, hieß es weiter.

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.11.2023, 19:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    dissozial,unmenschlich ist diese Räumungsfrist , die erst für kommendes Jahr vorgesehen war! Warum wurde die Stromversorgung nicht wieder hergestellt zum heizen?die sogenannten Verantwortlichen machen aus Menschen Opfer öffentlicher Gewalt und missbrauchen ihre Macht auf ganz miese Weise

  2. 7.

    Hier geht's aber nicht um innen bewohner sondern um außen, haben sie scheinbar nicht verstanden.
    Ansonsten herrlich wofür die 70% die an Abgaben und Steuern an den Staat fließen ausgegeben werden.

  3. 6.

    Die Unterkünfte sind frisch renoviert!!!! Vielleicht kann der rbb ins 5-6 Monaten nochmals über diese Unterkünfte berichten und zeigen wie sie dann aussehen. Wir sollten das Geld lieber an anderen Stellen einsetzen.

  4. 5.

    "Das heißt, wir werden in den Containern, die sie hinter mir sehen, neue Schlösser einbauen und die verschließen. Und wir werden einen Zaun stellen und auch den Zaun dicht machen."

    Was genau bedeutet das dann für das Areal? Es wird dann dort jahrelang zu einem "lost place" verwahrlosen, oder was? Sollte man dann nicht lieber alles wegräumen und etwas Sinnvolles hinbauen (Wohnungen?)?

  5. 4.

    Ich fi nde das eine gute Sache mit der frischen gemachten Unterkunft und es sollte nicht wieder rumgemäkelt werden. Die Bewohner des Trailer Parks sollten froh sein ,dass es in der heutigen Lage mit den vielen Flüchlingen möglich war so eine Einrichtung für sie bereitzustellen stellen. AUCH Genug Obdachlose leben auf der Strasse . ZUM Trailer park : Wie konnte es dazu kommen in so einen unwürdigen Wohn- Zustand zu gelangen?

  6. 3.

    Schäfers Begründung, dass der Platz nicht mehr bewohnbar sei und deshalb geräumt werden müsse ist hochgradig zynisch, weil das Bezirksamt diese Zustände durch das angeordnete Abstellen des Stroms sowie der Einstellung der Müllabholung selbst herbei geführt hat. Wenn sie das nicht gemacht hätten wäre der Platz durchaus noch bewohnbar gewesen. Diese Tatsachen werden, auch in der Berichterstattung, einfach weggelassen.
    Ursprünglich war auch vereinbart, dass die Bewohner bis nächsten Mai Zeit haben auszuziehen. Das wurde jetzt mit diesem Scheinnotstand verabredungswidrig durch den Bürgermeister vorgezogen. Dass überhaupt Herr Schäfer von der CDU zuständig ist und nicht der Baustadtrat von der SPD liegt daran, dass Herr Schäfer den Baustadtrat vor Wochen einfach rausgeschmissen hat und die Öffentlichkeit immer noch nicht weiß warum eigentlich. Das hat alles ein ziemliches Geschmäckle für mich bzw. das Vorgehen gegenüber diesen dort noch lebenden, armen Menschen ist äußerst geschmacklos.

  7. 2.

    Mal abgesehen davon, dass ich hinter der hektischen Betriebsamkeit des Bezirks nach wie vor in erster Linie das Bestreben vermute, dem Bauinvestor von nebenan zu gefallen: Das eigentlich Interessante an der neuen Unterkunft ist nicht, ob sie frisch saniert ist, sondern ob alle Menschen, die es wollen, dort wenigstens Einzelzimmer und somit etwas Privatsphäre bekommen. Sanitäre Einrichtungen und Küche usw. müssen sich die Bewohner*innen der neuen Unterkunft wahrscheinlich sowieso teilen.

    Und vor allem: Wie lange dürfen die Leute in der neuen Unterkunft bleiben? Man kennt es u.a. von der Räumung der Rummelsburger Bucht, dass die Bewohner*innen geräumter Plätze medienwirksam mit dem Bus in einigermaßen annehmbare Unterkünfte gebracht werden. Nur leider dürfen viele dort nur ein paar Wochen bleiben und müssen dann in schlechtere Unterkünfte umziehen (deren Betreiber nicht selten für ein Bett im Schlafsaal mehr als 20 Euro pro Nacht vom Amt kassieren).

  8. 1.

    Wann wird endlich dafür gesorgt, dass sich niemand mehr auf der Strasse (amTag ) aufhalten muss? Dürfte bei Alkoholikern und Drogenabhängigen schwierig werden, Aber gut dass für diese Menschen eine Lösung gefunden wurde.

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