Wahl in den USA - Diese Auswirkungen könnte die Trump-Wahl auf die Region haben

Do 07.11.24 | 11:03 Uhr
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Donald Trump (Quelle: dpa/Alex Brandon)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.11.2024 | Nath, Doerthe; im Gespräch Thomas Greven | Bild: dpa/Alex Brandon

Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen in den USA gewonnen. Er setzte sich gegen die Kandidatin der Demokraten Kamala Harris durch. Die Auswirkungen seiner Präsidentschaft könnten auch in Berlin und Brandenburg spürbar sein.

Die US-Wahl ist entschieden. Donald Trump hat mittlerweile mehr als die nötigen 270 Wahlmännerstimmen gesammelt und steht damit als Sieger der Präsidentschaftswahlen in den USA fest. Im Januar soll er dann für eine zweite Amtszeit in das Weiße Haus in Washington D.C. einziehen. Ein Grund sich anzuschauen, was eine weitere Trump-Präsidentschaft für die Region Berlin und Brandenburg konkret bedeuten könnte. Dabei fallen drei Bereiche besonders ins Gewicht.

Sorge vor Einschränkungen im Handel:

Die Auswirkungen einer Trump-Präsidentschaft könnte große Auswirkungen auf die europäische und die deutsche Wirtschaft haben, sagte rbb-Wirtschaftsredakteur Victor Gojdka am Mittwochmorgen im rbb24 Inforadio. "Deutschland und Europa könnten unter einem Präsidenten Trump wirtschaftlich deutlich unter die Räder kommen." Gerade die Exporteure der Region könnte die Wirtschaftspolitik Trumps treffen.

Im ersten Halbjahr 2024 betrug das Berliner Exportvolumen in die USA rund 800 Millionen Euro. Aus Brandenburg wurden im selben Zeitraum sogar Waren im Wert von rund 900 Millionen Euro in die Vereinigten Staaten exportiert. Trump hat aber angekündigt, kräftig Zölle auf in die USA exportierte Waren zu erheben.

Georg Stadtmann ist Wirtschaftswissenschaftler an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Die Auswirkungen solcher Zölle beschreibt er so: "Das bedeutet einfach, dass der internationale Handel nicht mehr so stattfinden wird wie in der Vergangenheit. Das wird einfach zu Wohlstandsverlusten führen." Das Ergebnis wäre dann auch hier in der Region spürbar: Die Wirtschaft würde schrumpfen.

Auswirkungen auf Tesla:

Der amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla produziert im brandenburgischen Grünheide seine Autos für den europäischen Markt. Chef von Tesla ist Elon Musk – ein guter Freund von Donald Trump. Musk hat in den vergangenen Wochen mächtig Stimmung für Trump gemacht.

Die Wahl Trumps wirkte sich bereits auf die Tesla-Aktie aus, die in Europa gehandelt wird. Anlegerinnen und Anleger aus Berlin und Brandenburg dürfte es freuen: Das Wertpapier stieg am Mittwoch zeitweise um rund 15 Prozent. Ob dieser Trend so bleibt, bleibt abzuwarten. Vieles wird auch damit zusammenhängen, welche Rolle Tesla-Chef Musk in Trumps Regierungsapparat spielen soll. Sollte er eine politische Rolle übernehmen, gar Minister werden, dann könnte er das Unternehmen nicht mehr als CEO führen. Die Auswirkungen, die das hätte, wären nicht vorhersehbar.

Was dem Standort Tesla in Grünheide allerdings schaden könnte, wären die von Donald Trump geplanten Strafzölle für Waren, die aus Europa in die USA eingeführt werden. Denn in dem Tesla-Werk sollen Batterie-Komponenten produziert werden, die auch in die USA geschickt werden. Einfuhrzölle gegen diese Komponenten könnten den Standort Grünheide sogar gefährden. Ob Trump diesen Plan allerdings umsetzt, bleibt zunächst abzuwarten. Da Tesla-Chef Elon Musk Trump im Wahlkampf massiv unterstützt hat, ist es aber eher unwahrscheinlich, dass Trump solche Maßnahmen auch umsetzen würde.

Folgen für Europa und die Sicherheit:

Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten stellt sich auch die Frage, wie sich das auf das Sicherheitsgefühl in der Region auswirken könnte - und auf die tatsächliche Sicherheit.

Russlands Krieg gegen die Ukraine ist von Berlin und Brandenburg nicht allzu weit entfernt. Bis zur ukrainischen Grenze, und damit bis ins Kriegsgebiet, sind es nur neun Autostunden von Berlin. Die USA sind der größte Player in der Nato und damit der größte Sicherheitsgarant für die EU und damit eben auch für Berlin und Brandenburg.

Trump bezeichnete in seiner ersten Amtszeit die Nato bereits als obsolet, also als überflüssig. Außerdem ist sein Motto “America First” - also: Amerika zuerst. Schenkt man diesem Motto auch in Fragen der Sicherheit und Verteidigung Glauben, bedeutet das wohl, dass Deutschland sich weniger auf den Schutz der USA verlassen kann.

Matthias Reiche, ARD-Korrespondent in Brüssel, geht davon aus, dass Trump von den Europäern mehr Verantwortung für die Verteidigung erwarten wird. “Doch er wird das Bündnis [die Nato, Anm.d.Red.] wahrscheinlich nicht prinzipiell in Frage stellen”, glaubt Reiche.

Für die Steuerzahler könnte das bedeuten, dass mehr Geld für Verteidigung ausgegeben wird. Markus Sambale aus dem ARD-Hauptstadtstudio schätzte es am Mittwochmorgen im rbb24 Inforadio so ein: "Wenn wir uns die 100 Milliarden für die Verteidigung angucken, dann wäre das nur ein winziger Betrag davon, der womöglich nötig wäre, damit Europa sich selbst verteidigen kann."

Sendung: rbb24 Inforadio, Der Morgen, 10:25 Uhr

98 Kommentare

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  1. 98.

    Stussi aka ....?
    Komisch, ich sehe nur, dass ganze Intustriezweige schließen oder abwandern. Die Insolvenzen, gerade bei mittelständigen Betrieben oder im Handwerk steigen kontinuierlich. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Herbstkonjuntur fällt aus.
    Gut, das steht so nun nicht gerade in der taz.
    Da frage ich dann doch, wer hier eine Märchenstunde abhält.
    Nun, dass die Bundesregierung 16 Milliarden als Xtes Sondervermögen aufnehmen wollte (davon 3 Milliarden für die Ukraine - Info Tagestehmen) zeigt doch, wie abgewirtschaftet die BRD ist.

  2. 97.

    Die gründung der USA erfolgte überwiegend von religiösen Leuten. Die Latinos haben Trump gewählt, weil ein Verstoss gegen biblische Gesetze (Sex-Moral) schlimmer ist, als die Einwanderung verwehrt zu bekommen. fast alle Latinos sind katholisch....

  3. 95.

    Deutsche Industrie 4,2% Auftragsplus, Arbeitslosenquote im unteren europäischen Vergleich. BIP gestiegen um 0,2 oder 0,3%. Was ist hier, Märchenstunde? Die deutsche Wirtschaft jammert immer gern. Aber am Boden liegen, da denke ich zurück an die Nachkriegszeit oder die Nachwendejahre.

  4. 94.

    "Ich war auch schon dabei und weiß deshalb noch, wer zuerst Atomraketen aufgestellt hat. Es war auch damals die Herrschaft in Moskau und erst als der Westen entsprechend nachgerüstet hat,"

    Auch hier: Bitte informieren Sie sich doch zunächst, bevor Sie einen solchen Unsinn schreiben. Allein schon bei Wikipedia können Sie nachlesen, wann die US-Streitkräfte erstmals A-Waffen auf deutschem Boden stationierten (1953, ab 57 Raketen/Marschflugkörper) und wann dies die GSSD taten (1958/59)

  5. 93.

    Seltsam, kürzlich gab es doch die Nachricht, der Wirtschaft gehe es überraschend besser und die Deutschen haben wieder mehr Vermögen. Wenn ich das lese, "Wirtschaft am Boden", also das ist doch einfach Unsinn. Das Wachstum verlangsamt sich vielleicht etwas ,aber das BiP z.b. steigt doch immer weiter. Das ist doch alles Unsinn. Den Menschen hier geht es doch gut.

  6. 92.

    Ich war auch schon dabei und weiß deshalb noch, wer zuerst Atomraketen aufgestellt hat. Es war auch damals die Herrschaft in Moskau und erst als der Westen entsprechend nachgerüstet hat, kam es zu Verhandlungen, die zu einem friedlichen Erfolg geführt haben. Wer wehrlos ist wird leider angegriffen wie man bereits bei Russlands Nachbarländern sehen konnte.

    Die russischen Einmarschpläne für West-Berlin waren übrigens sehr konkret wie sich im Nachgang feststellen ließ. Insofern war Udos Lied ungeahnt zutreffend.

  7. 91.

    Woher wollen Sie das wissen, ich z.b. sehe mir trump rallies im Internet an und verfolge us Medien direkt. Wieder do ein kleinlaut "fakenews" Verweis. Eher scheinen Sie ja der Alleswisser zu sein, wenn sie uns erzählen wollen, woher wir unsere Informationen haben.

  8. 90.

    "ohne dass es bis jetzt solche Dinger bei uns gibt."
    Nachlesen bildet! Stichwörter "Büchel" + "Atomare Teilhabe"

  9. 89.

    Die Schwarzmaler formieren sich. Selbst #Murat fordert von #Ali "Dann zisch ab in die USA".
    Zu erst einmal, hat der neugewähle US-Präsiden mit einer epochalen Mehrheit der Wähler (über sieben Millionen Wähler Unterschied) die Wahl gewonnen, die ihre Unzufriedenheit mit der Biden Regierung damit äußerten (Was würde wohl hier heraus kommen, wenn man Neuwahlen ausrufen würde?).
    Da, wie hier, liegt die Wirtschaft am Boden, die Verschuldung der Bürger stieg noch nie so hoch, wie in der Biden Zeit.
    Mit bisher 63(!) Milliarden den Krieg in der Ukraine finanziert. Erfolg? Null!
    Ja, Trump tut dem Land gut.
    Im Gegensatz zu denen, die hier von Nazi und Faschist Krähen, befürworte ich die Wahl von Trump.

  10. 88.

    Huhuhu, da hab ich aber Angst. Du hast die 80er Jahre nicht mitgemacht, Junge! So oder so, die Russen sind in 15 Minuten auf dem Kurfürstendamm...

  11. 87.

    Oh ich bin absoluter USA Fan :)
    Ich liebe Pick Up Trucks. Ich liebe die einfache Mentalität dort.
    Ich gehöre dorthin, das ist richtig.

  12. 86.

    Ich würde mich sicherer fühlen, wenn wir es denn könnten; denn derzeit zielen nur die russischen Raketen auf uns. Ohne die Amis an unserer Seite könnten die Russen die sogar sorgenfrei abfeuern und in 5 Minuten wäre Berlin eine ehemalige Stadt. Falls jetzt gefragt wird, warum sie das tun sollten, bitte auch die Frage beantworten, warum sie die Dinger denn überhaupt auf uns richten, ohne dass es bis jetzt solche Dinger bei uns gibt.

  13. 85.

    Offenbar ist die Freiheit in Deutschland ausreichend genug, damit Leute wie Sie den Blödsinn von der angeblichen Unfreiheit verbreiten können.

  14. 84.

    Siehste wie Recht ich habe? ;-)

    Aber um genau zu sein, der Olaf hat die Bundesregierung nicht aufgelöst. Olaf Scholz hat den Finanzminister entlassen, worauf hin die FDP-Fraktion die Koalition aufkündigte. Die Regierung besteht fort mit Ersatzpersonal für die Vakanzen bis zu einer Neuwahl.

  15. 83.

    Grüße von Olaf der die Regierung aufgelöst hat ;-)

  16. 82.

    Willkommen im Club der Milliardäre! Das ist der Grund, weil er und seine Hintermänner, wie Musk, Milliardäre sind! Das Geld für die Wahlen war kein Problem. Nur deshalb ist er jetzt der nackte König! Die teilen sich jetzt die USA-Torte!

  17. 80.

    Alle Infos die man hier über Trump lesen kann haben diese aus Deutschen Medien. Keine einziger hat Donald Trump jemals Auge in Auge gegeüber gestanden, ihm die Hand gereicht und mit Ihm ein par Worte gesprochen. Man sollte eine neue Show aufbauen "Deutschland sucht den Alleswisser"...

  18. 79.

    Nazi definieren. Wo kommt das her ? Was bedeutet es ? Wer legt das fest das es so und nicht anders ist ? Wer hat Ihre Staatsangehörigkeit eingeführt und wann war das ? ("deutsch" ist kein Staat)

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