Saharastaub zieht ab - Ostersonntag bleibt milchig-schön, dann folgt ein Wettereinbruch
Große Mengen Saharastaub prägen das diesjährige Osterwetter. Der bis hierher gewehte Mineralstaub führt zu einen diesigen Himmel und lässt die Feinstaubbelastung steigen. Doch frühlingshaft ist das Wetter trotzdem. Bis Dienstag zumindest.
Die diesjährigen Ostertage finden unter sichtbarem Sahara-Einfluss statt. Denn der bis in unsere Breiten gewehte Wüstenstaub macht die Sonneneinstrahlung milchig. Immer wieder würden durch die aktuelle Wetterlage größere Ladungen an Staub aus der Nordsahara über das Mittelmeer nach Mitteleuropa gebracht, sagte DWD-Meteorologe Robert North der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.
Das passiere durch eine geradlinige südliche Strömungsbewegung. Dadurch sei der Staub in oberen Luftschichten ungehindert bis nach Deutschland vorgedrungen und hatte insbesondere am Samstag vielerorts für bräunlich-trübes Licht gesorgt.
Am Ostersonntag gesellen sich zu den Staubpartikeln auch noch hohe Wolkenfelder. Durch den Wüstenstaub erscheint der Sonnenschein dann noch immer getrübt.
Am Dienstag wird es kühl
Doch ARD-Wetterexperte Joachim Pütz beruhigt. Im Laufe des Sonntag-Nachmittages werde es immer freundlicher. Die Wolken verziehen sich – zumindest immer einmal wieder. Und vor allem: Es bleibt trocken und mit um die 20 Grad auch mild.
Der Ostermontag wird dann nach Pütz' Angaben nicht mehr ganz so freundlich. Erst bleibe es noch weitgehend trocken, aber später komme von Westen Regen, der auch etwas kräftiger ausfallen kann, ins Land. Nur in Richtung Niederlausitz bleibe es voraussichtlich länger freundlich. Doch die Temperaturen in Brandenburg liegen noch immer zwischen 14 und 21 Grad.
Am Dienstag jedoch wird es, so ARD-Wetterexperte Pütz, mit nur noch 10 bis 13 Grad und wechselhaftem Wetter deutlich kühler. Doch ab dann wird es "von Tag zu Tag wieder wärmer". Am Mittwoch bis zu 14 Grad, am Donnerstag schon bis 16 Grad und Richtung Wochenende werde dann bei viel Sonnenschein die 20-Grad-Marke erneut geknackt.
Saharastaub lässt Feinstaubbelastung ansteigen
Der Saharastaub in der Atmosphäre, dessen Höhepunkt am Samstag erreicht war, wird nach DWD-Angaben in den nächsten Tagen nach Osten abziehen, die Konzentration werde dann abnehmen.
Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Dabei werden die Teilchen in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt und vom Wind Tausende Kilometer nach Norden getragen - vor allem im Frühjahr und im Herbst. Solche Staubpartikel kommen demnach im Jahr etwa 5- bis 15-mal nach Europa - aber nur selten in den Konzentrationen wie an diesem Wochenende.
Die große Menge des Staubs über Deutschland hat neben milchigem Licht dann nämllich auch zu einer außergewöhnlich hohe Feinstaubbelastung geführt. Die von den Messstationen im ganzen Land ermittelten Feinstaubwerte lagen am Samstag "deutlich, zum Teil um das Zwei- bis Dreifache über den Grenzwerten", sagte Meteorologe Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Oft seien dreistellige Werte gemessen worden. Der Tagesgrenzwert liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Aber solche Werte für nur kurze Zeit sollen für gesunde Menschen unbedenklich sein.
Sendung: rbb24 Inforadio, 31.03.2024, 12:30 Uhr