Uhren wurden vorgestellt - Es gilt wieder die Sommerzeit

So 31.03.24 | 08:30 Uhr
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Frau macht Yoga im Sonnenaufgang (Quelle: Shotshop/picture alliance/Tobias Ott)
Video: rbb24 Abendschau | 30.03.2024 | Thomas Rostek | Studiogast: Gabriele Bischoff | Bild: Shotshop/picture alliance/Tobias Ott

In der Nacht zum Sonntag sind die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt worden: Durch den Beginn der Sommerzeit wurde den Menschen eine Stunde Schlaf "geklaut". Die Zeitumstellung ist nach wie vor unbeliebt - aber es gibt weiterhin auch gute Gründe.

In Deutschland gilt seit Sonntag wieder die Sommerzeit: In der Nacht zum Sonntag wurden - wie in den meisten Ländern Europas - die Uhren um Punkt 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr vorgestellt.

Damit geht die Sonne ab Sonntag über Berlin und Brandenburg erst gegen 06:45 Uhr auf - am Abend geht sie dann erst gegen 19:45 Uhr unter.

Traditionell wird auch in diesem Jahr wieder über den Sinn von Winter- und Sommerzeit debattiert. Zu den beiden Stichtagen im Frühjahr (letzter Sonntag im März) und Herbst (letzter Sonntag im Oktober) legen Befürworter und Gegner regelmäßig ihre Argumente dar: Im März äußern sich Schlafforscher zur "geklauten" Stunde, im Oktober wird gern vor einer höheren Gefahr von Wildunfällen in der Dämmerung gewarnt, die dann früher hereinbricht. Die Befürworter verweisen auf Energieeinsparungen, durch weniger Beleuchtung werde weniger Strom verbraucht.

EU-Parlament stimmte 2021 für eine Abschaffung

Obwohl die Abschaffung nach einem Vorstoß der EU-Kommission absehbar schien, wird weiter an der Uhr gedreht. Trotz des - laut Umfragen - weit verbreiteten Unmuts über die Umstellung, ist ein Ende nicht in Sicht.

Zwar stimmten die Abgeordneten des Europäischen Parlaments dafür, die Zeitumstellung nach dem Jahr 2021 aufzugeben, seitdem scheint das Vorhaben aber auf Eis zu liegen. Die EU-Kommission wollte es damals den Mitgliedstaaten überlassen, ob sie dauerhaft die Winter- oder die Sommerzeit haben möchten.

Es gibt im Kreis der EU-Staaten aber keine einheitliche Position, welche Zeit künftig gelten soll. So kommt zum einen immer wieder der Hinweis, dass die Auswirkungen einer Änderung nicht ausreichend erforscht und analysiert seien. Zum anderen befürchten Beobachter, dass Europa wieder zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Zeitzonen zwischen Griechenland im Osten und Portugal im Westen zurückkehren könnte, - was etwa neue Hindernisse für Wirtschaft, Verkehr und grenzüberschreitenden Alltag bedeuten könnte.

Auch in Deutschland wäre eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit zumindest gewöhnungsbedürftig. So ginge bei einer dauerhaften Winterzeit die Sonne am 21. Juni in Berlin schon um 3:43 Uhr auf. Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde sie am 21. Dezember erst um 9:15 Uhr aufgehen.

Sommerzeit in Deutschland erstmals 1916

Im Zusammenhang mit den beiden Weltkriegen wurde in Deutschland von 1916 bis 1919 und von 1940 bis 1949 eine eigene Sommerzeit eingeführt - vor allem, um das Tageslicht in Landwirtschaft und Rüstungsindustrie besser nutzen zu können.

Zwischen 1950 und 1979 drehte Deutschland nicht an den Uhren. Erst im Zuge der Ölkrise führten beide deutschen Staaten wieder eine Sommerzeit ein, um Energie zu sparen. Bis 1996 wurden die unterschiedlichen Sommerzeit-Regelungen in der Europäischen Union vereinheitlicht. Seitdem stellt Deutschland die Uhren von Ende März bis Ende Oktober um.

Eselsbrücke durch Gartenmöbel

An der Zeitumstellung reiben sich auch viele, die sich nicht merken können, wann die Uhren vor und wann zurückgedreht werden. Eine der bekanntesten Eselsbrücken ist der Vergleich zu Gartenmöbeln: Im Sommer werden die Gartenmöbel nach draußen gebracht - so wie auch die Uhr vorgestellt wird. Im Winter stellt man diese zurück ins Haus. Genauso stellt man auch die Uhr zurück.

Sendung: rbb24 Radio Fritz, 29.03.2024, 14:30 Uhr

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44 Kommentare

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  1. 44.

    Das ist doch unsinnig. Wenn ich als Schichtarbeiter um 3.30 Uhr aufstehen muss ist das genauso ungesund wie eine Stunde früher aufstehen wegen der Sommerzeit. Dieses Argument zieht nicht.

  2. 43.

    Und nun stellen Sie sich vor, dass es Menschen gibt, denen es genau anders rum geht. Ich freu mich, wenn es abends nicht so lange hell ist, mich nervt das total. Zum Glück gibts gute Verdunkelungen für die Räume. Ich finds dagegen klasse, wenn es früh um vier schon hell ist. Die Zeitumstellung gehört abgeschafft, von mir aus Zeitzonen in Europa einführen, das klappt woanders ja auch.

  3. 42.

    Schlimm genug das manche Autouhren es bis heute nicht automatisch hinkriegen. Nicht mal sogenannte Premiumhersteller. Wie erklärt sich das?

  4. 41.

    Mein Dankeschön geht heute an Sie. Lassen Sie sich nicht ärgern, ich sehe das mit der Zeitumstellung genauso wie Sie und wünsche Ihnen und allen anderen hier

    Schöne Ostern

    P.S. Ich finde Ihre Lebenseinstellung toll.

  5. 40.

    Wenn Sie morgens von Benton Harbour (am Lake Michigan) zur Arbeit nach Chicago pendeln, müssen Sie Ihre Uhr eine Stunde zurück und abends, bei der Heimfahrt wieder eine Stunde vor stellen. Wo ist das Problem?
    Die Argumentation, dass von unterschiedlichen Zeitzonen in den einzelnen 'Ländern' die Logistik 'massiv beeinträchtigt' wird, ist doch nur vorgeschoben.
    Die 'Sommerzeit' in Deutschland einfach mal pro aktiv abschaffen und gut ist.
    Mal sehen, wer uns von den Nachbarländern wie schnell folgt.

  6. 39.

    Wenn die Politik im Großen (EU) es nicht schafft, Gesetze die beschlossen wurden durchzusetzen.
    Wie kann man dann noch im Kleinen Vertrauen haben?

  7. 38.

    Es kommt halt immer auf die eigene Einstellung an, ob man aus der Zeitumstellung ein Problem macht.
    Versuchen Sie es doch mal positiv. Sie haben eine Stunde eher Feierabend.

    Und wer sagt eigentlich, dass Zeitzonen-viel-Reisende im Urlaub unterwegs sind? Mal über den Tellerrand schauen.
    Dieses ganze hochbelastet, gesundheitsschädlich usw. ist m.E. der eigenen negativen Phantasie entsprungen.

    Ich muss auch plötzlich eine Stunde eher zur Arbeit. Aber wenn ich Feierabend habe, dann scheint noch die Sonne. Juchhu.
    Nein, ich will und werde nicht wegen der Zeitumstellung rumnölen und alles an den Haaren herbeiziehen, was dagegen sprechen könnte. Sie ist mir einfach egal.

  8. 37.

    Die einzig richtige Zeit wäre die jeweilige Ortszeit, soweit dem Sonnenstand auf die Spur gegangen wird. Das aber war schon in der Anfangszeit der Eisenbahn - die auf überall gleiche Zeiten angewiesen war - unpraktisch. Mithin musste eine Abweichung von der Ortszeit gefunden werden. Insofern ist die wesentliche Frage, wie erheblich diese Abweichung von der Ortszeit sein muss und wie groß sie maximal sein darf, soll das Ganze nicht paradox werden.

    Der Bereich der MEZ ist jedenfalls riesengroß. Das hat den Vorteil, dass die Uhren nicht umgestellt werden müssen, allerdings auch den Nachteil, dass die Uhr am einen Rand des MEZ-Gebietes dem Sonnenstand meilenweit voraus ist, am anderen Rand weitaus hinterherhinkt.

    Deshalb wird es keine konstruktive Lösung geben, ob die vorherige Normalzeit oder aber die Sommerzeit nach einer Abschaffung der Zeitumstellung kommen soll. Nach meiner Empfindung auch in 30 Jahren nicht.

  9. 35.

    Ja sehen sie, ich sprach von künstlich geschaffen zeitabhängigen- und nicht von ortsabhängigen Zyklen.
    Da sich die Erde in 24 h um ihre Achse dreht ist die Zeitverschiebung beim Reisen natürlich unvermeidlich.
    Aber das Unvermeidliche zu benutzen um damit das sinnfreie zeitabhängige Uhrengestelle zu begründen trägt nicht rational.
    Da für die meisten Menschen die Ortsansässigkeit überwiegt, sollte auch der Sonnenstand und nicht die Politik das Maß der Dinge sein.

  10. 34.

    Ich muß täglich Medikamente einnehmen, aber mir macht die Zeitumstellung nichts aus und ich verbitte mir anmaßende Kommentare von Menschen, die keine Ahnung haben! Bleiben Sie dann doch lieber sprachlos!

  11. 33.

    Ich brauche mich dabei nicht zu fügen. Ich sehe einfach die Vorteile, die beide Zeiten bringen, wie z.B. dass es im Sommer länger hell ist. Sich über Kleinigkeiten zu freuen und so wenig wie möglich zu hadern ist meine Devise ;)

  12. 32.

    Zeitzonen-Viel-Reisende haben evtl.keine Probleme mit der Zeitumstellung.Aber,Urlaub ist keine Arbeit.Liebe Rentner und nicht-Arbeitende,Ihr habt freie Zeiteinteilung.Da spielt eine Stunde früher,keine Rolle.
    Wenn für Arbeitende,die 3.30 Uhr aufstehen müssen, daraus 2.30 Uhr wird,ist das hart + gesundheitsschädlich.Schichtarbeiter sind hoch belastet.(Chronisch) Kranke, eingeschränkte Menschen, Schulkinder...Da kann es kritisch werden...Die Unfallgefahr steigt... Weg mit der Zeitumstellung !!!

  13. 31.

    Es geht nicht darum ob sie Probleme mit der Zeitumstellung haben oder nicht und sich wie viele einfach nur fügen.
    Es geht darum das die Erdzeit an einem Ort kontinuierlich vergeht. Und das macht sie seit dem es unsere Erde gibt. Das gesamte Erdhabitat lebt und entwickelt sich in diesen Zyklen.
    Also warum schaffen wir nicht mal bei der Uhrzeit das, was für Millionen anderer Arten selbst verständlich ist?

  14. 30.

    Wo bleibt die EMZ, die europäische Mittelzeit?
    Es ist die neue Zeit zwischen der alten Sommer- und Winterzeit. Damit ist allen Kritikern geholfen.
    Die Europäische Union ist doch sonst so schnell mit albernen Vorschriften. Hier kann sie sich sich beweisen.

  15. 29.

    Ich habe erst über angebliche Probleme nachgedacht, als mir die Medien und manche Menschen diese einreden wollten. Auch dieses angebliche ständige Unwissen ob vor- oder zurückgestellt wird, kann ich nicht nachvollziehen. Das kriegt mein Hirn hin.

    Ständig zur gleichen Zeit müssen Medikamente eingenommen werden, um einen gleichmäßigen Spiegel zu erhalten. Nicht um sie sekundengenau einzunehmen. Zur Not verschiebt man halt im 10-Minuten-Takt.

    Ob Nutztiere damit klarkommen, kann ich nicht beurteilen. Ich komme damit klar und lasse mich auch von niemandem in Probleme lamentieren.

  16. 28.

    Und wieder geht die Jammerei bei den Deutschen los, die die Zeitumstellung nicht verkraften. Es gibt übrigens keine europäische Mehrheit gegen die Umstellung, Deutschland war das einzige Land, wo man in nennenswerten Anzahl dagegen war, den Rest von Europa hat es einfach nicht interessiert. Freuen wir uns darauf, dass es nach der Arbeit noch eine Weile hell ist und man noch etwas bei Tageslicht machen kann. Früh um 5 brauche ich dieses eher nicht.

  17. 27.

    Das Argument mit den Zeitzonen verstehe ich nicht. Australien, Russland, Kanada, USA... Viele Staaten, zum Teil größer als die EU, haben mehrere Zeitzonen und ein Staatenverbund bekommts nicht hin? Prokrastination aus interessenlosigkeit. Mit Wissenschaft und Forschung braucht man mir da nicht zu kommen.
    An keiner Zeitumstellung wäre auch nichts gewöhnungsbedürftig, da es keine so plötzliche Veränderung gibt wie bei einer Zeitumstellung.

  18. 26.

    Es ist die mitteleuropäische Zeit, MEZ, die in unseren Breiten astronomisch korrekt ist. Die "Winterzeit" gibt es nur verbal und suggeriert per se schon unangenehmes. Was soll an verschieden Zeitzonen denn so schlimm sein? Auf anderen Kontinenten ist das völlig normal, warum nicht auch in Europa? Aber es zeigt sich wieder einmal, wie egal Politikern volkes Wille ist.

  19. 25.

    Bitte einfach bei Sommerzeit belassen. Es ist wirklich jedem egal ob am 21 Dezember die Sonne um 8 oder 9 aufgeht. Es geht eh keiner vor die Tür, weil es viel zu kalt ist, die meisten frei haben und die Sonne um 16 oder 17 uhr wieder untergeht. Die Sommerzeit ist besser, „Normalzeit“ ist auch nur menschen geschaffen & bediente auch nur landwirtschaftliche berufe. die mehrheit hat nun andere Jobs und Zeiten, also bitte der realität anpassen und nicht blind „normalzeit“ fordern

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