Zu wenig Wasser -
Kanu- und Kajakfahrer dürfen seit Montag den Rheinsberger Rhin nicht mehr befahren. Das teilte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin auf seiner Webseite mit. Grund ist demnach der zu geringe Wasserstand dieses besonders geschützten Abschnitts des Flüsschens Rhin südlich von Rheinsberg.
"Der Mindestpegel ist unterschritten", sagte der Leiter des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land, Mario Schrumpf, dem rbb auf Nachfrage.
Betroffen ist die Strecke zwischen der Rheinsberger Obermühle und dem Parkplatz Zippelsförde an der Forellenzucht.
20 Privat- und 150 Leih-Boote pro Tag
Der Rhin ist in diesem nun komplett gesperrten Abschnitt ohnehin nur eingeschränkt für einige Monate im Sommer durch Paddelboote befahrbar: Um die Flora und Fauna zu schützen, darf der Fluss seit 2022 nur noch mit einem Befahrungsschein genutzt werden. Die Befahrung ist pro Tag auf 20 Privat- und 150 Leih-Boote beschränkt.
Im Sommer gehört zu dieser beschränkten Erlaubnis ein Mindestwasserstand. Dieser wurde nun unterschritten. Bei Niedrigwasser bestehe die Gefahr, dass Tiere und Pflanzen im Gewässer durch die Paddler möglicherweise gestört oder geschädigt werden, hieß es.
"Vor dem Hintergrund einer hohen Verdunstung und ausbleibender Niederschläge in ausreichender Menge" sei der Abfluss aus der Rheinsberger Seenkette in den Rheinsberger Rhin reduziert worden, konkretisierte der Landkreis. Daher sei der Wasserpegel unter die zulässige Marke von 65 Zentimetern gefallen.
Der Tourismusverband Ruppiner Seenland schlägt als Alternativrouten für Wasserwanderer unter anderem den Lindower Rhin oder den Kagarbach vor. Die Wassersportsaison läuft noch bis Ende Oktober. Sollte sich die Wassersituation verbessern, könnte die Sperrung des Rheinsberger Rhins aufgehoben werden, hieß es.
Auch im vergangenen Jahr musste der Rheinsberger Rhin für Paddler gesperrt werden.
Sendung: Antenne Brandenburg vom rbb, 09.09.2024, 13:30 Uhr