Tarifkonflikt - Verdi schließt größeren Warnstreik bei der BVG bis 22. Januar aus

Mi 15.01.25 | 18:55 Uhr
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Symbolbild: U-Bahnhof Mehringdamm, Kreuzberg, Berlin. (Quelle: dpa/Schoening)
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Audio: rbb24 Inforadio | 15.01.2025 | Christoph Kober | Bild: dpa/Schoening

Nach der ersten Runde der Tarifverhandlungen kann es schon ab Donnerstag zu kleineren Arbeitskampfmaßnahmen bei der BVG kommen. Größere Warnstreiks hat Verdi ausgeschlossen - vorerst.

In Berlin ist die erste Tarifverhandlungsrunde für die rund 16.000 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft Verdi teilte im Anschluss mit, es werde bis nächsten Mittwoch (22. Januar) keine größeren Streiks geben.

"Keine Arbeitskampfmaßnahmen, die zu einer nennenswerten Einschränkung im Fahrbetrieb führen werden", versprach Verdi den Fahrgästen. Kleine, kurzfristige Aktionen sind aber durchaus möglich, schon ab Donnerstag. Deshalb warnte die BVG, dass sich Bus- und Bahnreisende in den nächsten Tagen lieber informieren sollten, ob alle Verkehrsmittel wie geplant fahren.

BVG will am 31. Januar Angebot vorlegen

"In den heutigen Gesprächen ist deutlich geworden, dass wir in der Einschätzung, wie groß der Nachholbedarf ist, weit auseinanderliegen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt. Am 22. Januar werde Verdi eigenen Angaben zufolge die nächsten Schritte in den Verhandlungen beschließen.

Die BVG kündigte im Anschluss an, zur nächsten Verhandlungsrunde am 31. Januar ein Angebot "auf Basis der am heutigen Tag ausgetauschten Positionen" vorzulegen.

Die Gewerkschaft geht mit einer Forderung von monatlich 750 Euro mehr für alle Beschäftigten in die Tarifrunde. Zudem will die Dienstleistungsgewerkschaft ein 13. Monatsgehalt als Weihnachtsgeld, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro durchsetzen.

Die Forderungen belaufen sich nach Verdi-Angaben insgesamt auf 250 Millionen Euro jährlich. Die Personalkosten der BVG müssten demnach erheblich steigen. Laut Geschäftsbericht des Unternehmens lagen diese 2023 bei rund 820 Millionen Euro.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.01.2025, 17:40 Uhr

Kommentar

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29 Kommentare

  1. 28.

    Das ausufernde ausbeuten von MtarbeiterInnen (aka Mindestlohn) ist ein Problem, ja. 2800 brutto sind aber auch nur grob überschlagen (2800/39/4) 17.

  2. 27.

    Sie sind wohl kaum in der Position, dass Sie jemandem vorschreiben können, wer mit wem solidarisch zu sein hat.

  3. 25.

    Wir "Besserverdiener" sollten mehr Steuern und Sozialabgaben (schafft endlich die Beitragsbemessungsgrenze) ab bezahlen müssen. Ist aber leider mit FD, CDU oder noch weiter rechts nicht zu machen :(

    Das ist aber unabhängig hiervon. Reichen Ihnen 2800 *brutto* zum Leben in Berlin?

  4. 24.

    Werde dann in Zukunft nur noch Taxi fahren, könnte die preiswertere Alternative werden. (Sarkasmus)

  5. 23.

    Sie können sich doch gerne als Busfahrer/in bewerben … Sie bekommen dann zwar etwas mehr als 12,50 €, dafür bekommen Sie Schichtdienst, gesundheitliche Probleme und Ihre Familie geht irgendwann kaputt … Was denken Sie warum die BVG keine Bus/ U-Bahnfahrer/innen bekommt

  6. 22.

    Aja, die BVG will am 31. ein Angebot vorlegen, aber Verdi redet von möglichen Maßnahmen ab dem 23.? Vielleicht erstmal das Angebot anhören? Kann man sich den Rest denken.

  7. 20.

    Haben Sie sich mal Ticketpreise in anderen Bundesländern/Städten angeschaut?
    Ansonsten kann ich nur sagen: Augen auf bei der Berufswahl.
    An der Grundschule gibts übrigens keine "Besserverdiener".

  8. 19.

    Bis zum 22. Januar? Danach dürfen wir wieder mit Streiks rechnen! In der Jahreszeit will man auch kein Fahrrad fahren. Warum wird eigentlich keine Aussperrung mehr angewendet oder zumindest angedroht? Das ist die gesetzlich eingerichtete und zulässige Maßnahme der Arbeitgeber im Arbeitskampf.

  9. 18.

    "Zeigen Sie gefälligst" Respekt vor anderen Meinungen!
    Der Austausch verschiedener Ansichten und Meinungen ist m.E. der Sinn einer Kommentarspalte, verstanden?

  10. 16.

    Ich würde unserer BVG sämtliche Forderungen zugestehen, Mal sehen wer zu erst heult weil er seinen Job verloren hat,weil der Arbeitgeber zahlungsunfaähig ist. Außerdem was wollen die Mitarbeiter mit mehr Kohle wenn sie keine Zeit haben es auszugeben., bei den miserablen Arbeitsbedingungen und wenig Personal,sowie Fahrzeugflotte. Man schaue Oberleitungsbusse für Berlin ohne Infrastruktur. Wird denn auch in den Ferien gestreikt oder bezahlen die Berliner auch noch die Touristen ? Danke für nichts

  11. 15.

    Guten Abend,
    Ich arbeite in dem Unternehmen,
    zu Ihren Äußerungen, sag ich mal, davon lässt sich aber nicht der Lebensunterhalt bezahlen.
    Schönen Abend

  12. 14.

    Sie wissen doch genau, dass 750 Euro die Maximalforderung ist um dann bei der Hälfte zu landen.
    Hören Sie doch auf zu polemisieren. Gönnen Sie den echten (Schicht)Arbeitern bloss nicht die Wurst aufs Brot.
    Die leisten mehr als jeder zweite BWLer oder Werbefuzzi!

  13. 13.

    Zeigen Sie gefälligst Solidarität! Die Zeit der Nullrunden und Reallohnkürzungen sind vorbei! Ihr Leiden ist es doch eh nicht!
    Die echten Leistungsträger sollen endlich auch entsprechend bezahlt werden!
    Das trifft nicht nur auf die BVG zu.

  14. 12.

    Aus welchem Grund haben die so eine Erhöhung verdient? Man selbst muss mit 12.50€ auskommen und BVG Mitarbeiter reichen 30€ die Stunde immer noch nicht aus.

  15. 11.

    Na danke! Mit einem Lehrergehalt kann man sich fortlaufende Teuerung auch leisten. Es gibt auch " kleine Angestellte", so wie ich, die können die steten Teuerungen nicht mehr so gut kompensieren und müssen trotzdem arbeiten gehen. Danke für Ihre Empathie! Nicht Jeder verdient so gut, wie ein Lehrer.

  16. 10.

    Wegen der unverschämten Forderung dieser Gewerkschaft muss wieder mal die gesamte Bevölkerung von Berlin-Brandenburg leiden. Wann werden diese Streiks endlich verboten?

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