Schauspieler und Entertainer - Platz am Ku'damm soll nach Harald Juhnke benannt werden

Mi 19.03.25 | 07:51 Uhr
  62
Archivbild:Der deutsche Schauspieler, Entertainer, Synchronsprecher und Sänger Harald Juhnke posiert für ein Foto mit einer Zigarre ca. 1990er.(Quelle:picture alliance/United Archives/H.Reiss)
picture alliance/United Archives/H.Reiss
Audio: rbb24 Inforadio | 19.03.2025 | Döbert, Malte | Bild: picture alliance/United Archives/H.Reiss

Zum 20. Todestages des Schauspielers Harald Juhnke machen sich vier Parteien im Bezirksparlament Charlottenburg dafür stark, einen Platz nach ihm zu benennen. Sie wollen damit sein Lebenswerk würdigen.

Der Berliner Schauspieler und Entertainer Harald Juhnke soll 20 Jahre nach seinem Tod mit einem Platz am Kurfürstendamm gewürdigt werden. Dafür machen sich die Fraktionen von
CDU, Grünen, SPD und FDP im Bezirksparlament Charlottenburg-Wilmersdorf stark.

In einem gemeinsamen Dringlichkeitsantrag an die Bezirksverordnetenversammlung setzen sie sich dafür ein, den Platz an der Straßenecke Ku'damm/Uhlandstraße/Grolmanstraße nach Juhnke zu benennen.

Der Platz zwischen Kurfürstendamm, Uhlandstraße und Grolmanstraße in Berlin-Charlottenburg am 17.03.2025.(Quelle:picture alliance/dpa/B.v.Jutrczenka)
Der Platz am Ku'damm, der umbenannt werden soll. Quelle: dpa | Bild: picture alliance/dpa/B.v.Jutrczenka

Der Platz sei ein viel frequentierter Treffpunkt für Passanten und ein markanter Standort im Herzen des Bezirks, nur wenige Schritte entfernt von den Ku'damm-Bühnen, auf denen Juhnke zahlreiche Auftritte hatte, heißt es in der Begründung des Antrags, der der
Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

20. Todestag Juhnkes

"Da der 20. Todestag von Harald Juhnke am 1. April 2025 bevorsteht, ist dies ein besonders würdiger Anlass, sein Andenken zu ehren", argumentieren die Bezirksabgeordneten. "Eine entsprechende Benennung würde seinem Lebenswerk gerecht werden und sein Andenken in Berlin, der Stadt seines Herzens, angemessen würdigen."

Juhnke gilt bis heute als einer der größten Entertainer Deutschlands. Er wurde 1929 in der Städtischen Frauenklinik Charlottenburg geboren. Rund fünf Jahrzehnte lang gehörte er zu den prägenden Figuren der Unterhaltungsbranche im Theater und deutschen Fernsehen.

Eng verbunden war er mit dem Berliner Westen, wo er unter anderem am Theater am Kurfürstendamm Erfolge feierte. Nach andauernden Alkoholproblemen erkrankte er an schwerer Demenz und starb am 1. April 2005 im Alter von 75 Jahren.

Erfolgloser Antrag bereits im Herbst 2022

Die FDP in Charlottenburg-Wilmersdorf hatte schon im Herbst 2022 einen ähnlichen Antrag gestellt. Darin regte sie an, den Joachimsthaler Platz an der Kreuzung Kurfürstendamm/Joachimsthaler Straße in Harald-Juhnke-Platz umzubenennen.

Bei der Abstimmung darüber gab es damals allerdings nicht die nötige Mehrheit. Über den neuen parteiübergreifenden Antrag soll voraussichtlich bei der nächsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am Donnerstag beraten und abgestimmt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.03.2025, 10:02 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

Nächster Artikel

62 Kommentare

  1. 62.

    Harald hatte immer eine Taxe und nicht nur er. Manchmal war es auch eine blaue, später grün/weisse. Es waren andere Zeiten und die hatte eben ihre Originale. "Barfuß oder Lackschuh..." konnte er in Perfektion. Ich freue mich über die Würdigung dieses außergewöhnlichen Entertainers.

  2. 61.

    Na endlich! Zwar war ich zugegeben nicht der größte Fan von Harald Juhnke, aber ich verneigen mich vor seiner Leistung. Egal ob als Schauspieler, Sänger, Moderator, Komiker und und und... er hat es großartig gemacht und ich habe auch alle Bücher über ihn gelesen.
    Mit diesem Platz wird er angemessen gewürdigt.
    "Harald rech dir nicht uff über die Meckerköppe, die sind doch nur neidisch. Keen Grund im Jrabe zu rotieren."

  3. 60.

    Und wir haben ein Idol Harald Juhnke singt die Ostkurve heute noch bei Hertha Heimspielen. Harry war einfach der Größte hat in Berlin und ganz Deutschland den Kudamm berühmt gemacht. Es hat viel zu lange gedauert bis er seinen Platz am Kudamm bekommt. Solche Typen wie Harry es war wird es nie wieder geben. Wenn ich heute diese Vollpfosten im Fernsehen sehe wird mir schlecht.

  4. 59.

    Eine geniale Idee. Endlich mal Einer, der es verdient hat. Er war ein toller Schauspieler Entertainer und Mensch. Was soll das Gefasel zum Alkoholkonsum. Na, klar ,die so denken sind ja perfekt. Habe mein Büro dort und werde mich freuen, wenn es umgesetzt wird.

  5. 58.

    Man könnte sagen, dass der Ku’damm Juhnkes Wohnzimmer war, vielleicht, weil das Taxi nach Hause hauptsächlich geradeaus fuhr. Viele Wirte in der Grolmannstraße und Hotelbarkeeper eine Ecke weiter, nahe des Platzes, würden sich noch gerne an ihn erinnern wollen, würden sie noch leben. Mal ehrlich, der Ort ist ganz gut gewählt, Ku’damm und Juhnke waren lange Zeit eins. Und warum auch nicht, er war nun wirklich eine schillernde Persönlichkeit, da beißt die Maus kein‘ Faden ab.

  6. 57.

    Als jugendlicher konnte ich durch Oliver Juhnke einen kleinen Einblick bekommen. Er war beileibe nicht perfekt. Es haben sich sogar ziemliche Dramen abgespielt. Aber dennoch soll hier der "berufliche" Juhnke geehrt werden. Und dazu kann ich nur sagen, dass es in West-Berlin mit Sicherheit keinen gab, der ihm diesbezüglich das Wasser reichen konnte. Ich spreche hier vom Gesamtpaket. Sicher, es gab bessere Charakterschauspieler. Aber keiner von denen hat sich so gekonnt und talentiert auf das Boulevard und sogar die Schmierenkomödie eingelassen. Hinzu kamen die Showmasterqualitäten und die Eigenschaft eine so große Volksnähe zu suggerieren. Von daher gibt es von mir ein uneingeschränktes, dickes ja zu dieser Umbenennung. Wenn einer, dann er!

  7. 55.

    An der Ecke ist doch bestimmt noch was frei für einen Eddi-Arent-Platz. Die beiden waren ja ein Gespann zum Weglachen :-). Finde das hätte was.

  8. 54.

    Überfällig :)

  9. 52.

    >"Eine Bürgerbeteiligung wäre vielleicht sinnvoll."
    Ist doch schon in Persona der Abgeordneten, die über diese Namensgebung abstimmen. Sind die gewählten Abgeordneten nicht die Stimme des Bürgers? ;-))

  10. 50.

    Ick freu' mir über den Platz!
    Die Meckerfritzen mögen sich einmal den Wikipedia-Eintrag über Herrn Juhnke durchlesen: Theater, Filme, Synchronissation, Gesang. So vielseitig und so talentiert!
    Und was seine Alkoholsucht betrifft, weise ich auf die Alkohol-, Drogen- und/oder Tablettensucht diverser anderer Künstler informieren. Die Liste wäre wohl ellenlang.

  11. 48.

    Ist doch ok. Er war halt ein berliner Original. Mit allen positiven und vielen negativen Seiten. Eben ein Original. Ein " Normalo", wie viele.

  12. 47.

    Film “Der Trinker“ worin er sich selbst spielt, sehenswert.
    Eines seiner komischen Zitate „Ich bin betrunken immer noch besser als andere nüchtern.“
    erweckt bei mir den Eindruck, sich seiner damaligen Lage bewusst gewesen zu sein.
    Es gibt Für und Wider einen Platz mit seinem Namen zu benennen. Dies kann ich nicht beurteilen.
    Eine Bürgerbeteiligung wäre vielleicht sinnvoll.

  13. 46.

    Das war aber schon lange überfällig. Wir haben noch echte Berliner Ikonen erleben dürfen. Heute benennt man Straßen oder umbenennt diese nach Leute die Berlin nicht mal betreten haben, rein ideologisch.

  14. 44.

    Den Leuten die ihn nicht kennen, kann es egal sein welchen Platz sie überqueren. Für viele gehört Harald zu Berlin. Beide haben Ecken und Kanten und sind beileibe nicht perfekt. Ein schöner Platz um an ihn zu denken. Sein Weg zu den Bühnen auf denen er spielte oder auch mal nicht.
    Eine gute Wahl, ich freue mich.

  15. 43.

    Ein anderer schöner Ort wäre der Platz vor dem Zoo-Palast, denn dort hing jahrelang seine (sehr sympathische!) China-Restaurant-Reklame!