Bei einem Chlorgas-Austritt am Mittwoch in Strausberg (Märkisch-Oderland) sind mindestens 18 Menschen verletzt worden. Das teilte die Stadtverwaltung mit.

Nach Angaben der Polizeidirektion Ost wurden zehn Personen ambulant behandelt und acht Personen in Krankenhäuser gebracht - darunter ein schwer verletztes Mädchen, das mit einem Rettungshubschrauber ins Klinikum Berlin-Buch geflogen wurde. Die Verletzten gehören nach ersten Informationen zu einer Schulklasse. Einige Personen werden im Klinikum in Strausberg, andere auch in Rüdersdorf behandelt.

Kreisbrandmeister Sebastian Nestroy sprach gegenüber dem rbb zuvor von 25 Verletzten.

Der Vorfall soll sich in der Schwimmhalle in der Wriezener Straße ereignet haben. Polizei und Feuerwehr seien gegen 14 Uhr gerufen worden, hieß es. Mehrere Gäste hätten über Übelkeit und Atemnot geklagt. Zu dem Unfall kam es den Angaben zufolge offenbar durch einen Fehler beim Mischen von Wasser und Chlor.

Aktuell gibt es den Angaben zufolge einen größeren Katastrophenschutz-Einsatz. Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr und Sanitäter sind vor Ort. An der Schwimmhalle sollte ein Dekontaminationszelt aufgebaut werden, um Giftstoffe, die an Einsatzkräften und Besuchern des Bades anhaften, zu neutralisieren.

Schon 2021 hatte es einen Chlorgas-Unfall in der Halle gegeben. Damals mussten Badegäste evakuiert werden.

Chlor wird unter anderem als Desinfektionsmittel verwendet, es ist unter Normalbedingungen gasförmig. Chlorgas wirkt beim Einatmen sehr stark reizend auf die Atemwege, aber auch auf Augen, Haut und die Verdauungswege. Im Ersten Weltkrieg wurde Chlorgas sogar als chemische Waffe eingesetzt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.01.2025, 17:40 Uhr