Wasserqualität in Berlin und Brandenburg - Algen und Bakterien: Badewarnung für mehrere Berliner Badestellen
An zwölf Badestellen in Berlin sind erhöhte Werte für Fäkalbakterien und sogenannte Blaualgen festgestellt worden. Es wird empfohlen, dort nicht zu baden. In ganz Brandenburg ist nur eine Badestelle davon betroffen.
Wegen Problemen mit E.-Coli-Bakterien warnt das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales unter anderem vor dem Baden am Strandbad Müggelsee. Demnach wurden bei den letzten Messungen erhöhte Werte für die sogenannten Fäkalbakterien festgestellt. Es werde deshalb aus Gründen des Gesundheitsschutzes empfohlen, dort nicht zu baden, hieß es am Freitag.
Außerdem führt das sonnige und warme Sommerwetter an zahlreichen Gewässern zu Problemen mit Algen, sowie mit Blaualgen, die eigentlich Bakterien sind. Davon sind unter anderem das Strandbad Wannsee sowie mehrere Badestellen der Dahme und der Unterhavel betroffen.
Insgesamt geht es um zwölf von insgesamt 39 Berliner Badestellen, die Liste aller Badestellen samt aktueller Wasserqualität finden Sie hier [berlin.de]. Die Warnung der Berliner Behörden bedeutet kein Badeverbot.
Blaualgen bei einer einzigen Badestelle in Brandenburg
Deutlich besser sieht es in Brandenburg aus: Von den insgesamt 282 ausgeweisenen Badestellen im Land warnt das Brandenburger Gesundheitsministerium nur in einem Fall vor dem Baden. Es handelt sich um die Badestelle am Hohenjesarscher See in Alt Zeschdorf (Märkisch-Oderland). Dort stellte das Gesundheitsamt des Landkreises Märkisch-Oderland im Juni ein starkes Aufkkommen von Blaualgen fest.
An keiner der vielen Badestellen in Brandenburg wurden zu viele E.-Coli- oder intestinale Enterokokken-Bakterien gefunden. Die Wasserqualität der Badestellen wird nach Angaben des Landes mindestens einmal im Monat geprüft. Eine Karte sowie eine Liste der geprüften Badestellen finden Sie hier [brandenburg.de].
Fäkalbakterien verursachen Durchfallerkrankungen
Escherichia coli sind Indikatorbakterien für fäkale Verunreinigungen und kommen im Darm von Menschen und Tieren vor. Wenn diese Bakterien in Badegewässer gelangen, können sie bei Verschlucken von stark verschmutztem Wasser gesundheitliche Probleme verursachen. Zu den häufigsten gehören Durchfallerkrankungen.
Weitere mögliche Erkrankungen sind Bauchfellentzündungen, Wundinfektionen und Blinddarmentzündungen. Ein momentan prominentes Beispiel sind die Probleme der Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris, die in der Seine bei Wettkämpfen schwimmen müssen [sportschau.de].
Blaualgen treten vor allem ab Mitte Juli auf
Blaualgen (Cyanobakterien) treten vor allem in den Sommermonaten bei hohen Wassertemperaturen in stehenden Gewässern auf. Insbesondere ab der zweiten Julihälfte können sie nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums zu einer massenhaften "Wasserblüte" beitragen. Eine bläulich-grünliche Trübung des Wassers und Schlierenbildung sind Anzeichen für das Vorhandensein der Bakterien. Sie produzieren giftige Stoffe, die bei Kontakt mit der Haut oder durch Verschlucken gesundheitliche Probleme verursachen können. Die Wirkung kann sich steigern, wenn an mehreren Tagen nacheinander algenhaltiges Wasser geschluckt wird.
Zu den möglichen Symptomen gehören unter anderem Haut- und Schleimhautreizungen sowie allergische Reaktionen, auch Durchfall und Bindehautentzündungen können durch Kontakt mit Blaualgen ausgelöst werden. Kinder und Kleinkinder sind hierbei besonders gefährdet, da sie eher Wasser verschlucken. Auch für Hunde und andere warmblütige Tiere können Blaualgen gefährlich sein. Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales warnt davor, in trüben Gewässern baden zu gehen und empfiehlt, Bereiche mit grünen und blaugrünen Schlieren zu meiden.
Sendung: radioeins vom rbb, 09.08.2024, 20 Uhr