Wasserqualität in Berlin und Brandenburg - Algen und Bakterien: Badewarnung für mehrere Berliner Badestellen

Sa 10.08.24 | 15:10 Uhr
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Symbolbild:Ein Mann liegt bei Temperaturen um 24 Grad Celsius am Strandbad Müggelsee auf einer Bank.(Quelle:picture alliance/dpa/W.Kumm)
Video: rbb|24 | 14.08.2024 | Material: rbb | Bild: picture alliance/dpa/W.Kumm

An zwölf Badestellen in Berlin sind erhöhte Werte für Fäkalbakterien und sogenannte Blaualgen festgestellt worden. Es wird empfohlen, dort nicht zu baden. In ganz Brandenburg ist nur eine Badestelle davon betroffen.

Wegen Problemen mit E.-Coli-Bakterien warnt das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales unter anderem vor dem Baden am Strandbad Müggelsee. Demnach wurden bei den letzten Messungen erhöhte Werte für die sogenannten Fäkalbakterien festgestellt. Es werde deshalb aus Gründen des Gesundheitsschutzes empfohlen, dort nicht zu baden, hieß es am Freitag.

Außerdem führt das sonnige und warme Sommerwetter an zahlreichen Gewässern zu Problemen mit Algen, sowie mit Blaualgen, die eigentlich Bakterien sind. Davon sind unter anderem das Strandbad Wannsee sowie mehrere Badestellen der Dahme und der Unterhavel betroffen.

Insgesamt geht es um zwölf von insgesamt 39 Berliner Badestellen, die Liste aller Badestellen samt aktueller Wasserqualität finden Sie hier [berlin.de]. Die Warnung der Berliner Behörden bedeutet kein Badeverbot.

Blaualgen bei einer einzigen Badestelle in Brandenburg

Deutlich besser sieht es in Brandenburg aus: Von den insgesamt 282 ausgeweisenen Badestellen im Land warnt das Brandenburger Gesundheitsministerium nur in einem Fall vor dem Baden. Es handelt sich um die Badestelle am Hohenjesarscher See in Alt Zeschdorf (Märkisch-Oderland). Dort stellte das Gesundheitsamt des Landkreises Märkisch-Oderland im Juni ein starkes Aufkkommen von Blaualgen fest.

An keiner der vielen Badestellen in Brandenburg wurden zu viele E.-Coli- oder intestinale Enterokokken-Bakterien gefunden. Die Wasserqualität der Badestellen wird nach Angaben des Landes mindestens einmal im Monat geprüft. Eine Karte sowie eine Liste der geprüften Badestellen finden Sie hier [brandenburg.de].

Fäkalbakterien verursachen Durchfallerkrankungen

Escherichia coli sind Indikatorbakterien für fäkale Verunreinigungen und kommen im Darm von Menschen und Tieren vor. Wenn diese Bakterien in Badegewässer gelangen, können sie bei Verschlucken von stark verschmutztem Wasser gesundheitliche Probleme verursachen. Zu den häufigsten gehören Durchfallerkrankungen.

Weitere mögliche Erkrankungen sind Bauchfellentzündungen, Wundinfektionen und Blinddarmentzündungen. Ein momentan prominentes Beispiel sind die Probleme der Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris, die in der Seine bei Wettkämpfen schwimmen müssen [sportschau.de].

Blaualgen treten vor allem ab Mitte Juli auf

Blaualgen (Cyanobakterien) treten vor allem in den Sommermonaten bei hohen Wassertemperaturen in stehenden Gewässern auf. Insbesondere ab der zweiten Julihälfte können sie nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums zu einer massenhaften "Wasserblüte" beitragen. Eine bläulich-grünliche Trübung des Wassers und Schlierenbildung sind Anzeichen für das Vorhandensein der Bakterien. Sie produzieren giftige Stoffe, die bei Kontakt mit der Haut oder durch Verschlucken gesundheitliche Probleme verursachen können. Die Wirkung kann sich steigern, wenn an mehreren Tagen nacheinander algenhaltiges Wasser geschluckt wird.

Zu den möglichen Symptomen gehören unter anderem Haut- und Schleimhautreizungen sowie allergische Reaktionen, auch Durchfall und Bindehautentzündungen können durch Kontakt mit Blaualgen ausgelöst werden. Kinder und Kleinkinder sind hierbei besonders gefährdet, da sie eher Wasser verschlucken. Auch für Hunde und andere warmblütige Tiere können Blaualgen gefährlich sein. Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales warnt davor, in trüben Gewässern baden zu gehen und empfiehlt, Bereiche mit grünen und blaugrünen Schlieren zu meiden.

Sendung: radioeins vom rbb, 09.08.2024, 20 Uhr

62 Kommentare

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  1. 62.

    Die Badewiese in Eichwalde liegt in Brandenburg, ggü der Badestelle Schmöckwitz, es ist das gleiche Gewässer. Kann ich mir nicht vorstellen das dort das Wasser nicht auch grün ist.

  2. 61.

    Urin ja; aber nicht der Rest. Höchstens als kleines Kind, wenn die Eltern den einfachsten Weg wählen.
    Und im Urin sind keine Kolibakterien. Und auch Lieschens Toiletten-Theorie ist unkorreliert zu Wasserschei…ern. Denn die Schmerzbefreiten interessiert sowas nicht, die wählen immer den einfachsten Weg.
    Es bleibt Landwirtschaft (Gülle ohne Ende), Fließgeschwindigkeit und Wassertemperatur.

  3. 60.

    ICH habe mich verrannt? Die 60 Tonnen Hundekot täglich sind Fakt!

    "Es ist den Kommentaren klar zu entnehmen, daß die Hauptursache beim Menschen liegt! "

    Allerdings, Hundebesitzer die die Hinterlassenschaften ihres Hundes einfach liegenlassen.

    60 Tonnen Hundekot täglich! SECHZIG!

  4. 59.

    "Es ist den Kommentaren klar zu entnehmen, daß die Hauptursache beim Menschen liegt!" Nur wenn Sie damit zBsp die Landwirtschaft meinen, ansonsten haben Sie die Kommentare nicht wirklich verstanden.

  5. 58.

    "... aber es ist mir auch öfter passiert" Das sollte aber nicht sein. Mir ist das noch nie passiert.

  6. 57.

    Lieschen M. will offensichtlich nicht mehr. Ist doch ok. Sie haben sich da in etwas reingeritten, aus dem Sie nur schwer wieder rauskommen. Es ist den Kommentaren klar zu entnehmen, daß die Hauptursache beim Menschen liegt! Noch deutlicher: es gibt Situationen, wo man das Wasser oder härteres, nicht mehr halten kann, beim Schwimmen. Und dann läßt man in der Not los. Gebe zu unappetitlich, aber es ist mir auch öfter passiert. Und das potenziert, sagen wir mal 1 Million Mal, dann kommen schon Tonnen an Kot+Urin zusammen. Deshalb sollte man auch kein Wasser schlucken!

  7. 55.

    *35
    Es wird in der Laustitz, Brandenburg und Sachsen viel Landwirtschaft betrieben. Und dann haben wir die Dahme und die Spree, die die Äcker durchfließen und natürlich jede Menge an Nitraten und Giften in die Flüsse spühlt. Das es in der letzten Zeit ziemlich viel geregnet hat, wird natürlich dementsprechend viel giftiges in die Flüsse geleitet. Von den Giftstoffen, die in der Lausitz aus den gefluteten Tagebauen in die Spree fließen, will ich gar nicht erst anfangen.

  8. 53.

    Nee, das ... muss nicht sein. Den Rest erledigt die Wassertemperatur und die Bakterien selbst, die sich unter günstigen Bedinungen expotentiell vermehren.

  9. 52.

    Also dass alle Badegäste beim baden einen hart ausklinken, halte ich persönlich für sehr unwahrscheinlich. Eigentlich war das immer eine Minderheit von „Schmerzbefreiten“.
    Natürlich gibts auch diese Experten und gerade auch mit ihren Sprösslingen, für die das der einfachste Weg ist, sich seiner Exkremente zu entledigen, aber reicht das wirklich für diese Konzentration an Kolibakterien?
    Das klingt ja fast so, als ob sich jeder Badegast im Wasser erstmal aussche…ßt?

  10. 51.

    Der Mensch zerstört alles - es gibt intelligentere Wesen.

  11. 50.

    Danke für den Link. Alles klar - nichts anderes als wie ich vermutete: Nährstoffe aus der brandenburger Landwirtschaft und Fäkalien an der Bammelecke. Im Strandbad gibt WCs, an der Bammelecke nicht - siehe Tabelle LAGeSo.

  12. 49.

    Also wilde Landsäugetiere gibts ja schon länger als uns und die waren nie das Problem. Hunde skalieren mit der Bevölkerungspopulation und natürlich ist vorstellbar, dass deren Hinterlassenschaften im städtischen Bereich ein dominanter Beitrag in der Regenkanalisation ist und damit in den Flüssen und Seen landet.
    Kolibakterien stammen ausschließlich aus Fäkalien, soweit ist das alles richtig.
    Bei hohen Wassertemperaturen, niedrigen Wasserständen, davon abhängigen Fließgeschwindigkeiten ließe sich einiges konstruieren mit „wenn dann“.
    Trotzdem tippe ich eher auf die Einträge durch die Landwirtschaft, weil die unabhängig von den Klimaparametern schon immer unsere Flüsse und Seen belasten.

  13. 48.

    Danke. Wir sind vor drei Wochen da lang und da war noch nix - weder blau, noch grün, nur Enten. ;.)

  14. 47.

    Ich zitiere mal unkommentiert:

    https://www.berlin.de/lageso/gesundheit/gesundheitsschutz/badegewaesser/badegewaesserprofile/artikel.339118.php

    In Berlin ist die Dahme ein rückgestautes Fließgewässer... Die Dahme nimmt zahlreiche Einleitungen aus der Regenkanalisation auf.....Auf Höhe der Bammelecke wird das in der Regel nährstoffreiche Dahme-Wasser mit Spreewasser aus dem Seddinsee verdünnt....In ihrer Nähe verläuft eine Schifffahrtsstraße ...Die Badestelle ist durch eine Austonnung vor Bootsverkehr geschützt

  15. 46.

    Gibt es da vielleicht Strömugseffekte bzw. bei der Bammelecke einen strömungsberuhigten Bereich der Dahme?

  16. 45.

    Selbstverständlich, aber haben Sie meine Antwort richtig gelsen? "... Bammelecke betroffen, Strandbad Grünau jedoch nicht, obwohl die nur 2 km auseinander liegen. ...?

  17. 44.

    "Das ist Unsinn. Kein Wissenschaftler,der sich mit diesen Bakterien beschäftigt, schreibt den Namen von aus, weil jeder weiß, was E.Coli ist." Das ist Unsinn und wenn Sie Wissenschaftler wäre und Fachveröffentlichungen schreiben würden, dann wüßten Sie das auch, daß der Name mindestens einmal am Anfang in der Introduction (und meist auch im Abstract) ausgeschrieben wird (Notfalls weist Sie der Fachgutachter darauf hin).

  18. 43.

    Machen Sie sich nichts draus. Vor der aktuellen Warnung vom 08.08 war die letzte offizielle Messung am 24.07. Ein viel zu langer Zeitraum im Hoch- und Spätsommer. Da kann man es gleich bleiben lassen.

  19. 42.

    Als ich vor ein paar Tagen dort spazieren und schwimmen war:

    Südöstlich der Badestelle Bammelecke bis Karolinenhof - deutlich sichtbare grüne Schlieren und Brühe.

    DLRG Badestelle Bammelecke: Leichte grüne Schlieren.

    Wilde Badestellen etwas westlich der Badestelle Bammelecke dem Rundweg folgend: augenscheinlich (nicht gemessen) deutlich bessere Wasserqualität obwohl nur wenige Meter entfernt. Da scheint die Lage nach dem Bogen der Bammelecke und Sonnenstand schon einen Einfluss zu haben, trotz vergleichbarer Zahl an Badegästen und Tieren.

  20. 41.

    Naja. Feldduengung und Badegäste... Schaut mal auf die Karte.
    Sind das nicht eigentlich Gegenden wo viele Boote den ganzen Tag
    Auf dem Wasser rumduempeln ????
    Da geht so mancher Eimer schnell mal über Bord......

    Ich meine waldseen ohne Bootsverkehr aber mit viel badenden
    Sind doch gar nicht aufgeführt. Oder ?

  21. 40.

    Weder Hunde noch Füchse gehen auf's WC ... Meine Antwort nicht richtig gelesen? Von Menschen war nicht die Rede

  22. 39.

    Das ist Unsinn. Kein Wissenschaftler,der sich mit diesen Bakterien beschäftigt, schreibt den Namen von aus, weil jeder weiß, was E.Coli ist.

  23. 38.

    Da könnten Sien rechte haben mit Einträgen aus Abwasser der Landwirtschaft aus den Landkreisen Dahme-Spreewald und Oder-Spree.
    Aber weshalb ist die Bammelecke betroffen, das Strandbad Grünau jedoch nicht, obwohl die nur 2 km auseinander liegen? Im Strandbad gibt WCs, an der Bammelecke nicht?

  24. 37.

    Also der Müggelsee ist zu groß als das Wasservögel- oder Entenkot die Ursache wären. Aber diese Seen sind ja durch ein Flussnetz, wie Spree, Dame, Havel etc. miteinander verbunden. Auch ihre Theorie zur Fließrichtung stimmt im Klimawandel nur noch bedingt (eines der zukünftigen Herausforderungen).
    Deswegen müssen Einträge aus Landwirtschaft (Gülle), Kläranlagen (Rückstände auch Teslaphosphate, gute Nahrung für Blaualge) oder Rieselfelder nicht direkt in den Müggelsee erfolgen. Es reicht ja, wenn die Rückstände durch die Seen fließen.
    Deswegen Stichwort Notte. Der Nottekanal war jedenfalls mal ein messbares Problem, was mir bekannt ist.

  25. 36.

    Ist mir auch schonmal passiert, wem nicht? Man schwimmt und plötzlich ist man in Not. Da hilft nur kurz die Hose lüften und weiter schwimmen. Ist halt Notdurft. Heißt: zur Not darf man das auch!

  26. 35.

    Wo wird denn in Berlin Landwirtschaft betrieben? Die Badestellen liegen alle in Waldgebieten! Gülle und Kunstdünger können also nicht die Ursache sein.

  27. 34.

    Reicht mir nicht als Erklärung. Es muss eine andere Ursache haben, da Bammelecke betroffen, Strandbad Grünau jedoch nicht, obwohl die nur 2 km auseinander liegen. Im Strandbad gibt WCs, an der Bammelecke nicht?

  28. 33.

    In den See pinkeln machen ja eh immer nur die anderen…. Aber wieviele Leute müssten denn z.B. in den Wannsee pinkeln damit es überhaupt messbar wäre von irgendwelchen Auswirkungen ganz zu schweigen ?

  29. 32.

    Kurze Erklärung mit dem Niederschlagswasser bei Ausflugsseen: es gibt so Spazierwege um die Seen herum, da werden auch gerne Hunde rumgeführt. Wildschweine sind da, Füchse. Da lässt man auch gerne mal was liegen, was in der Stadt im Tütchen landen würde. DAS spült bei Starkregen gerne in Seen und Bäche. Also ganz natürlich, ohne Abwasser-Überlauf. Hat mir mal so'n Wassertester erklärt am der
    Krummen Lanke, sowas misst man gerne nach Starkregenfällen im Sommer...

    Nicht gerade ästhetisch, aber die Seine ist schmutziger ;-)

    Überlaufende Kanalisation kommt an den bekannten stellen dazu... *o*

  30. 31.

    *28
    Sie haben die Landwirtschaft nicht auf dem Schirm. Gülle auf den Feldern, große Mengen an Kunstdünger; der Regen schwemmt das alles in die Flüsse...

  31. 30.

    Sie ist dabei Rückhaltebecken für Abwasser bei starken Regenfällen zu bauen.

  32. 29.

    Sie sind in der Gerhart-Hauptmann-Stadt da dichter dran an Berlin, als ich. Muß ich passen, keine Ahnung. Ich hatte eigentlich auf Berliner gehofft als Informationsquelle.

  33. 28.

    Ziemlicher Quatsch, gelle? Wenn das an Hundeexkrementen im Niederschlagswasser liegen würde, dürften Bammelecke, Große Krampe, Müggelsee und Schmöckwitznicht betroffebn sein. Dahme und Spree fließen schließlich nicht rückwärts.

  34. 27.

    Wie sieht’s denn eigentlich mit dem Nottekanal aus? Früher war der für den hohen Nitrat- und Phosphateintrag in den Müggelsee verantwortlich. Denn die Notte diente zur Entwässerung landwirtschaftlicher Flächen und der Rieselfelder.

  35. 26.

    In Brandenburg ist es so einfach, weil die meisten Seen, an denen gebadet wird, erst gar nicht als Badestellen ausgewiesen werden. Sehr bequem. In Cottbus sind Blaualgen in jedem Jahr ein Problem. Auch in diesem Jahr.

  36. 25.

    Wie sieht’s denn eigentlich mit dem Nottekanal aus? Früher war der für den hohen Nitrat- und Phosphateintrag in den Müggelsee verantwortlich. Denn die Notte diente zur Entwässerung landwirtschaftlicher Flächen und Entwässerung der Rieselfelder.

  37. 24.

    Ja, schon mal davon gehört. Werden denn die Gewässer auf Nähstoffeintrag dann überwacht in Berlin, so daß sich sowas schon vorhersagbar abzeichnen könnte? Was tut Berlin dafür, diese überflüssigen Nähstoffe aus den Gewässern wieder loszuwerden?

  38. 23.

    "...die Straßen in Berlin dürften auch nicht so mit Fäkalien verschmutzt sein, daß ein starker Regen die in Gewässer spühlt."

    Wenn sie sich bei 60 Tonnen (!!!) Hundekot täglich da mal nicht irren. Und das mit der Mischkanalisation wurde ja bereits erklärt.

    Dank an @Felix.

  39. 21.

    Die Kanalisation in den Berliner Innenbezirken ist eine Mischkanalisation, sprich Niederschlag und Haushaltsabwässer werden nicht getrennt geführt. Bei starken Regenfällen wird die Kanalisation bzw. die Klärwerke überlastet und ungeklärtes Abwasser in die Flüsse geleitet. Die Bakterien kommen also tatsächlich nicht aus dem Regen, aber der Auslöser für die Verschmutzung ist er trotzdem.

  40. 20.

    "Diese Bakterien gelangen hauptsächlich durch (starke) Regenfälle in Gewässer." Colibakterien sind Fäkalbakterien, die fallen nicht mit dem Regen vom Himmel und die Straßen in Berlin dürften auch nicht so mit Fäkalien verschmutzt sein, daß ein starker Regen die in Gewässer spühlt.

  41. 18.

    Im Müggelsee gehe ich schon lange nicht mehr baden.
    Der war schon vor 20 Jahren ganz trübe.
    Und wurde auch immer gern als WC benutzt.
    Da lagen schon damals Menschen in der Sonne, die dann mal kurz ins Wasser gingen, sich hinhockten und dann unter Wasser ihre Badesachen zur Seite zogen und dann nach wenigen Sekunden wieder rausgingen.
    Noch Fragen?
    Allerdings dürfte die Verunreinigung nicht von diesen Wassertoilettengängen kommen.
    Ich denke, die Wasserqualität ist in einer Stadt prinzipiell durch Auswaschen durch Witterung sehr schlecht.

  42. 17.

    "Dass die Badegäste aber anscheinend reihenweise ihre Fäkalien (besagte Coli-Bakterien) ins Gewässer gleiten lassen, scheint niemanden zu interessieren..."

    Diese Bakterien gelangen hauptsächlich durch (starke) Regenfälle in Gewässer.

  43. 16.

    Da bekommt die Worte: "Mir Wurst!" eine völlig andere Bedeutung.

  44. 15.

    Aufklärung finde ich gut, aber bitte nicht „rechthaberisch“ oder belehrend, auch wenns mit der Wurst knapp gewesen war.
    Solche Unterhaltungen bringen immer was !

  45. 14.

    Das ist höchst ärgerlich! Sie sollten diese ,,Badegäste'' ansprechen und aufklären oder anzeigen!

  46. 13.

    Ja klar, das GEOMAR ist ja mit der ozeanischen Forschung betraut. Aber man weiß auch, dass bei viel Sonnenschein und hohen Wassertemperaturen der pH-Wert in den Gewässern steigt, was ebenfalls die Entwicklung der Blaualgen fördert. Wenn dann im Gewässer zusätzlich viel Phosphor und Stickstoff ist, vermehren sich die Cyanobakterien rasant und bilden dann in den oberen 30 Zentimetern der Wasserschicht den namensgebenden blauen Algenteppich.
    Während N2 noch überwiegend aus der Luft eingetragen wird, sind Phosphate eindeutig menschliche Einträge aus Landwirtschaft und Abwässern, wo sich auch der Kreis zu den Kolibakterien schließt.

  47. 12.

    Hab ich schon oft ,,beobachtet'': leute lassen ihre Pippie einfach laufen, sieht manan der Färbung des Wassers und gelegentlich kommt ne Wurst angeschwommen,. Pech wenn man den Mund nicht rechtzeitig schließt! Im Müügel, und im Wannsee!

  48. 11.

    "Dass die Badegäste aber anscheinend reihenweise ihre Fäkalien (besagte Coli-Bakterien) ins Gewässer gleiten lassen, scheint niemanden zu interessieren..." Das hat doch schon mehrere interessiert, wenn Sie die kommentare lesen. Außerdem ist es verklausuliert in den notwendigen Nährstoffen für Blaualgen- (und auch Grünalgen-)blüten enthalten. Was wäre denn ihr Vorschlag, was man tun könnte, wenn man nicht gerade die Zahl der Badegäste beschränken will?

  49. 10.

    Schön, dass hier so viele Blaualgen-Spezialisten unterwegs sind!
    Dass die Badegäste aber anscheinend reihenweise ihre Fäkalien (besagte Coli-Bakterien) ins Gewässer gleiten lassen, scheint niemanden zu interessieren...

  50. 9.

    "Das GEOMAR sieht beispielsweise den CO2-Eintrag und die damit einhergehende Versauerung, als einen starken Indikator für den Profiteur Blaualge. " Das ist eher etwas für die Randmeere. NmM spielt das bei den kleinen und flachen Binnenseen hier keine Rolle, da ist es primär der Nährstoffeintrag.

  51. 8.

    Es gibt aber eine Korrelation zwischen Ausprägungen des Klimas und der Auftrittshäufung der Blaualge (Cyanobakterien). Das GEOMAR sieht beispielsweise den CO2-Eintrag und die damit einhergehende Versauerung, als einen starken Indikator für den Profiteur Blaualge.
    Es gibt auch andere Indizien für klimabedingte Änderungen des Habitats. die ein Wachstum begünstigen.
    Richtig ist, dass die mögliche Kausalität noch Gegenstand der aktuellen Forschung ist.

  52. 7.

    Klingt bei E.-Coli (abgekürzt) immer unappetitlich und ja, eklig. Im Hochsommer, bei vielen Menschen im Wasser, starkem Badebetrieb, jedoch nichts Ungewöhnliches. Jemand beschrieb ganz toll diese Blaualgen-Verseuchung und auch diese Coli-Bakterien. Danke dafür.

  53. 6.

    Das liegt am Müggelsee, der ist extrem flach und überlaufen. Manch einer schaffts nicht mehr zum Dixi!

  54. 5.

    Das wäre wohl möglich, müßte mal jemand vor Ort typisieren. Vorallem sind aber die Grünalgenblüten ein Indikator für hohe Nährstoffgehalte in der warmen und sonnenreichen Jahreszeit und genau dieser Nährstoffreichtum gefällt auch Cyanobakterien. In der kälteren Jahreszeit fällt dann halt der Nährstoffindikator Grünalge weg und die Cyanobakterienblüten kommen scheinbar aus dem Nichts. Meine Kurzinterpretation, wie man den Artikel anwenden könnte in der Praxis.

  55. 4.

    Danke für den Link! Sehr spannende Quelle und sehr gut beschrieben.
    Allerdings könnte der Anteil der Blaualgen in den Berliner Gewässern doch von der Temperatur abhängen wenn ich die Quelle richtig verstehe. Es gibt ja drei Arten und es wäre dann Art Nr. 3:
    „ Erstens: Oberflächenblüten, die bei kalten Wassertemperaturen initiiert werden und andauern.
    Zweitens: Cyanobakterienblüten, die in der sogenannten Sprungschicht entstehen, wo zwei Wasserschichten mit starkem Temperaturgefälle übereinanderliegen und die durch physikalische Prozesse an die Oberfläche gebracht werden.
    Und drittens: Algenblüten, die bei wärmeren Temperaturen beginnen und bei kalten Temperaturen anhalten.“

  56. 3.

    "mit E.-Coli-Bakterien" Es wäre schön, wenn wenigsten einmal im Artikel der Name auch voll ausgeschrieben dasteht: Escherichia coli - benannt nach Theodor Escherich (https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Escherich).

  57. 2.

    Hier nochmal der Link zu den Cyanobakterien = Blaualgen vom IGB, falls sich der rbb das inzwischen anders überlegt haben sollte:
    https://www.igb-berlin.de/news/blaualgenblueten-moegen-es-auch-kalt-und-nicht-nur-warm
    Es sind die Nähstoffe, nicht die Temperatur oder der Sonnenschein. Es sind halt keine Algen, die alte Zuordnung täuscht da, sondern Bakterien.

  58. 1.

    "Außerdem führt das sonnige und warme Sommerwetter an zahlreichen Gewässern zu Problemen mit Algen - vor allem mit Blaualgen." Gleicher Fehler beim rbb immer wieder. Blaualgen (Cyanobakterien) sind nicht mit Algen gleichzusetzen, vorallem nicht in den Wachstumsvoraussetzungen. Wesentlich für Blaualgen ist das Nährstoffangebot, die Wassertemperatur spielt eine untergeordnete Rolle. Den Link dazu spare ich mir diesmal, da er sowieso nicht vom rbb als Kommentar zugelassen wird.

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