Winterzeit - Am Sonntag werden die Uhren umgestellt

Fr 25.10.24 | 09:52 Uhr
  31
Symbolbild:Eine Frau im Bett shcuat auf ihre Armbanduhr.(Quell:picture alliance/dpa/M.v.Klenze)
Bild: picture alliance/dpa/M.v.Klenze

Viele Menschen befürworten ein Ende der Zeitumstellung, sie haben genug von dem Hin und Her. Trotzdem wird am Sonntag wieder an der Uhr gedreht. Die von EU-Seite geplante Abschaffung der Zeitumstellung liegt auf Eis.

Die Winterzeit beginnt am 27. Oktober. Das heißt, dass die Uhren am Sonntag um 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr zurückgedreht werden.

Seit der Wiedereinführung der Sommerzeit 1980 in Deutschland endet diese jeweils am letzten Sonntag im Oktober mit der Zurückstellung der Uhren. Dabei hätte die Zeitumstellung längst Geschichte sein sollen: 2018 sprach sich mit 84 Prozent eine klare Mehrheit in einer nicht-repräsentativen Befragung der EU-Kommission gegen die Umstellung aus. Daraufhin verkündete der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker, dass diese noch im selben Jahr beendet werden solle.

Doch bevor das Ende tatsächlich besiegelt werden kann, müssten sich die EU-Länder darauf einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Weil es dazu keine Einigung gibt, liegt das Thema seit Jahren auf Eis. Auch die aktuelle ungarische EU-Ratspräsidentschaft wird das Thema nicht vorantreiben, wie sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Vor oder zurück?

Dabei führt das Thema immer wieder zu Verwirrung in der Bevölkerung. 72 Prozent zeigten sich bei der repräsentativen Abfrage des Forschungsinstituts Yougov zwar sicher, dass für die Winterzeit die Uhr zurückgestellt werden muss. 12 Prozent der Befragten gehen aber vom Gegenteil aus und weitere 12 Prozent sind sich unsicher.

Warnung vor Wildunfällen

Auch Kritik und Warnungen vor den Auswirkungen der Zeitumstellung bleiben erhalten. Die Deutsche Wildtier Stiftung verweist darauf, dass Anfang November die Zahl der Wildunfälle steige, weil viele Pendler dann vor allem in der Dämmerung unterwegs seien. "Durch die Zeitumstellung verlagert sich die Hauptverkehrszeit der Menschen in die Hauptaktivitätsphase der Wildtiere", heißt es von der Stiftung.

Auch der ADAC rät zu erhöhter Vorsicht, weil rechnerisch alle zwei Minuten ein Auto in Deutschland mit Rehen und anderen Wildtieren kollidiert. Besonders viele Wildunfälle ereignen sich in den Monaten April und Mai sowie zwischen Oktober und Dezember, teilte der Autoclub mit Verweis auf die Wildunfall-Statistik des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) mit.

Gesundheitliche Folgen?

Außerdem verweisen Studien auf die gesundheitlichen Folgen der Zeitumstellung. In Deutschland ergab eine aktuelle Umfrage, dass wegen der Zeitumstellung mehr Frauen als Männer an gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen oder Abgeschlagenheit leiden. 39 Prozent der Frauen äußerten sich entsprechend in einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Bei den Männern waren es 20 Prozent, wie die Krankenkasse mitteilte.

Kritiker der Zeitumstellung führen neben gesundheitlichen Belastungen ins Feld, dass diese ihren ursprünglichen Zweck nicht erfüllt: Eigentlich sollte das Vorstellen der Uhr im Frühjahr zum Energiesparen in der hellen Jahreszeit beitragen. Die Überlegung: Wenn sich der Tag um eine Stunde nach vorn verschiebt, wird weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht. Doch Energiespareffekte sind laut Analysen kaum nachweisbar.

Sendung: Fritz, 25.10.2024, 08:00 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

31 Kommentare

  1. 31.

    Und hier wieder das bliche Totschlagargument!
    Im Urlaub macht eine Zeitverschiebung wohl weniger aus. Aber nicht im Alltag, wenn sich Arbeits-, Schulbeginn etc. verschieben.

  2. 30.

    Endlich wieder die Normalzeit. So kann es dann auch bleiben.

  3. 29.

    Hahaha, es wird immer kurioser! Jetzt schwafel ein Boomer vom Volkswillen. Den gibt es nicht, weil das ,,Volk“ keine homogene Masse ist, wie es die Blauen gerne hätten!

  4. 28.

    >"Entschuldigung, aber es gab eine Abstimmung in Europa durch uns Europäer über die Beibehaltung oder Abschaffung der Zeitumstellung."
    Nein. Die Einführung der Sommerzeit wurde seinerzeit in der EU einfach so beschlossen, ohne die Bürger vorher zu fragen. Das Thema mit der Abschaffung der Sommerzeit wird schon seit Jahren in der EU vor sich her geschoben, weils immer andere wichtigere Themen gibt. Zumal heutzutage die Menschen durch eine Abstimmung da auch noch mitreden möchten. Wobei man solch eine Abstimmung auch mit einer EU-Wahl in den EU Ländern gleich mitmachen könnte.

  5. 27.

    Der war gut...lach.
    Inzwischen ist es mir egal. Auch dass die Gründe, weshalb die Umstellung eigentlich eingeführt wurde, sich als Unsinn bewiesen haben.
    Es wäre viel interessanter zuerfahren, wie hoch die jährlichen Kosten sind, um 2x jährlich die Zeit umzustellen: Änderung von Fahrplänen (auch in gedruckter Form), Umstellung von analogen Uhren (die es im öffentlichen Raum auch noch gibt), der dazugehörige Personalaufwand etc. und von medizinischen Kosten, weil die innere Uhr einiger Menschen dieses Wirrwarr nicht verkraftet, gar nicht zu reden. Dieses Steuergeld könnte eingespart werden, wenn man es, wie vor 1980, bei der mitteleuropäischen Zeit (MEZ), bei Vielen als "Winterzeit" bezeichnet, belassen würde. Dt. ist doch knapp bei Kasse...

  6. 26.

    "... und mir ist seit der Diskussion nicht klar, weshalb man nicht schlicht die Mitte wählt - wo liegt das Problem?"

    Wie meinen Sie das? Die Uhr nur um eine halbe Stunde vor- oder zurückstellen?
    Das wäre doch mal eine neue Idee :-)

  7. 25.

    Die EU-Mitgliedsstaaten können frei entscheiden, welcher Zeitzone sie angehören wollen.
    Das ist ein Recht, dass DE in Anspruch nehmen könnte um die Zeitumstellung zu vermeiden.
    Aber wann soll DE das Recht ausüben? Im Frühjahr oder im Herbst?

  8. 24.

    Danke Herr Oberlehrer für die Erklärung, was ein smarter Schuh ist und dafür, was Sie aus meinem Kommentar herauslesen. Wollte eigentlich nur klarstellen, das einer allein nicht das „das Volk“ ist, Sie auch nicht!!!

  9. 23.

    Entschuldigung, aber es gab eine Abstimmung in Europa durch uns Europäer über die Beibehaltung oder Abschaffung der Zeitumstellung.

  10. 21.

    >"die Sonne können wir nicht verschieben !!!"
    ... und der Tag hat auch nur 24 Stunden, egal wann es dunkel wird.
    Oder ganz verrückter Vorschlang: Wir lassen das mit dem dann immer wieder Zurückstellen auf Normalzeit, stellen die Uhr aber trotzdem jedes Jahr eine Stunde vor. Über 23 Jahre sind wir dann wieder in der Normalzeit und haben einen Tag im Jahr gespart. Oder so... ;-)

  11. 20.

    Und es ist bald Weihnachten!!!

  12. 19.

    Komisch, das es noch Menschen gibt, die anscheinend zu viel Zeit haben, zu einem jährlich 2×wiederkehrenden Ereignis, welches völlig unwichtig ist, einen Kommentar abzugeben. So wie ich gerade. Na ja, man lernt ja auch wichtige Sachen dabei, z. B. das sich eine Digitaluhr nicht 1 Stunde zurückstellt, sondern 23 Stunden vorstellt. Oder war es andersherum? Egal. Auf jeden Fall, ganz wichtige Infos.

  13. 18.

    Wie lächerlich hier manche kommentieren, aber wenn sie auf dem Weg zu den Kanaren ihre Uhr umstellen müssen finden das alle ganz toll!

  14. 17.

    "Am Sonntag werden die Uhren umgestellt" das lass ich mir doch nicht vorgeben.
    Ich stelle meine Uhren wann und wohin ich will um.

  15. 16.

    Mit dauerhafter Normalzeit würden wir im Osten Deutschlands in den Wochen mit dem höchsten Wochenstand die Abenddämmerung gegen 21:20 Uhr haben. Dem würde eine Morgendämmerung kurz vor 3 Uhr entgegenstehen. Die dank der Sommerzeit in den Abend hinein eine Stunde weiter nach hinten verschobene Tageshelligkeit dürfte den meisten von uns mehr bringen als der frühe Sonnenaufgang.

    Allein innerhalb Deutschlands haben wir gegenwärtig schon mehr als eine halbe Stunde Unterschied. Als Beispiele: Aachen (Sonnenuntergang heute 18:22 Uhr) und Frankfurt/Oder (Sonnenuntergang heute 17:44 Uhr).

    Wie ich in meinem vorherigen Beitrag schrieb, geht unsere Zeitzone vom Westen Spaniens bis zur Ostgrenze Polens.

  16. 15.

    schon die Überschrift ist falsch :
    Winterzeit ----Am Sonntag werden die Uhren umgestellt
    Also ich lasse meine stehen, wo sie sich immer befinden
    und die Zeit stellt sich auf meinen Uhren automatisch um !
    Hoffentlich hört dieser Blödsinn mal auf-- die Natur können wir
    kaputt machen, die ZEIT jedoch nicht !-
    die Sonne können wir nicht verschieben !!!

  17. 14.

    Das wurde aber auch langsam mal Zeit

  18. 13.

    Hat beides Vor und Nachteile mir der Dunkelheit. Einfach mal recherchieren was passiert wenn es nur eine Zeit im gesamten Jahr gibt, ich glaube am extremsten ist es dann in Spanien.

  19. 12.

    Interessant, Ihre Aussage legt nahe Sie seien das Volk.
    Die Definition von Volkswille kann sich jeder, auch Sie, Problemlos im Internet besorgen, z. B. hier
    https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/18442/volkswille/

    Und diverse Umfragen mit sehr deutlichen Ergebnissen zu dem Thema ebenfalls, z. B. hier
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/zeitumstellung-umfrage-103.html

    Also falls Sie nicht davon ausgehen, dass Sie ein eigenes Volk sind, l etat ce moi, sollten Sie solche Oberlehrerhaften Bemerkungen etwas zurücknehmen, das macht keinen smarten Schuh

Nächster Artikel