Bundeswehr - Kabinett beschließt neuen Wehrdienst

Mi 06.11.24 | 14:23 Uhr
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Symbolbild: Soldaten der Bundeswehr stehen in Formation am 01.10.2024. Quelle: picture alliance / CHROMORANGE/Michael Bihlmayer)
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Audio: rbb24 Inforadio | 06.11.2024 | Aßmann, Tim | Bild: picture alliance / CHROMORANGE/Michael Bihlmayer

Seit über einem Jahrzehnt gibt es für junge Männer in Deutschland keine Wehrpflicht mehr. Der neue Gesetzesentwurf zum Wehrdienst wird daran nichts ändern – aber eine Auskunftspflicht einführen.

Grünes Licht für neuen Wehrdienst: Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den entsprechenden Gesetzesentwurf beschlossen. Laut der Vorlage von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) soll der Wehrdienst zwar weiter freiwillig bleiben, Auskunft über Bereitschaft und Fähigkeit zum Militärdienst soll aber verpflichtend sein.

Diese Auskunft soll zum Erreichen des wehrfähigen Alters – in der Regel zum 18. Geburtstag – gegeben werden. Geplant ist ein Online-Fragebogen, der laut Gesetzesentwurf innerhalb von etwa 15 Minuten ausgefüllt werden kann. Auch Frauen bekommen den Fragebogen zugeschickt, für sie soll das Ausfüllen allerdings freiwillig sein.

Von den Männern, die sich bereit erklären, solle ein Teil verpflichtend zur Musterung eingeladen werden. So sollen zunächst rund 5.000 junge Männer eingezogen werden – zusätzlich zu den aktuell rund 10.000 frewilligen Wehrdienstleistenden. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung soll erhalten bleiben.

Deutschland hatte die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 ausgesetzt. Seitdem ist der Wehrdienst freiwillig. Hintergrund der Gesetzesänderung ist, dass die Bundeswehr aufgrund einer veränderten Bedrohungslage seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, vergrößert werden soll. Die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen soll um etwa 20.000 auf künftig über 200.000 erhöht werden.

Im vergangenen Jahr hat die Bundeswehr in Berlin und Brandenburg weniger Soldaten und Soldatinnen eingestellt als noch 2022. In Berlin traten im Jahr 507 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst an – 2022 wurden 536 Rekrutinnen und Rekruten eingestellt. In Brandenburg wurden im vergangenen Jahr 669 Rekrutierungen gezählt, im Jahr zuvor waren es 674.

 

Sendung: Inforadio, 06.11.2024, 14:02 Uhr

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11 Kommentare

  1. 11.

    Genau dieses Kinder gehören (z.B. bei uns in der Firma)zu den besten Ingenieuren. Und in der 3-4 Tagewoche und mit mitgebrachtem Hund und Headsetmusik leisten sie deutlich mehr, als die früheren 40 Stunden Leute.

  2. 10.

    Völliger Blödsinn. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nichts unmovierteres gibt, als ein Soldat oder Reservist im Wehrdienst. So ziemlich niemand, hat sich damals wirklich darauf vorbereitet, für sein Land in den Krieg zu ziehen. Jeder hat nur Tage gezählt und so mancher hätte sich im E-Fall erstmal die Kriegstreiber hinter einem vorgenommen.
    Das was man dabei mitbekommt, kann man wenn nötig auch in einem Chrashkurs in 2 Wochen lernen. Der Rest ist lange Weile. Wer das möchte, kann sich freiwillig melden.

    Vielleicht wäre ja ein soziales Jahr sinnvoll. Aber am Ende wird das doch nur ausgenutzt, um Kosten zu sparen.

  3. 8.

    Genauso, wer das eine will, muss das andere mögen
    Eine Verpflichtung würde der heutigen Jugend nicht schaden, einfach mal sich von Helikopter Eltern lösen müssen. Würde einen ganz anderen Blickwinkel auf Verantwortung und Arbeit eröffnen.

  4. 7.

    Für Frauen wird keine Wehrpflicht bestehen weil die Frauen:

    - die nächste Generation von kleinen Soldaten gebären müssen
    - die nächste Generation von kleinen Soldaten großziehen müssen
    - die zertrümmerten Städte und Länder, die durch von größtenteils Männern angezettelten Kriege entstehen, wieder
    aufbauen müssen.

    Noch Fragen?

  5. 5.

    Darum schnell das Selbstbestimmungsgesetz, männliche Wehrpflichtige werden über Nacht zu „gefühlt“ Frau inkl Name. Klappt ja jährlich ohne Probleme. Da passt dann Wehrpflicht für ALLE - egal welche Veranlagung

  6. 4.

    wird Kanonenfutter brauchen...;-) "Gibts kein Krieg, gibts kein Geld" Quelle > JFK - Tatort Dallas

  7. 3.

    Als „Boomer“ mussten wir mindestens 18 Monate Wehrpflicht ableisten mit 18 Tage Urlaub, 120 Mark/Mon und weit weg von zu Hause. Da war man locker mal 16 Wochen in der Kaserne. Allerdings war das nicht so locker wie bei der Bundeswehr heute (haben Familie dort). Ich glaube die echte Wehrpflicht kommt noch und es schadet unserer übersättigten Jugend nicht wenn man mal die Komfortzone verlassen muss, da sind schon 4-Tage-Woche purer Stress

  8. 2.

    Warum soll die Auskunft über Bereitschaft und Fähigkeit zum Militärdienst für Männer verpflichtend, für Frauen aber freiwillig sein? Wo bleibt da die Gleichberechtigung?

  9. 1.

    Nur der erste Schritt zur allgemeinen Wehrpflicht. Die Freiwilligkeit ist nur vorübergehend.

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