Blitzeinschläge in Cottbus -
Zahlreiche Unwetter sind im Juni über die Lausitz gezogen - inklusive Blitzeinschlägen. Nachdem im Cottbuser Stadtteil Madlow ein Dachstuhl nach einem Einschlag in Brand geraten war, häufen sich die Anfragen nach Blitzableitern. Und nicht nur dort.
Nach mehreren Unwettern, die auch in der Lausitz zu Schäden geführt hatten, steigt in der Region die Nachfrage nach Blitzableitern und anderen Schutzvorrichtungen. Nach rbb-Recherchen sind bei mehreren Elektrofirmen im vergangenen Monat mehr Aufträge eingegangen, darunter beim Unternehmen Elmak aus Peitz (Spree-Neiße).
Nach Unwettern ist die Auftragslage im Unternehmen meist gut, sagt Sebastian Krüger, der in der Peitzer Firma der Experte für Blitzschutz ist. Kunden würden bei Überspannungsschäden anrufen, wollen ihren Stromkreis überprüfen lassen, weil es in der Nachbarschaft eingeschlagen hat oder melden sich eben, weil sie Angebote für Blitzschutzanlagen anfordern, so Krüger.
Vier Elemente für Blitzschutz
Ein Blitzschutz ist in Deutschland nicht immer verpflichtend, vor allem nicht bei privaten Wohnhäusern (siehe Infobox). Schlägt es aber in der Nachbarschaft ein, steigt häufig die Angst, selbst betroffen zu sein.
Sebastian Krüger erklärt, dass ein Blitzschutz grundsätzlich aus vier Elementen besteht. Die Fangeinrichtung ist auf dem Dach meist gut zu erkennen. Hinzu kommt die Ableitungseinrichtung, die an der Fassade entlanggeführt wird. Wichtig sei zudem eine Erdungseinrichtung. Diese müsse rund um das Haus verlegt werden. Im Haus sei zudem noch ein Überspannungsschutz nötig.
Vor allem die Erdung mache dabei Probleme, insbesondere bei älteren Häusern, so Krüger. "Gerade wenn mit Pflaster oder Rasengitter die ganze Außenanlage schön aufgebaut ist", erklärt er. Die langen Arbeiten und das Herrichten des Gartens würden für hohe Kosten sorgen.
Nachfrage auch nach Brand in Madlow angestiegen
Bei einem alten Haus kostet eine komplette Blitzableiter-Anlage mindestens 7.000 Euro, so der Experte. Günstiger wird es, wenn wie bei neueren Häusern, der sogenannte Fundament-Erder schon vorbereitet ist. "Da gibt es die Anschlussfahnen an den Gebäudeecken und da ist es natürlich viel leichter und schneller umsetzbar", so Krüger.
Auch Swen Isopp hat sich bereits nach einem Blitzschutz für sein Haus erkundigt. Isopp wohnt im Cottbuser Stadtteil Madlow - hier hat vor kurzem nach einem Blitzeinschlag ein Haus gebrannt, nur zwei Häuser von Isopp entfernt.
"Man sieht das jetzt mit einem anderen Auge. Wir hatten in der Straße jetzt in zwei Monaten zwei Blitzeinschläge", sagt er. Wenn sich ein Unwetter zusammenbraue mache er sich inzwischen Gedanken. Einige Nachbarn hätten bereits Blitzableiter - auch Isopp denkt nun darüber nach, sich zumindest ein Angebot einzuholen.
Allerdings - sagt auch Blitzschutzexperte Sebastian Krüger - ein Blitzableiter sorgt zwar für deutlich mehr Sicherheit, ein 100-prozentiger Schutz sei er aber nicht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.06.2024, 15:40 Uhr