Kapstadt - Keine Mordanklage wegen in Südafrika vermisstem Döberner

Mo 12.08.24 | 13:40 Uhr
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Der Vorort Hout Bay am Karbonkelberg in Kapstadt, Südafrika, aufgenommen am 13.09.2022. (Quelle: Picture Alliance/Michael Turner)
Bild: Picture Alliance/Michael Turner

Seit eineinhalb Jahren wird Nick F. aus Döbern in Südafrika vermisst. Schnell waren Verdächtige ausgemacht, die etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben sollen. Nun hat die Hauptverhandlung begonnen - nicht wegen Mordes, sondern wegen Raubes.

Im Fall des in Südafrika verschwundenen Döberners (Spree-Neiße) Nick F. hat am Montag die Hauptverhandlung gegen vier Verdächtige begonnen. Wie ARD-Korrespondent Stefan Überbach berichtet, ist das Vorverfahren gegen die Männer beendet. Dabei waren nicht genug Anhaltspunkte festgestellt worden, um die Verdächtigen wegen Mordes anzuklagen. Sie müssen sich vor dem Amtsgericht von Wynberg, einem Vorort Kapstadts, stattdessen wegen schweren Raubes verantworten.

Kurz nach Beginn der Verhandlung am Montag hatte der Verteidiger der vier Männer um mehr Beratungszeit gebeten. Der Prozess soll demnach am Dienstag fortgesetzt werden. Schon am Freitag könnte es nach ARD-Informationen ein Urteil geben.

Seit eineinhalb Jahren vermisst, keine Spur von Nick F.

Nick F. war in Südafrika im Urlaub und wird seit mittlerweile 18 Monaten vermisst. Am 15. Februar 2023 hatte er seine Unterkunft verlassen, dabei aber persönliche und auch Wertgegenstände in der Unterkunft gelassen.

Kurz nach dem Verschwinden des Döberners waren fünf Tatverdächtige ermittelt und in Untersuchungshaft gebracht worden. Die Anklage gegen einen der Verdächtigen war zwischenzeitlich wegen Mangels an Beweisen fallengelassen worden. Die restlichen vier Angeklagten befinden sich seit rund einem Jahr in Untersuchungshaft. Sie hatten zugegeben, Nick F. ausgeraubt zu haben, wollen aber nichts mit seinem Verschwinden zu tun haben. Bei ihnen waren Gegenstände gefunden worden, die dem Döberner zuzuordnen waren.

Die nationale Strafverfolgungsbehörde NPA hatte versucht, weitere Beweise gegen die Angeklagten zu sammeln und diese auch wegen Mordes anzuklagen. Allerdings fehlt trotz zahlreicher Suchaktionen auch von Freiwilligen bislang jede Spur von Nick F. Eine Leiche ist nie gefunden worden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.08.24, 15:12 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Eine Tragödie ohne Ende. Der Familie in Döbern kann man nur ganz viel Kraft wünschen.
    Was mich aber gestern an der Brandenburg aktuell Sendung störte: Wieso wird das Bild von Nick Frischke und auch sein voller Name in der Sendung nicht gezeigt ? Jeder (glaube ich) in der Lausitz kennt inzwischen den jungen Mann und da er aktuell als vermißt gilt, sollte keine Gelegenheit ausgelassen werden, sein Foto zu zeigen, immer in der Hoffnung, vieleicht weiß jemand etwas. Immerhin kenne ich einige Lausitzer, die Urlaub am Tafelberg machten bzw. machen.
    Von daher bitte mal prüfen, wem geholfen wird, wenn NIck "verpixelt" wird. Die Familie ist sicher für jede Publikation dankbar. Denn es ist die Ungewissheit, welche zernagt. Über die Justiz in SA spare ich mir lieber meine Worte. :-((

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