Grenzübergreifend -
In Templin (Uckermark) sind in der Woche vom 24. bis zum 28. Juni deutsche und polnische Rettungskräfte zu einer grenzüberschreitenden Ausbildungswoche zusammengekommen. Unter dem Titel "Notfälle im und am Wasser - Rettung in Tandem" solle die Grundlage für eine gut funktionierende Zusammenarbeit beider Nationalitäten geschaffen werden, heißt es von den Organisatoren.
Patienten umladen vermeiden
Eine solche Zusammenarbeit würde in anderen deutschen Grenzgebieten bereits gut funktionieren, erklärt Daniel Werner vom Rettungsdienst Märkisch-Oderland: "Wir machen diese Ausbildung für die Fälle des täglichen Rettungsdienstes, um eben perspektivisch zu vermeiden, dass wir unsere Patienten immer noch an den Grenzübergängen bei Wind und Wetter umladen müssen", so Werner. Denn rechtlich gesehen dürften sowohl deutsche Rettungskräfte nach Polen Patienten transportieren und umgekehrt. Nur: "Das wird aber nicht gelebt", sagt Werner. Damit sich das in Zukunft ändert, müsse jetzt der Grundstein dafür gelegt werden, betont er.
Zur Aktionswoche sind angehende Rettungskräfte aus den Landkreisen Märkisch-Oderland und Uckermark, Studierende der Universität Gorzów sowie Sprachdozenten angereist. Jeden Tag werden andere Rettungsmissionen am und im Wasser trainiert. Am Freitag werde bei einer Simulation dann alles noch einmal durchgespielt, erläutert Thomas Ribbeck, Fortbildungsleiter der Uckermärkischen Rettungsdienstgesellschaft.
Abschlussübung am Freitag
Dabei gibt es auch bei diesem Einsatzszenario unterschiedliche Dinge zu beachten, erklärt Ribbeck: "Das man mit Patienten zu tun hat, die unterkühlt sind, die beinahe Ertrinken erlitten haben." Aber nicht nur: Auch mögliche allergische Reaktionen oder andere Komplikationen bei der Erstversorgung werden theamtisiert. All dass soll dann in der Abschlussübung zusammentreffen. "Wir werden ihnen ein Trauma simulieren an einem Uferwanderweg, den man eben nur seeseitig erreichen kann. Und wir werden auch eine Reanimation am Strand implementieren", sagt der Fortbildungsleiter.
Für die Auszubildenden bedeutet das, theoretisches Wissen unter Stress in die Praxis umzusetzen. "Ich persönlich habe immer so ein Schiss im Wasser", so Auszubildende Corinna. Immerhin müsse sie für eine Rettung eines anderen Menschens selbst "wirklich gut schwimmen können". Hinzu komme die sprachliche Hürde in der Kommunikation: "Also dann in der Simulation mit den polnischen Kollegen dann auch die Wörter abrufen zu können und das was man gelernt hat am Vormittag dann auch umzusetzen ohne zu spicken – das ist schon schwer manchmal", sagt sie.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.06.2024
Mit Material von Maximilian Devantier