Corona-Eindämmung - Zwei Wochen zu Hause: Was Sie über Quarantäne wissen müssen

Mit steigenden Corona-Infektionszahlen wird es für alle wieder wahrscheinlicher, in häusliche Quarantäne zu geraten. Dann heißt es: 14 Tage in der Wohnung bleiben. Wir beantworten die wichtigsten Fragen für den Fall der Fälle.
Bei einem begründeten Verdacht auf eine Corona-Infektion sowie bei einem positiven Corona-Test müssen sich Betroffene sofort in Quarantäne begeben. Sie dürfen ihre Wohnung dann in der Regel etwa 14 Tage nicht verlassen. Die häusliche Quarantäne dient dazu, Infektionsketten zu unterbrechen und den Verlauf der Pandemie in der Bevölkerung zu verlangsamen.
Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass Isolation und Quarantäne zwei unterschiedliche Dinge sind: Isoliert werden infizierte Personen, während die Quarantäne als Präventionsmaßnahmen für möglicherweise (aber noch nicht bestätigt) infizierte Menschen angeordnet wird.
Hier eine Übersicht über die geltenden Regelungen zur Corona-Quarantäne in Berlin und Brandenburg:
Wer muss in Quarantäne?
Allgemein gilt: Gesundheitsämter entscheiden, wer in Quarantäne muss und wer nicht.
Wenn jemand Kontakt zu einer infizierten Person hatte (Kontaktperson der Kategorie I), der Verdacht auf eine Infektion besteht und ein Testergebnis erwartet wird (Verdachtsperson), oder sich die Person in einem Corona-Risikogebiet aufgehalten hat (Einreisende), wird eine häusliche Quarantäne als Vorsichtsmaßnahme festgelegt. Ein Test auf das Virus wird nur bei auftretenden Symptomen angeordnet.
Wer ordnet die Quarantäne an?
In Berlin regeln die Bezirke, welche Quarantäneregeln für die Berlinerinnen und Berliner gelten. Sie haben inzwischen alle sogenannte Allgemeinverfügungen erlassen. Links zu den Verfügungen in allen Bezirken finden Sie hier [berlin.de]. Damit müssen Betroffene nicht erst von den Gesundheitsämter zur Quarantäne aufgefordert werden: Auch Dritte wie Arbeitgeber, oder Schulleitungen können über die Anordnung einer Quarantäne informieren.
In Brandenburg sind die jeweiligen Gesundheitsämter für die Anordnung einer Quarantäne zuständig.
Wie lange dauert die Quarantäne?
Menschen in Quarantäne dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen (außer bei unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben) und keinen Besuch empfangen.
Diese Maßnahme dauert wegen der Inkubationszeit 14 Tage. Kontaktpersonen der Kategorie I müssen auch bei einem negativen Test die vollen zwei Wochen in Isolation verbleiben.
In Berlin dürfen Verdachtspersonen die Quarantäne eher verlassen, wenn sie einen negativen Test vorlegen können. In Brandenburg gibt es diese Regel nicht, dort richtet man sich in den Gesundheitsämtern nach den Quarantänevorgaben des Robert Koch-Instituts.
Wer in Berlin wegen einer Corona-Erkrankung in die Isolation geschickt wird, kann bei einem asymptomatischem Krankheitsverlauf zehn Tage nach Erstnachweis des Erregers, bei symptomatischem Krankheitsverlauf zehn Tage nach Symptombeginn und Symptomfreiheit seit mindestens 48 Stunden die Quarantäne verlassen. Auch diese Regeln folgen den Vorgaben des RKI.
Was passiert, wenn man gegen die Quarantäne verstößt?
Häusliche Quarantäne ist verpflichtend und kann sogar unter Zwang festgesetzt werden. Wer gegen die Quarantäne verstößt, die Wohnung verlässt und dadurch womöglich andere ansteckt, muss mit empfindlichen Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren rechnen.
Den aktuellen Bußgeldkatalog für Berlin finden Sie hier [berlin.de], den für Brandenburg hier [landesrecht.brandenburg.de].
Welche Quarantäneregeln gelten für Reisende?
Die Quarantänepflicht gilt es für alle, die in den vergangenen zehn Tagen in einem Corona-Risikogebiet waren und nach Berlin oder Brandenburg einreisen. Eine aktuelle Liste der Corona-Risikogebiete finden Sie hier beim Robert-Koch Institut.
In Berlin und Brandenburg müssen sich Einreisende freiwillig für zehn Tage in häusliche Isolation begeben und sich beim jeweils zuständigen Gesundheitsamt melden. Diese Meldung kann online hier gemacht werden. Das gilt auch für Menschen, die zunächst über ein anderes Bundesland in die Bundesrepublik eingereist sind.
Die Quarantäne kann mit einem negativen Coronatest frühzeitig beendet werden - allerdings frühestens fünf Tage nach der Einreise. Sprich: Wer aus einem Risikogebiet einreist, ist mindestens fünf Tage in Isolation.
Ausgenommen von der Quarantänepflicht sind Menschen, die keine COVID19-Symptome zeigen und aus ihrem Reiseland einen aktuellen, negativen Coronatest vorweisen können. Ausnahmen gelten zudem für Menschen, die aus beruflichen Gründen reisen und zu systemrelevanten Berufsgruppen, etwa aus dem Gesundheitsbereich gehören. Auch Personen, die Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, Lebensgefährten oder Personen, für welche ein gemeinsames oder geteiltes Sorge- oder Umgangsrecht besteht, besuchen, müssen nicht automatisch in die Quarantäne. Das gilt auch für Beistandsbesuche für schutz- oder hilfebedürftigen Personen, Patienten mit dringenden medizinischen Behandlungen und Durchreisende.
In Brandenburg gibt es zudem eine Ausnahme für Grenzpendler: Sie sind von der Quarantänepflicht ausgenommen, wenn sie weniger als 24 Stunden in einem Risikogebiet waren. Polen gilt laut RKI aktuell als Risikogebiet.
Externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein von unserer Redaktion empfohlener Inhalt von Twitter.
Beim Laden des Inhalts werden Daten an den Anbieter und ggf. weitere Dritte übertragen. Nähere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Wer zahlt bei Verdienstausfall?
Wenn die Quarantäne offiziell vom Gesundheitsamt angeordnet wurde, zahlt in der Regel der Arbeitgeber, der sich das Geld dann vom Amt zurückholt - also vom Staat.
Die entsprechendnen Regelungen für Berlin finden Sie hier, die Regelungen für Brandenburg hier.
Anträge auf Entschädigung bei Quarantäne, Tätigkeitsverbot oder Schließung von Schulen und Betreuungseinrichtungen können über ein länderübergreifendes Portal online gestellt werden.
Ausgenommen sind Rückkehrer aus Risikogebieten, die trotz bestehender Warnungen durch RKI und Auswärtigem Amt Privatreisen dorthin unternommen haben. Ob Besuche bei Verwandten oder zum Urlaub, beide Behörden warnen von unnötigen Reisen an solche Orte ab. Zwar ist es dennoch nicht grundsätzlich verboten, in Risikogebiete zu reisen, die zehntägige Quarantäne nach der Rückkehr gehört jedoch mit zum Urlaub.
Was mache ich mit der freien Zeit zu Hause?
"Vermutlich haben Sie plötzlich ungewöhnlich viel Zeit, da Sie nicht zur Arbeit gehen können oder gewohnten Freizeitbeschäftigungen nachgehen", schreibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Risikobewertung in einer Broschüre zur häuslichen Quarantäne. "Schaffen Sie sich eine Tagesstruktur und setzen Sie sich Ziele. Die Ziele sollten unter den gegebenen Umständen realistisch sein. Überlegen Sie, wie Sie die Zeit füllen können."
Konkret wird geraten, soziale Kontakte auch in der Quarantäne weiter zu pflegen, zum Beispiel übers Telefon oder soziale Medien. Außerdem empfiehlt das Bundesamt Betroffenen zu schreiben, zu lesen oder durch Spiele mental aktiv zu bleiben. Auch die körperliche Aktivität soll nach Auffassung der Experten nicht eingestellt werden: "Auch auf begrenztem Raum kann Sport betrieben werden", heißt es. Hierzu gebe es im Internet viele Hinweise und Anregungen.
Das RKI hat zudem einen Leitfaden für das richtige Verhalten in der Quarantäne herausgegeben. Das Pdf-Dokument finden Sie hier.
Nächster Artikel
Bebauung landeseigener Flächen - Wohnungsbau nach Erbbaurecht kommt in Berlin nicht in Schwung
Berliner Breitscheidplatz - Weltkugelbrunnen soll bald wieder "Platzjuwel" statt Mülleimer werden
Neuzulassungen bei Pkw - Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch - abgesehen von Tesla
Oder-Spree - Zugverkehr nach tödlichem Unfall auf RE1-Strecke stundenlang unterbrochen
Frist längst abgelaufen - Brandenburg warnt vor Zwangsgeld bei fehlender Grundsteuererklärung
Basketball-Bundesliga - Später K.o. in Würzburg: Alba Berlins Siegesserie ist gerissen
7:0-Sieg im vierten Final-Spiel - Eisbären Berlin nach Machtdemonstration in Köln kurz vor elftem DEL-Titel
KZ-Befreiung vor 80 Jahren - Gedenkstätte Sachsenhausen: Extra-Termin für russische Botschaft
Finanzen und Flächen - Experten zweifeln an Zielen beim Radwegeausbau in Brandenburg
2. Fußball-Bundesliga - Heimschwache Herthaner empfangen auswärtsstarke Magdeburger
Katholische Kirche Deutschland - Zentrale Trauerfeier für verstorbenen Papst Franziskus in Berlin
Einspruch gegen Ergebnis - BSW fordert Neuauszählung der Bundestagswahl
Flutlicht, Ersatzbänke, Torlinientechnik - DFL erteilt Energie Cottbus Auflagen für Zweitliga-Lizenz
52 Kilogramm schwerer Fisch - XXL-Wels aus Oder bringt Anglerin Titel ein
Zugausfälle und Verspätungen - Berliner U-Bahn so unzuverlässig und unpünktlich wie seit fünf Jahren nicht
Märchenfilm-Klassiker - "Aschenbrödel"-Königin Karin Lesch gestorben
Vor 80 Jahren - Gedenken an Befreiung des Kriegsgefangenenlagers bei Mühlberg
Handball - Füchse-Spieler Langhoff erstmals fürs DHB-Team nominiert
Interview | Ex-Energie-Torwart Gerhard Tremmel - "Cottbus gehört für mich auf jeden Fall in die 2. Liga"
Berliner Behörden - Ein Sozialamts-Mitarbeiter kümmert sich um 278 Fälle von Grundsicherung
Berliner ÖPNV - Petition fordert eigene "Flinta"-Abteile in Fahrzeugen der BVG
Zoll-Aktion - Millionen von Zigaretten illegal hergestellt - Bande zerschlagen
Fehlende Azubi-Stellen - Berliner Arbeitssenatorin Kiziltepe treibt die Ausbildungsplatzumlage voran
Gesundheitsatlas der AOK - Weniger Menschen in Berlin und Brandenburg haben Lungenkrankheit COPD
Spandau - Polizei ermittelt nach mutmaßlichem Tötungsdelikt in Berlin-Wilhelmstadt
Verspätungen und Ausfälle - Ist die Berliner U-Bahn der Zukunft fahrerlos?
Koalitionsvertrag - Junge Union Brandenburg ist gegen Eingreifen der Politik beim Mindestlohn
Interview | Eiskunstlauf-Doku "Ice Aged" - "Es ist nie zu spät, Kindheitsträume zu verwirklichen"
Künstliches Ökosystem - "Hühnerwasser" in Welzow-Süd kann weiter erforscht werden
Innenverwaltung - Berlin kann sich keine neuen Blitzer leisten
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten - Russische Vertreter bei Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück unerwünscht
Höhepunkt der Lyriden - Bis zu 20 Sternschnuppen pro Stunde am Nachthimmel
Union-Kapitän Christopher Trimmel - "Ich habe im Kopf, mit 40 aufzuhören"
Sanierungsprojekt in Berlin - Wiederaufstellung des Riesenrades im Spreepark wird vorbereitet
Regionalzüge, Ringbahn, Stadtbahn - Wo Sperrungen in Berlin und Brandenburg demnächst aufgehoben werden
2. Fußball-Bundesliga - Hertha BSC muss bei der DFL-Lizenzvergabe nachsitzen
Pro-Palästinensische Proteste - Bilder zeigen Ausmaß der Zerstörung nach Hörsaal-Besetzung an der HU
Zehn Millionen Euro - Berliner Senat will junge Start-Ups stärker fördern
Ohne Termin beim Bürgeramt - Anwohnerparkausweis in Berlin ab sofort auch digitale Dienstleistung
Neues Stellwerk - S-Bahnverkehr rund um Bahnhof Schöneweide wochenlang unterbrochen
Bauarbeiten verlängert - S-Bahn zwischen Alexanderplatz und Ostbahnhof bis Sonntag unterbrochen
Handball-Champions-League - Titelhungrige Füchse starten selbstbewusst ins Viertelfinale
Im Alter von 100 Jahren - Holocaust-Überlebender Walter Frankenstein gestorben
Potsdam - Unbekannte werfen Böller in Schlafzimmer
Amtsgericht Frankfurt (Oder) - Strafverfahren nach Hundeangriff bei Seelow eingestellt
Katholische Kirche - Kondolenzbücher und Trauerbeflaggung für verstorbenen Papst Franziskus
Dahme-Spreewald - Defekt an Schaltanlage löste Stromausfall in Eichwalde und Zeuthen aus
Erst Hausarzt, dann Facharzt - Koalitionspläne für neues Arztsystem stoßen auf Kritik
Plattform der Handwerkskammer - Wie die Cottbuser "Nachfolgezentrale" Unternehmen hilft
Berliner Entertainer - Möbel von Harald Juhnke werden versteigert
Interview | Eishockey-Trainer Uwe Krupp - "Egal, ob du 7:0, 5:1 oder 2:1 in der Overtime gewinnst – es zählt nur als ein Sieg"
Drogenhandel - BKA-Präsident beobachtet "Kokain-Schwemme" in Deutschland
Tarifstreit - Erneuter mehrtägiger Streik der Charité-Tochter CFM gestartet
Interview | Archäologe Peter Schöneburg - "In der Baggerschaufel war beim Anheben ein Soldatenstiefel zu sehen"
Bauarbeiten abgeschlossen - Tiefebene des Berliner Hauptbahnhofs wieder offen
Dackel-Hype auf Social Media - Dackel sind nicht nur Kult, sondern auch Community
Freizeitsport - Alles Wissenswerte zum Spreewald-Marathon
Reaktionen zum Tod von Franziskus - Christen in der Region würdigen verstorbenen Papst
Zwangsarbeit für den Westen - Wie DDR-Häftlinge für Ikea und Co. produzieren mussten
Glas, Holz, Beton und eine Krone auf dem Dach - So soll das neue Rathaus für Berlin-Mitte aussehen
Rücktritt vom Amt bei Hertha - "Zecke" Neuendorf geht mit ernüchternder Bilanz - und wohl eher unfreiwillig
Eishockey - Eisbären gehen in der DEL-Finalserie nach Kantersieg über Köln in Führung