Am Späti in Buch - "Was wollen die alle von mir? Ich tu' doch keiner Sau was!"

So 25.08.24 | 16:27 Uhr
  24
Illustration Am Späti:Eine Tasse mit Untertasse und Löffel.(Quelle:rbb)
Bild: rbb

Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein Frührenter, der wegen zweier Gewalttaten nicht mehr arbeiten kann.

rbb|24 will mit den Gesprächsprotokollen, die "Am Späti" entstanden sind, Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben die Meinungen der Gesprächspartner wieder.

Wer: Frührentner aus Pankow
Alter: 55 Jahre
Uhrzeit: 16:01 Uhr
Gekauft: ein großer Cappuccino
Geld: Bar
Woher:
vom Besuch bei seiner Mutter
Wohin: nach Hause
Späti: ein Lotto-Toto-Laden in der Nähe des S-Bahnhofs Buch

Er kommt langsam und etwas behäbig aus dem Lotto-Toto-Shop heraus und
setzt sich auf einen der freien Stühle vor dem Laden. Vor ihm steht ein riesiger
Cappuccino. Dem Gespräch willigt er recht gleichgültig ein.

Wie das Jahr bisher war?

Er schweigt lange und überlegt.

Naja, die letzten Jahre wird alles teurer. Ansonsten ist nichts weiter los. Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Es geht so. Ich habe eine relativ gute Rente. Aber wenn man Andere sieht, die kaum Rente haben, ist das schon traurig. Vor der Rente habe ich mehrere Sachen gemacht. Maler habe ich gemacht. Gelernt bin ich Kaufmann.

Dann bin ich halt Opfer geworden von Gewalttaten und kriege jetzt Opferrente. Ich wurde zwei Mal zusammengeschlagen. Das erste Mal war heftig – da ist der Blödmann mir direkt auf dem Kopf rumgetrampelt. Fünf Minuten später wäre ich tot gewesen. Hatte einen kompletten Filmriss.

Früher hat man sich als Kind mal rumgeprügelt. Wenn einer am Boden lag, dann war der Kampf vorbei. Also auf einen weiter rumtreten, so etwas kannte ich noch nicht. Zumal das ein Hüne gewesen sein soll. Ich bin ja - bis auf den Bauch - bis heute ein Spargeltarzan. Das war kein fairer Kampf. Aber wie gesagt, vielleicht ist es auch besser, dass ich ein Blackout hatte.

Ich war dann erst eineinhalb Jahre krank, dann ging es komischerweise wieder. Dann habe ich eine Umschulung angefangen, aber dann wurde ich das zweite Mal zusammengeschlagen. Das war bloß eine Platzwunde am Ohr, aber psychisch habe ich einen Nervenzusammenbruch bekommen.

Bisher hat er eher monoton gesprochen. Nun wird er emotionaler.

Was denn? Ich schon wieder? Was wollen die alle von mir? Ich tu doch keiner Sau was!

Er schüttelt den Kopf.

Was ich mir wünsche?

Er macht wieder eine längere Pause und überlegt.

Naja. Mal naiv ausgedrückt: dass sich eigentlich alle mal vertragen – so ungefähr. Ukraine, Israel und so weiter. Seit vier Jahren gucke ich vielleicht ein, zwei Mal die Woche Nachrichten. Früher täglich, aber Corona ging mir dann so auf den Sack, deshalb gucke ich nur noch ab und zu.

Die Wahl habe ich verfolgt, habe auch gewählt. Ich gebe zu, ich mag die AfD nicht unbedingt, aber ich meine, verständlich ist es auf der anderen Seite auch wieder. Das nimmt ja Überhand mit den Ausländern. Auf eine Art kann ich es verstehen. Aber das ist für mich eine falsche Herangehensweise, gleich wieder das Dritte Reich haben zu wollen. Da bin ich Preuße eher.

Er lacht zum ersten Mal sehr laut und ausgelassen.

Jeder nach seiner Façon, aber wer nicht spurt, fliegt raus!

Ich habe die Wagenknecht gewählt. Aber auch mehr aus Protest. Die Anderen kann ich nicht mehr für voll nehmen. Früher waren wir familiär eher so SPD, aber die kann man auch nicht mehr für Voll nehmen.

Auf die Frage, worüber in seiner Gegend unbedingt mal mehr berichtet werden müsste, kann er schnell antworten.

Das betrifft die Behinderten. Die Betreuung von Behinderten – mich betrifft das zum Glück nicht ganz so – ich komme ja noch alleine klar, aber Freundinnen und Freunde. Die Betreuung hat nachgelassen für Behinderte. Das ist 'ne Sauerei!

Für allen Scheiß geben sie Geld aus, aber seit ca. zehn Jahren nimmt das immer wieder ab. Die werden ja nun von unseren Steuergeldern bezahlt, diese Betreuer, und es werden eigentlich immer weniger. Da müsste mal einer mit dem Hammer auf den Tisch hauen. Und auch ein bisschen besser kontrollieren, was der Staat für Gelder rausschmeißt. "Faule Eier", auf Deutsch gesagt, wo der Staat mal mehr kontrollieren müsste – das ist mir alles zu lax. Die schmeißen Geld raus – Schulden, Schulden, Schulden. Ich bin im Osten groß geworden. Riesensummen Schulden! Kann ich nicht ab, so einen Mist. Unmöglich!

Es muss mehr Geld in die Bildung und in die Gesundheit. Das deutsche Volk verblödet. Wenn ich mir das Fernsehen schon angucke. Die "Privaten", nenne ich sie mal, zum größten Teil nur Verblödung.

Ich bin erst in Bernau groß geworden und dann mit 13 hier nach Buch. Meine Mutter wohnt noch hier, die besuche ich heute. Buch ist hässlicher geworden.

Er macht wieder eine lange Pause.

Wie soll ich das ausdrücken? Diese ganze Einkaufsmeile – hässlich, einfach hässlich. Ich sage es mal so: Es sind eine Menge niveaulose Leute hierhergezogen. Früher gab es hier mehr Handwerksmeister, Medizinier und so. Heute sind es – auf Deutsch gesagt – Proleten. Zu viele Proleten hier. Das hat sich verändert. Sagen wir mal so: hier direkt bin ich gerne, bei meiner Mama auch. Aber dieses "Ghetto", nenne ich es mal, da will ich nicht mehr hin.

Er schweigt wieder und macht deutlich, dass er das Gespräch jetzt beenden möchte.

Das Gespräch führte Jonas Wintermantel, rbb|24

Alle "Am Späti"-Beiträge

RSS-Feed
  • Grafik:Eine Person hält eine Zeitung in der hand.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Britz 

    "Die Leute kiffen sich die Birne weg und jetzt dürfen sie das auch"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Hausverwalter, der gegen das Heizungsgesetz und die Freigabe von Cannabis ist.

  • Grafik:Ein beklebtes Eisreklameschild in Nahaufnahme.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Weißensee 

    "Wenn ich nicht arbeite, bin ich an der Ostsee"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Berlinerin, die eigentlich immer arbeitet.

  • Grafik:Eine Person in einem Wohngebiet mit Tasche und Schlüssel.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Zehlendorf 

    "Fürs nächste Jahr wünsche ich mir vor allem Frieden"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Rentnerin, die erfüllt von ihrem jahrzehntelangen Engagement in der Kirche und im Sportverein ist.

  • Grafik: Ein Bündel Bananen.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Weißensee 

    "Ich finde es gefährlich, Israelkritik mit Antisemitismus gleichzusetzen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter:innen sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Student, der den Umgang der deutschen Öffentlichkeit mit dem Nahost-Konflikt kritisiert.

  • Illustration: Verkaufssituation in einem Späti (Quelle: rbb)
    rbb

    Am Späti in Waidmannslust 

    "Die machen Deutschland regelrecht kaputt"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein Geschwisterpaar, das die Regierung für kriminell und die Corona-Pandemie für eine Lüge hält.

  • Illustration Am Späti:Eine Hand mit Ring hält eine Zigarette.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Waidmannslust 

    "Ich fühle mich hier heimisch, aber halt nicht mehr willkommen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein 30-jähriger Ex-Polizist mit türkischen Wurzeln, der sich eine strengere Migrationspolitik wünscht.

  • Illustration Am Späti:Ein Packung Zigaretten mit Feuerzeug.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Buch  

    "Ich bin ein Cyborg!"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Wachschützer mit einem Faible für Elektronik, der nach einer Trennung im Obdachlosenheim landete.

  • Illustration Am Späti:Ein Schild mit der Aufschrift:"Bistro Kaffee Presse Tabak" vor einer abgesperrten Straße.Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Buch 

    "Ist sowieso alles Lügenpresse, da hab‘ ich keinen Bock drauf"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein ehemaliger Kassierer, der inzwischen als Bestatter arbeitet.

  • Illustration Am Späti:Ein Aschenbecher mit Zigaretten(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Buch 

    "Was mir Sorgen macht, ist, dass die ganze Gesellschaft durcheinander gerät"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine kettenrauchende Späti-Verkäuferin, die die alten Werte vermisst.

  • Illustration Am Späti:Ein Leuchtschild mit der Aufschrift "Lotto".(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Berlin-Buch 

    "Alle wollen lange leben, aber keiner will alt werden"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner mit einem Faible für Kalendersprüche, den die Sache mit der Natur umtreibt.

  • Illustration Am Späti: Ein Buch ird gelesen.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Lichtenrade  

    "Den Anreiz der schönen Schaufenster - den gibt es ja nicht mehr"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Seniorin, die Schaufensterbummeln vermisst und trotz ihres hohen Alters Zukunftsangst hat.

  • Illustration Am Späti:Eine Person vor einer Kioskauslage.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Schöneweide 

    "Ich mache meine Wohnungstür zu und habe meine Ruhe"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Baggerfahrer, der auf dem Schrottplatz gern was zerstört hat und in seinem Leben noch nie wählen war.

  • Illustration Am Späti: Außenansicht eines Kiosks.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Schöneweide 

    "Ich habe oft gehört, ich als Frau müsste mich anpassen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Eine Krankenschwester in Elternzeit, die sich als Frau auf der Straße nicht sicher fühlt und auch Angst um ihre Tochter hat.

  • Illustration Am Späti:Ein abgestelltes Fahrrad(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Lichtenrade 

    "Ich würde die Kirchen alle abschaffen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Arbeitsloser, der sich überall zurecht findet, aber es nicht leiden kann, wenn er Geldverschwendung wittert.

  • Illustration Am Späti:Eine Person hält Tabakwaren und Schlüssel mit Anhänger.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Lichtenrade 

    "Wenn du dir hier Mühe gibst, kannst du alles haben"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Afghane, der in Lichtenrade den American Dream verfolgt und lieber als Security als auf dem Bau arbeiten möchte.

  • Illustration Am Späti: Ein Tisch mit Kaffee-Utensilien. (Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Lichtenrade 

    "Jugendliche wissen heutzutage gar nicht mehr, was sie machen sollen"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, der sich über Jugendliche aufregt und für den Hertha das größte Glück ist.

  • Illustration Am Späti:Ein Zeitungsaufsteller.(Quelle:rbb)
    rbb

    Am Späti in Schöneweide 

    "Dass ich jetzt aus meiner Wohnung raus muss, ärgert mich"

    Die meisten Berliner wohnen außerhalb des Rings. Zwei rbb|24-Reporter sprechen dort Leute am Späti an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Hausmeister, der gerade umzieht, weil sein Haus zwangsgeräumt wird. Am Späti holt er Bier für seine Helfer.

24 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 24.

    Sie hätten mal die Sendung anschauen sollen, und nicht nur das Programmheft. Natürlich hat Solingen Einfluss auf die Wahlen. Wie viel wird man am Sonntag sehen.

  2. 23.

    Wie ich bereits sagte. Rechtsextreme werden die feigen Morde für sich ausschlachten.

    "Die AfD kann nur punkten, weil andere Parteien die Probleme vieler Menschen nicht aufgreifen."

    Das alte Lied der rechtsextremen AfD. Sagte ich auch schon.

  3. 22.

    Die AfD kann nur punkten, weil andere Parteien die Probleme vieler Menschen nicht aufgreifen. Was die Grünen nach Mannheim rumgeeiert haben, ist wenig zielführend. Und nun Solingen … Sie meinen echt, da wird mehr passieren? Die AfD muss nicht mal viel sagen, sie wird gewählt.

  4. 21.

    Echt jetzt? Eine " linksgrüne Bürgermeisterin" hält sie davon ab mitzubestimmen? Wer soll ihnen das denn glauben?

    Den Rest ihrer Räuberpistole lasse ich mal unkommentiert. Sie haben eine blühende Fantasie.

  5. 20.

    "Die Teilnehmer des heutigen Presseclubs in der ARD haben das ebenfalls ähnlich bemängelt und kritisiert."

    Das stimmt doch gar nicht! Das Thema war die bevorstehenden Wahlen in Ostdeutschland.

    "Die von Ihnen erwähnte AfD kann man getrost außen vor lassen, da sie noch in nie in Regierungsverantwortung war und dem zufolge auch für die Zustände nicht verantwortlich gemacht werden kann. "

    Selbstverständlich kann man die rechtsextreme AfD für ein Klima der Angst und Verrohung verantwortlich machen. Genau so selbstverständlich wie jetzt Rechtsextreme die feigen Morde für sich ausschlachten werden.

  6. 19.

    Da hat der Mann derb, teils mit groben Worten aber deutlich seine Worte gewählt. Ich wünsche ihm nach den erlebten Verletzungen alles Gute. Ich stelle mir gerade leise vor, solch Gespräch findet mit ganz anderen Leuten statt. Als mit Jonas W. , der gut auf Leute zugehen kann, zuhören kann, neutral schreiben kann dazu...

  7. 18.

    Fälle wie Sie beschreiben gibt es andernorts auch jede Menge ! Nur, das will keiner hören ! Die Dimensionen werden absichtlich verkannt oder schön geredet. Bürger werden schon lange nicht mehr gefragt. Dafür wird so getan, als wenn das alles das gelbe vom Ei ist. Die Frage ist aktuell, wie lange das noch gut geht oder überhaupt gut gehen kann ?

  8. 17.

    Von wegen mitbestimmen. Solange wir diese linksgrüne Bürgermeisterin aus Hessen hier in Pankow haben, haben wir keine Chance, Die stellt sich komplett über die Alt-Pankower, wie man im Fall von geplanten Flüchtlingsunterkünften sehen und lesen kann. Ich habe 31 Jahre in Buch gelebt und bin, nachdem mir jemand in mein Fenster geschossen hat, endlich weggezogen.

    Ich kann den Mann verstehen, denn ich sehe von der Ferne den Verfall und die Kriminalität. Wenn ich zu der damaligen Zeit um 23:00 von meinem Dienst kam und mein Auto an der Schwimmhalle abgemarkt hatte, musste ich aufpassen, dass ich aus einem Hochhau heraus nicht überfallen werde. So sieht es aus.

  9. 15.

    Au ja. Ihr Kommentar triffts im Grunde ganz gut.
    >"Frust,Wut,Ratlosigkeit."
    ... muss man aber nicht ertragen. Viele Menschen haben ähnliche Schicksale, zwar nicht durch Prügeleien, sondern vielleicht durch Unfall oder so... aber sind trotzdem irgendwie engagiert oder zumindest auch helle bei und hängen ihren inneren Gedanken in einem Kreislauf aus Frust und Verständnislosigkeit nicht so nach.

  10. 13.

    Unbhängig von diesem Bericht, die Serien "An der Tanke" und "Am Späti" finde ich sehr spannend und aufschlußreich. Dem normalen Volke aufs Maul geschaut. Es sollte eine Pflichtlektüre für Politiker jeglicher Couleur werden. Aus Elfenbeintürmen herabsteigen oder von Wolke 7 hinabgleiten, mal zuhören, bzw. mitlesen und dies bei der jeweilig verbreiteten Doktrin mit einfliessen lassen.
    Gespannt bin ich, ob der RBB den Weg auch mal nach Spandau findet.

  11. 12.

    Warum passt Ihnen der Beitrag nicht.
    Normalerweise werden doch Vielfalt und Sichtbarkeit sehr befürwortet.
    Dies sollte dann eben auch für diesen Herren gelten, oder fällt er schon deshalb durch den Qualitätscheck, nur weil er mal die Worte AfD oder Wagenknecht in den Mund nimmt?
    Immerhin haben bei der Europawahl 15,9% gewählt - und die Umfragen für den 1.9. kennen Sie ja sicherlich.

  12. 11.

    Zumal es zwar dieses Brodeln immer mal wieder in der Bevölkerung gab, aber vor 10 Jahren noch war das Vertrauen der Bevölkerung immer groß genug, dass die Politik die Probleme anpacken wird und ein sinnvolles Ergebnis rauskommen würde.
    Ein gutes Beispiel war doch 1993 der Asylkompromiss.

  13. 10.

    Die Teilnehmer des heutigen Presseclubs in der ARD haben das ebenfalls ähnlich bemängelt und kritisiert. Gerade auch zum und um Vorfall und den Morden in Solingen? Auch alles Rechtsextreme ? Die von Ihnen erwähnte AfD kann man getrost außen vor lassen, da sie noch in nie in Regierungsverantwortung war und dem zufolge auch für die Zustände nicht verantwortlich gemacht werden kann. Viele Bürger haben sich wegen der chronischen politischen Lethargie schon länger mit Grausen abgewandt.

  14. 9.

    Was hat ein 2 mal zusammengeschlagener Mensch davon, sich in einem Elternbeirat zu organisieren?
    Politik meint doch immer, für alle Probleme eine theoretische Lösung zu haben.
    Funktioniert diese praktisch dann im Realitätscheck nicht, sollen die Bürger sich dann parallel organisieren?
    Man sollte doch davon ausgehen dürfen, dass Politik die Grundbedürfnisse nach Wohnen und innerer Sicherheit abdecken sollte.
    Aber leider heißt es dann wieder, Politik könne nicht alles lösen und die Probleme seien zu komplex.
    Das finde ich dann leider auch etwas dürftig.

  15. 8.
    Antwort auf [Wolfram Schulz] vom 25.08.2024 um 19:15

    Nein. Leider nicht.

  16. 7.

    Das alte Lied der rechtsextremen AfD. Langweilig.

    Es gibt unendlich viel Möglichkeiten mitzubestimmen. Elternbeiräte, Mieterbeiräte, Gemeinwesenvereine, Bürgeriniativen. Sie müssen nicht mal einer Partei beitreten. 1.000 Zeichen reichen nicht aus um alles aufzuzählen.

    Aber das hieße ja den Ar.... hochzubekommen, da ist es natürlich viel bequemer über alles zu meckern.

  17. 5.

    So weit ist es schon, wir trauen uns abends nicht mehr raus. Unsere untauglich Regierung macht eine neue Pandemie, sie ist nicht her der Lage.

  18. 4.

    Die großen Parteien, die angesichts der seit Jahrzehnten bekannten Probleme, diese weder zur Kenntnis nehmen wollten noch versucht haben, diese abzustellen, tragen für diese Entwicklungen die volle Verantwortung. Selbst in Kenntnis, dass mehrere von ihnen im September böse abgestraft werden, hat nicht zu einer Umkehr oder Einsicht geführt. Was soll man dazu noch sagen ?

  19. 3.

    Eine Lebensgeschichte voller Höhen und Tiefen. Jede Geschichte ist individuell, wie die Personen auch. Ich habe in meinem ganzen Leben mit vielen Älteren zu tun gehabt und mich für ihre Geschichten interessiert, nicht nur wegen der Biografie oder Familienanamnese. Vor dem Erzählen saß ein alter Mensch vor mir. Nach dem Erzählen saß ein wunderschöner Mensch vor mir. Während der Erzählung wurde er immer schöner und ich dachte oft, wow, wie hat er das alles nur geschafft und ist trotzdem so bescheiden geblieben, so lustig geblieben und ich bekam oftmals große Achtung vor diesen Menschen.

  20. 2.

    Frust,Wut,Ratlosigkeit. Ein gefährliches Gebräu für unsere Gesellschaft. Viele erkennen es, und die Politik so wie die Justiz blicken darüber geflissentlich hinweg. Unverzeihlich, weil die Ursachen und damit auch die notwendigen Mittel zur Beseitigung dieser brodelnden Suppe eigentlich bekannt sind.

  21. 1.

    Ein Bericht tragischer und persönlicher Erfahrungen/Erlebnisse.
    Manchmal tapfer wie damit umgegangen wird, und, wohl für Einige, wie sie reagieren.
    Ob Nachrichtenboykott, das Wahlkreuz - es wird einige Vorwürfe geben, aber wie anders sich Einbringen oder Wehren.
    Ich vermag es nicht diesen Mann zu bewerten, er ist halt ein einzigartiges Indivituum.

    Bin neugierig wie viele Kommentare bei diesen Beitrag auftauchen, wohl auch nur weil da AFD und Wagenknecht genannt wurde.
    Anders wie die schnöden sechs beim letzten "Am Späti in Buch - Ich bin ein Cyborg"-Beitrag, war wohl zu symphatisch.

Nächster Artikel