Schnellstmögliche Umrüstung - 107 öffentliche Berliner Toiletten-Anlagen sollen gratis nutzbar sein

Fr 19.07.24 | 17:50 Uhr
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Archivbild: Wall-Toilette am Bundesplatz, Berlin Wilmersdorf. (Quelle. dpa/Joko)
Audio: rbb24 Inforadio | 19.07.2024 | Sebastian Schöbel | Bild: dpa/Joko

Vollautomatisch, barrierefrei und selbstreinigend sind die öffentlichen Toiletten in Berlin - doch wenn die nötigen 50 Cent nicht zur Hand sind, bringt einem der Service nichts. Doch das soll sich bald ändern.

Künftig soll es in Berlin 107 genderunabhängige, kostenfrei nutzbare öffentliche Toilettenanlagen geben. Darauf haben sich das Land Berlin und das Unternehmen Wall geeinigt. Zuvor hatte es eine zweijährige Erprobungsphase von 100 entgeltfreien Toiletten gegeben.

Bei den Toiletten des Typs "Berliner Toilette" handele es sich um sogenannte vollautomatische WC-Anlagen mit integriertem Pissoir, die genderunabhängig und kostenfrei genutzt werden können. Die Umrüstung auf entgeltfreien Betrieb wird von Wall "schnellstmöglich vorgenommen", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Senat und Wall am Freitag,

Zweijährige Erprobungsphase zuende

Mit Hilfe der Erkenntnisse aus der Probephase haben sich das Land Berlin und die Firma Wall auf ein weiterentwickeltes Betriebskonzept verständigt. Die Erprobungsphase war bis zum 30. Juni 2024 befristet vereinbart.

Für die restlichen 171 Berliner Toiletten – insgesamt betreibt Wall 278 vollautomatische Berliner Toiletten im Stadtgebiet - beträgt die Nutzungsgebühr weiterhin 50 Cent. Das Land Berlin und Wall wollen zukünftig, so heißt es in der Pressemitteilung, die bargeldlosen Bezahloptionen ausweiten. Bisher ist das bargeldlose Bezahlen mit Debit- und Kreditkarten sowie per NFC-Schnittstelle möglich. Eine Bezahlung mit Münzgeld ist bereits seit 2022 nicht mehr möglich.

Menschen mit Behinderungen haben grundsätzlich zu allen öffentlichen WCs kostenfreien Zutritt, insofern sie über einen speziellen Schlüssel verfügen. Der entsprechende "Euro-WC-Schlüssel" kann beim Club Behinderter und ihrer Freunde Darmstadt bestellt werden, er kostet einmalig 28 Euro und ist für sämtliche speziellen Toilettenanlagen in Deutschland und innerhalb der EU nutzbar.

39 Kommentare

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  1. 39.

    „In anderen Ländern wie in den USA sind kostenlose öffentliche Toiletten selbstverständlich“?

    In der Regel ist eine Toilettenbenutzung in den USA kostenlos. Mit Höflichkeit nach der Toilette fragen bei Restaurants und Hotels ist gewünscht. Höflichkeit bedeutet, erst mal was „Kleines zum Trinken, nach Bedarf einen Snack bestellen“, dann erst die Toilette aufsuchen. In Deutschland wird zu oft es anders gesehen, dass macht die meisten Wirte wütend, wenn Toilettengänger einfach durchrauschen. Öffentliche Toiletten sind schwer in USA zu finden, nicht überall wo es einen Burger gibt, gibt es eine öffentliche Toilette.

  2. 38.

    „Menschen mit Behinderungen haben grundsätzlich zu allen öffentlichen WCs kostenfreien Zutritt, "wenn sie über den Euro-Schlüssel verfügen. Er ist nutzbar für sämtliche speziellen Toilettenanlagen in Deutschland und innerhalb der EU nutzbar“. Zitat
    Es steht jedoch im Internet bei Schlüssel- Bestellung zu lesen: „Die Nutzung des Euro-WC-Schlüssels ermöglicht nicht automatisch eine kostenlose Nutzung der Toilette.“ Zitat Club Behinderter. Das bedeutet doch, es muss ein WC- Personal, eine Automat-Kasse vorhanden sein. Reisen innerhalb der EU im Rollstuhl, dabei wird man klüger. Es schaut vieles kostenpflichtig anders aus, als mancher Behinderter in Deutschland es annimmt.



  3. 37.

    „107 Öffentliche Berliner Toiletten-Anlagen sollen gratis nutzbar sein“?
    Leider ist das kostenlose Angebot bei WC/ Toiletten, für Schwerbehinderte nicht gut durchgedacht. Sie zahlen für den „Euro- WC- Schlüssel 28 Euro“, im Internet steht der Preis schon auf 32 Euro.
    Toll, Toiletten im Stadtgebiet gratis. Beim WC für Behinderte mit Rollstuhl in anderen Bereichen der Öffentlichkeit bleiben die alten Zustände? Wenn spezielle Toiletten für Behinderte, dann sollten sie mit der Zeit überall ohne Probleme für sie begehbar, befahrbar sein ohne lang Wege. Müssen Rollstuhlfahrer in großen Einkaufscenter mit 2-4 Etagen erst einen langen Weg hinter sich bringen, weil nur eine Toilette für sie geplant wurde? Da geht es vorher erstmal den Aufzug für sie zu finden, der meistens ganz hinten im Gebäude irgendwo ist. Oft sind es Lastenaufzüge mit Extraschlüssel wo man das Personal dazu benötig.



  4. 36.

    Irgendwie auch ein trauriges Bild der Gesellschaft das der Respekt an Dingen, die uns allen zu Verfügung stehen (sollten) immer mehr schwindet.
    Eine Mitte zwischen kostenlosen Zugang um natürlichen Bedürfnisse ihren lauf lassen zu können und eingeschränkten Zahlungsmodalitäten zu finden, is schwer. Wer es nicht bezahlen kann, hinterlässt seine Machenschaften sonst wo.

  5. 35.

    Stimme Ihnen voll zu! In grauer Vorzeit gab es Toiletten auf S-Bahnhöfen. Die stinkenden Bereiche gibt es überall, z.B. Hermannstraße (trotz WALL-WC, von Obdachlosen vermüllt), Schöneberg, Tempelhof usw.

  6. 34.

    Wenn man nicht bezahlen braucht und der Zugang frei ist, möchte ich eine solche Toilette nicht mehr benutzen.
    Dreck, Zerstörung, Obdachlose - nur drei Stichworte.
    Und, dass die Stadt den Kampf gegen Verwahrlosung und Verkommenheit aufgegeben hat, kann man an jeder Ecke der Dtadt sehen.

  7. 33.

    Wenn ich die Kommentare hier lese, frage ich mich, ob nach 2 Jahren noch jemand weiß, warum die bargeldlose Zahlung eingeführt wurde. Nein? Weil fast täglich mehrere Toiletten aufgebrochen worden sind um an das bißchen Kleingeld zu kommen. Der entstandene Sachschaden war jedesmal um ein Vielfaches höher und die Toilette natürlich auch außer Betrieb (letzteres nehme ich mal an).

  8. 30.

    Davon weiß ich nichts. Die Person, die ich zum Bahnhof begleitet hatte, musste einen Euro bezahlen. Es gab weder plakatierte Informationen noch die Nachfrage danach. 1€ oder erst gar keinen Zutritt.

  9. 29.

    Wenn ich eine Toilette benötige fahr ich ein Stück Regionalbahn, pinkeln zwischen Bahnhof Zoo und Ostkreuz kostet nichts.

    Es sei denn etwa bei der ODEG, daß alle vier Toiletten defekt sind.

  10. 28.

    107 neue Einraumwohnungen. Nobel geht Berlin zu Gunde.

  11. 27.

    Stimmt, sie sind billiger, aber Frauen pinkeln eben anders als Männer. Sie werden es nicht glauben, aber nicht jeder muss mal kurz, es kann mal passieren, dass man ganz nötig wegen Durchfall auf Toilette muss. Die Stadt möchte also allen Menschen ermöglichen, seine Notdurft verrichten zu können. In anderen Ländern wie in den USA sind kostenlose öffentliche Toiletten selbstverständlich. In Japan ist man sogar einen Schritt weitergegangen und durchsichtige Toiletten gebaut, die bei der Nutzung natürlich undurchsichtig gemacht werden können, um mehr Sicherheit zu bieten. Davon ist Berlin leider noch weit entfernt.

  12. 26.

    Was Sie hier alles von einem einzigen Foto aus schließen ohne jemals eine dieser Toiletten selbst gesehen zu haben ist ja schon ein ganzes Stück. Aber wenn Sie unbedingt meckern wollen, dann tun Sie das halt. Anscheinend sind Sie eine von den Menschen, die nichts besseres zu tun haben als Negativität im Internet zu verbreiten. (Die Tür ist selbstverständlich zu verschließen. So dumm kann doch kein Mensch sein, anzunehmen dass dies nicht der Fall ist.)

  13. 24.

    Muss in dieser Stadt eigentlich so viel ,umsonst' sein bzw. muss ich als Steuerzahler alles mitfinanzieren?
    Ich dachte Berlin ist kurz vor oder mitten in der Pleite?

    Es wird so enden wie z.B. im Görlitzer Park.
    Ist jetzt wieder nur die Frage, der Finanzierung und des Personals.
    Irgendwie alles Sch... - passt ja auch zum Thema.

    Aus rbb-Artikel "Millionenprojekt in Berlin - Reinigungstrupps sollen Vermüllung von Toiletten am Görlitzer Park verhindern" vom 13.07.24
    "... Für die Toiletten zwischen Görlitzer Park und Kottbusser Tor, die meist von der Firma Wall betrieben werden, wird eine "neue mobile Toilettenbetreuung" eingeführt, das sind Reinigungstrupps aus täglich vier Menschen im Zwei-Schicht-System. "Die Teams werden die Standorte regelmäßig aufsuchen, Verunreinigungen sofort beseitigt und eventuelle Fehlnutzer auffordern, die Toilette unverzüglich zu verlassen", hieß es in der Antwort des Senats. ..."

  14. 23.

    pinkelbecken sind billiger. ansonsten, politiker, sorry, werden immer blöder...oder je nach alter , kindischer...

  15. 22.

    Here goes another colony....
    Warum kostenlos. Sollen die Nutzer ihren obolus abgeben damit die instandgehalten werden können
    Wie das hinterher aussieht ist doch von vornherein klar

  16. 21.

    Auf Sicht wird man dann die heruntergekommenen und versifften WCs wieder abreißen,

  17. 20.

    Antwort auf "blubb" vom Freitag, 19.07.2024 | 15:36 Uhr
    "Dieses kostet am Berliner HBF einen ganzen Euro." Das ist GELOGEN! Man bekommt einen Gutschein dafür, also ist es kostenlos.

  18. 19.

    Da werden die Vermieter doch glatt 1. bei Neubauten bzw. Modernisierungen Einsparungen vornehmen (so wie Trennwände und 'offene Küche - toller Gestank überall') und 2. im Internet die besondere Lage anpreisen und 3. dies als gehobene Wohnlage mit einem '+* verkaufen dürfen in den Mietspiegelkriterien und 4. wird der Senat ob dieses Problems eine Expertenkommission aus den 7 Waise ähm Weisen aus dem Morgenland einerufen plus Gutachten (1,5 Mio). Darauf kannste einen - ne - Dujardin - ach'ne kein Alk - eine canabisieren

  19. 18.

    In DK gab es vor kurzen einen Ausfall an der Kasse....ich konnte bequem mit Bargeld bezahlen.

  20. 16.

    Nicht nur in Stockholm, ich habe im Frühjahr in DK eine Briefmarke gekauft, mit EC Karte natürlich. Solange wir immer noch Pfennigscheißer in Deutschland haben, wird es nichts.

  21. 15.

    Wie bei fast allem, was kostenlos angeboten wird, dauert es sicher nicht lange, bis es auch dementsprechend aussieht.
    Otto Normalpinkler wird dort dann nur im äußersten Notfall rein gehen. Aber die Finanzierung durch die Stadt ist natürlich gesichert. Das eingesparte Geld bei den Spritzenräumen für Drogensüchtige, wird jetzt einfach nur in kostenlose Toiletten investiert.

  22. 14.

    Dann fahren Sie mal nach Stockholm. Dort ist fast alles nur noch mit VISA zu nutzen oder zukaufen, selbst der Kaffee für unterwegs oder die öffentlichen Toiletten. Aber davon sind wir ja noch sehr weit entfernt und das ist auch gut so. In einer völlig digitalen Welt gibt´s keinen Plan B bei komplettem Systemausfall.

  23. 12.

    Nichts bezahlen und dann auch noch die Tür abschließen können?
    So geht das nun wirklich nicht! ;-)

  24. 11.

    Wer bezahlt denn das alles? Die Firma Wall wird nicht auf Geld verzichten. Die Toiletten müssen auch sauber gehalten werden. Ich dachte Berlin muss sparen.

  25. 10.

    Heute gab's einen Systemausfall in weiten Teilen der Welt.
    Bei bargeldlosem Pinkeln wird in so einem Fall vermutlich auch das Klo gesperrt bleiben.

  26. 9.

    Wenn ich müssen muss, hätte ich gerne auch eine abschließbare Tür.
    Hier siehts so aus, als ob alles offen ist.
    Das finde ich persönlich gar nicht gut.
    Ich möchte nicht durch Zufall beim müssen entdeckt werden, weil jemand auch dahin möchte und nachschaut, ob frei ist. Oder derjenige will nur das Pissuar und ich sitze auf dem Klo. Finde es schon merkwürdig.

  27. 7.

    Ich fänd es auch äußerst sinnvoll und nützlich, wenn es in einigen U- und S- Bahnhöfen kostenlose Toiletten gäbe.
    Ich begrüße es auch, dass nun mehr öffentliche Toiletten im Stadtgebiet kostenfrei werden.

  28. 6.

    Genau so ist es. Bevor die DB ins S-bahngeschäft Einstieg gab es auf jedem Bahnhof ein WC-häuschen. Die waren zwar zum Abgewöhnen aber wenn welcher Druck auch immer war, gab es eine Möglichkeit der Problemlösung. Neben bei, wer denkt an kardiovasculäre Erkrankungen und z. B. Senioren?

  29. 5.

    Als Lockvogelangebot. Trinken kost nix, das Ausscheiden hingegen Wucha. Dieses kostet am Berliner HBF einen ganzen Euro. Der Digitalwahn wird noch super, ich sehe schon digitale Toiletten. Bezahlt wird nach Ausscheidung. Kostennote wird durch Konsistenz, Gewicht und Menge in Milliliter berechnet. CO2 Steuer nicht vergessen, Flatulenzen sind schlecht für die Bilanz.
    In diesem Sinne, ein verdauungsfreundliches Wochenende :D

  30. 4.

    Vielleicht wäre es sogar möglich, eines fernen Tages -zumindest auf den Fernbahnhöfen- allgemein zugängliche Trinkwasserbrunnen zu installieren. Man darf ja mal träumen.....

  31. 3.

    Endlich wird etwas getan hinsichtlich Öffentlicher Toiletten in Berlin. Wie wäre es, wenn es in jedem S-Bhf. oder jedem 2. Bahnhof ein Öffentliches WC zur Verfügung stände? Dann gäbe es vielleicht keine stinkenden Ecken (wie z.B am Aufgang zur S-Bahn in Baumschulenweg) mehr. Wieso hat man bei der Planung der S-Bahnkreuze West- oder Ostkreuz nicht an öffentl. WCs gedacht? Verkaufseinrichtungen für Essen und Trinken gibt es jede Menge. ...

  32. 2.

    „Eine Bezahlung mit Münzgeld ist bereits seit 2022 nicht mehr möglich.„
    Eine Zahlung von 50 Cent per Debit- oder gar Kreditkarte? Also ich wundere mich jetzt nicht mehr warum die Häusle von außen angepinkelt werden…..
    Falls man nicht nach dem nächsten MS-Update dies eh muss ;)

  33. 1.

    Muß ich Wildpinkeln Ich werde mir fürs Klo keine Kreditkarte oder den anderen Mist anschaffen.Überall mußte Handy und Co mitnehmen kann echt nicht sein.

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