Zu wenig Wasser - Rheinsberger Rhin für Kajak- und Kanufahrer gesperrt

Mo 09.09.24 | 13:02 Uhr
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Symbolbild:Eine Paddlerin in einem Gewässer bei Rheinsberg.(Quelle:imago images/J.Krauthöfer)
Audio: Antenne Brandenburg vom rbb | 09.09.2024 | Britta Streiter | Bild: imago images/J.Krauthöfer

Kanu- und Kajakfahrer dürfen seit Montag den Rheinsberger Rhin nicht mehr befahren. Das teilte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin auf seiner Webseite mit. Grund ist demnach der zu geringe Wasserstand dieses besonders geschützten Abschnitts des Flüsschens Rhin südlich von Rheinsberg.

"Der Mindestpegel ist unterschritten", sagte der Leiter des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land, Mario Schrumpf, dem rbb auf Nachfrage.

Betroffen ist die Strecke zwischen der Rheinsberger Obermühle und dem Parkplatz Zippelsförde an der Forellenzucht.

20 Privat- und 150 Leih-Boote pro Tag

Der Rhin ist in diesem nun komplett gesperrten Abschnitt ohnehin nur eingeschränkt für einige Monate im Sommer durch Paddelboote befahrbar: Um die Flora und Fauna zu schützen, darf der Fluss seit 2022 nur noch mit einem Befahrungsschein genutzt werden. Die Befahrung ist pro Tag auf 20 Privat- und 150 Leih-Boote beschränkt.

Im Sommer gehört zu dieser beschränkten Erlaubnis ein Mindestwasserstand. Dieser wurde nun unterschritten. Bei Niedrigwasser bestehe die Gefahr, dass Tiere und Pflanzen im Gewässer durch die Paddler möglicherweise gestört oder geschädigt werden, hieß es.

"Vor dem Hintergrund einer hohen Verdunstung und ausbleibender Niederschläge in ausreichender Menge" sei der Abfluss aus der Rheinsberger Seenkette in den Rheinsberger Rhin reduziert worden, konkretisierte der Landkreis. Daher sei der Wasserpegel unter die zulässige Marke von 65 Zentimetern gefallen.

Der Tourismusverband Ruppiner Seenland schlägt als Alternativrouten für Wasserwanderer unter anderem den Lindower Rhin oder den Kagarbach vor. Die Wassersportsaison läuft noch bis Ende Oktober. Sollte sich die Wassersituation verbessern, könnte die Sperrung des Rheinsberger Rhins aufgehoben werden, hieß es.

Auch im vergangenen Jahr musste der Rheinsberger Rhin für Paddler gesperrt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg vom rbb, 09.09.2024, 13:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    >"Keine Sorge, nächste Woche ist wieder genug Wasser vorhanden."
    Bissl wird es noch dauern. Wenns die nächsten Tage in der Region Rheinsberg wirklich dolle regnet, merkt mans erst so in 2 bis 3 Wochen. Das was jetzt dort an Regen runterkommt, verdampft und versickert an Land. Da landet noch nix in den Seen, dass mehr Wasser übers Wehr an der Obermühle in den Rhin rüberschwappt.

  2. 7.

    Nun gut, da hat die Region hart an MV wohl mehr abgekriegt?

    Hier "dichte bei" Berlin hielt es sich meiner Meinung sehr in Grenzen - leider.

  3. 5.

    Nun, das sind örtl. Kenntnisse, die ich einem Verantwortlichen als Leiter eines Naturparkes oder auch der unteren Wasserbehörde zutraue. Da sitzt gewiss nicht jedes Evchen. Ordnung u Sicherheit s. ebenf v Bedeutung. Nach den Angaben des Artikels reicht die Wassersäule über Grund des Gewässers nicht mehr aus, um eben die Öfftl. Ordn u. Sicherheit, Unfallvermeidung, Zuschadenkommen einer Person, hier viellt jüng. Kinder, vorzubeugen. Dass das alles einer gewisse Prüfung unterlag, zeigt ja, dass die Anzahl der Boote begrenzt wurde, wobei ich 150 Boote- hier summa zulässig - schon recht beachtl. finde. Wenn die Behörden verantwortungsvoll handeln u eine gewisse Menge von Regen 'Millimeter pro m²" als niedergegangen festgestellt werden, so liegt es in der Entscheidung vor Ort, die zeitweilige Begrenzung aufzuheben. So viel Vertrauen sollten Sie schon haben! Bei den Wasser'fritzen' sitzen keine §-Seiten-Umblätterer in den Büros.

  4. 4.

    Ja natürlich doch...
    Aber den kleinen Rhin jetzt jetzt als Teil oder Opfer des weltweiten Klimagezumpels zu sehen, ist jetzt ein wenig zu hoch.
    Der Wasserstand des unteren Rhin wird dort vom Wasserstand der Rheinsberger Seen bestimmt. Sicher unterliegen die auch dem Klima mit mehr Verdunstung bei mehr heißeren Tagen und in diesem Jahr auch ausreichend Niederschlägen in der Region. Dass mal mehr mal weniger Wasser dann zum Rhin runterschwappt, war schon immer. Übers ganze Jahr gesehen, schaukelt sich das aber im Durchschnitt auf normal hin.

  5. 3.

    Ohne die konkrete Situation vor Ort zu kennen, so kann man doch feststellen, dass Ihre "Früher war's Erzählung"nicht ganz aufgeht, Natürl wurden die früheren Katastrophen-Fälle wie Fluss-/Fließaustrocknung oder das komplette Gegenteil schriftlich festgehalten. Nur leben wir heute, nicht unter den Zuständen des Mittelalters oder um 1845 o. 1921.... etc. In der Neuzeit haben wir auch im Ländlichen Raum etl. Wasserwerke, die Rohwasser aufbereiten. Zu Trinkwasser geworden u - nun ja, verbraucht, verschwindet es per Abfluss für eine ja-geraume Zeit von Bildfläche, um mal sehreinf. zu bleiben. Verbr u Verdunstung sind tägl! Heute leben wesentl. mehr Menschen, die Wasser verbrauchen, wir haben Wirtschaftszweige, die eben auch als Wassernutzer, zuerst Verbraucher,auftreten. Bitte mitdenken, heute ist, wie Sie schon richtig darlegten die Verdunstungsgröße sehr erhöht, wenn tage-/wochenlang Temperaturen das ermöglichen. Also, unser heutiges Leben ist eine Belastungrechnung! Mal einfach gesagt...

  6. 2.

    >"So siehts aus wenn die Klimaerwärmung bis in die kleinsten Lebensbereiche dringt!"
    Ruhig Blut Weltenbummler! Dass der Rhin im Unterlauf mal mehr mal weniger Wasser führt, ist normal seit Jahrhunderten.
    Der Wasserstand im Rhin ist stark abhängig vom Wasserstand der Rheinsberger Seenketten Grienericksee, Rheinsberger See bis Schleuse Wolfsbruch. Die Klimaerwärmung sorgt dafür, dass die Seen das Wasser schneller verdunsten. Dramatisch ausgetrocknet war er bisher nicht. Aber nun ist erstmal Regen auch in der Region Rheinsberg in Sicht. Da kommt wieder was nach.

  7. 1.

    So siehts aus wenn die Klimaerwärmung bis in die kleinsten Lebensbereiche dringt! Und das ist erst der Anfang, da kommt nochwas Gewaltig auf uns zu!!

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